Tostedt
Bürgerbusverein als Ergänzung zum ÖPNV

Henning Struckmann, Vorsitzender des Bürgerbusvereis Ottersberg, stellte das Konzept vor  | Foto: bim
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Wie kann der Öffentliche Personennahverkehr in der Samtgemeinde Tostedt verbessert werden? Damit befasste sich kürzlich erneut die Politik. Nachdem im vergangenen Jahr Vorschläge von einem externen Büro vorgestellt, aber noch nicht umgesetzt wurden, ließen sich die Kommunalpolitiker jüngst über das Bürgerbuskonzept in Ottersberg (Kreis Verden) informieren.

In Niedersachsen gebe es 60 Bürgerbusvereine, "die meisten haben sich etabliert", leitete Gerd Gerhardt von der Verwaltung ein. "Nur vier Vereine haben das Angebot mangels Fahrern und Interesse der Bürger eingesellt", so Gerhardt. Henning Struckmann, Vorsitzender des Bürgerbusvereis Ottersberg, stellte dem Planungsausschuss das Konzept vor.

Ottersberg und Tostedt
sind nicht vergleichbar

Schon von Einwohnerzahl und Größe her lassen sich Ottersberg (rund 13.300 Einwohner auf 99,11 Quadratkilometer) und die Samtgemeinde Tostedt (rund 27.00 Einwohner auf 221,3 Quadratkilometer) nicht vergleichen, zumal der Bürgerbus in Ottersberg auch von den Touren zum großen Einkaufscenter Dodenhof in Posthausen profitiert.

Der Bürgerbusverein Ottersberg besteht seit zwölf Jahren. Der Fahrplan mit zwei Bussen auf zwei Linien, angebunden an den Weser-Ems-Bus als Konzessionär, werde permanent den Bedürfnissen angepasst. "Bewährt hat sich, dass wir als Taktverdichter fahren. Unser Liniennetz ist zu 80 Prozent deckungsgleich mit den Linienbussen. Wir fahren auch Schleifen durch die Gemeinden, wo es sich lohnt", erläuterte Henning Struckmann. "Bei Ortschaften unter 300 Einwohnern hat es sich nicht bewährt."

Die Bürgerbusse verkehren montags bis freitags von 8.15 bis 12 Uhr bzw. 9 bis 13 Uhr sowie von 13 bis 16 Uhr bzw. 16 bis 19 Uhr.

Anschaffung des Kleinbusses
zu 100 Prozent finanziert

Die Anschaffung eines Niederflur-Kleinbusses (ca. 100.000 Euro) werde nur durch die Tatsache, dass der Bürgerbusverein Subunternehmer eines Konzessionärs sei, nennenswert mit 75 Prozent des Fahrzeugpreises gefördert. 15.000 Euro kommen vom Landkreis, 20.000 Euro vom Verkehrsverbund. 

Einnahmen erhält der Bürgerbusverein über Fahrerlöse, Werbeeinnahmen über die Bildschirme im Bus sowie Außenwerbung am Bus sowie Beiträge der 70 Mitglieder. Kosten fallen an für Treibstoff, Wartung, Reparaturen, Versicherung, Bürobedarf, Lizenzen für de EDV, Jahresabschluss, Kontenführung und Fahrerausbildung. Der Deckungsgrad liege bei unter 30 Prozent. Verluste müsse die Kommune auffangen.

Permanent benötigt würden Fahrer, vornehmlich im Rentenalter. "Wenn Sie eine gute Mannschaft zusammenkriegen, wird das ein Selbstläufer", versicherte Struckmann.

Verwaltung soll Thematik bis
zur Sommerpause aufbereiten

Die Tostedter Verwaltung wurde beauftragt, die Thematik bis zur Sommerpause konzeptionell und ganzheitlich aufzubereiten. Dazu gehört neben einer umfangreichen Bestandsaufnahme des bestehenden Angebotes die Durchführung von Zählung, Planung und Erarbeitung eines optimalen Angebotes unter Einbeziehung der Mitgliedsgemeinden.

Auf ein Wort: Anbindung der Dörfer in einer Flächengemeinde wohl unlösbar
Eine zufriedenstellende Anbindung aller Bürgerinnen und Bürger an den Öffentlichen Personennahverkehr in einer großen Flächengemeinde wie der Samtgemeinde Tostedt ist offenbar eine unlösbare Herausforderung und kann höchstens über von der Kommune bezahlte Zusatzverkehre ermöglicht werden. Bereits seit November 2017 befasste sich die Politik zum wiederholten Male mit der Problematik. Und vor einem Jahr hatte der Samtgemeinderat beschlossen, den Ortslinienverkehr „Töster Ring“ und das Anrufsammeltaxi gemeinsam mit der Verkehrsgesellschaft Nord Ost grundlegend zu überarbeiten. Eine Umsetzung war zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 avisiert. Passiert ist seither nichts.
So positiv das Bürgerbuskonzept aufgenommen wurde, auch ein Bürgerbusverein wird in den wenig besiedelten Dörfern keine Verbesserung bringen. Denn auch die Frequenz ist ausschlaggebend. Das hat Henning Struckmann unmissverständlich klargemacht. Somit bleibt wohl weiterhin alles, wie es ist.
Bianca Marquardt

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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