Wegen der Coronakrise
Versiffte Klos und kaum Essen: Schweres Leben für Trucker

Verbringt viele Stunden täglich auf dem Bock: 
Lkw-Fahrer Martin Schmacke  | Foto: bim
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    Lkw-Fahrer Martin Schmacke
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bim. Tostedt. Restaurants in und an Raststätten sind vielfach geschlossen. Anstelle von sanitären Anlagen stehen nur versiffte Mobiltoiletten zur Verfügung, Möglichkeiten zum Duschen oder Händewaschen gibt es nicht - so erleben es Lkw-Fahrer derzeit häufig wegen der Einschränkungen im Zuge der Coronakrise. Obwohl die von ihnen transportierten Waren mehr denn je erwartet werden, haben sie teilweise mit unvorstellbaren Bedingungen zu kämpfen. Davon berichtet auch Martin Schmacke (42), der für die Spedition Vollmer Transporte aus Königsmoor (Samtgemeinde Tostedt) im norddeutschen Raum unterwegs ist.
In einem Umkreis von 150 bis 200 Kilometern befördert Martin Schmacke im Raum Hamburg, Bremerhaven und Hannover Waren des Im- und Exports, u.a. Textilien, Elektroartikel, Bioprodukte und Lebensmittel.
Vollmer Transporte sind mit derzeit zehn Lkw aber auch in ganz Deutschland unterwegs.
"Die sanitären Einrichtungen in den Terminals am Hamburger Hafen sind häufig geschlossen. Stattdessen stehen zwei Mobiltoiletten für 1.000 bis 2.000 Fahrer am Tag bereit. Dort, wo Toiletten geöffnet sind, beißt einen der Geruch schon vor der Tür in der Nase, und man mag nicht reingehen", berichtet Martin Schmacke. "Ich mache den Job seit mehr als 20 Jahren, aber die aktuelle Situation ist nicht mehr menschenwürdig." Mittlerweile würden sogar manche Kunden - Firmen, von denen die Spedition Waren holt oder die sie mit Waren beliefert - den Fahrern beim Be- und Entladen ebenfalls eine WC-Nutzung verweigern und auch dort Mobiltoiletten aufstellen.
Weil auch in den Büros wegen der Abstandsregeln weniger Menschen zulässig sind, seien zudem die Abfertigungszeiten bei der Registrierung der Container erheblich länger geworden.
Doch es gibt auch positive Beispiele: "Hoyer geht mit gutem Beispiel voran", lobt Martin Schmacke. Auf dem Autohof Hoyer in Rade können die Trucker sich Mahlzeiten zum Mitnehmen holen. Zudem gebe es an den Hoyer-Stationen für die Berufskraftfahrer kostenlosen Kaffee. "Vor der Coronakrise bekamen wir den Kaffee in die Porzellanbecher, die unser Chef Michael Vollmer für uns gekauft hat, jetzt stellen die Hoyer-Angestellten den Kaffee im Pappbecher hinein", erläutert Martin Schmacke. "Auch die sanitären Anlagen sind geöffnet. Man kann duschen, Händewaschen und aufs Klo."
Und zumindest einen weiteren Vorteil hat die Krise: "Die Autobahnen sind immer frei."

Verbringt viele Stunden täglich auf dem Bock: 
Lkw-Fahrer Martin Schmacke  | Foto: bim
Vorbildlich: Beim Hoyer-Autohof in Rade bekommen 
Lkw-Fahrer ihre Mahlzeiten zum Mitnehmen, von freundlichen Gastronomieangestellten wie Christine Ottens ausgehändigt  | Foto: bim
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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