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Osterfeuer 2024 im Landkreis Harburg

Anwohner in Welle sind sauer: Disco-Effekte statt guter Beleuchtung

Ein Mitarbeiter bei der Installation der ersten 
Leuchte in Welle
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bim. Welle. Was läuft schief bei der Straßenbeleuchtung in Welle? Seit einigen Tagen ärgern sich die Anwohner über Dunkelheit oder Blinklicht. Die Gemeinde Welle wurde kürzlich als eine der ersten Kommunen in Norddeutschland mit „intelligenten Straßenleuchten“ ausgestattet und nimmt mit diesem modernen Beleuchtungskonzept eigentlich eine Vorreiterrolle in Energie- und Kohlenstoffdioxid-Einsparung ein. Das Problem: Die Leuchten haben sich bislang als nicht so intelligent erwiesen. Seit vergangener Woche waren die Straßenlaternen entweder ganz aus, andere sprangen offenbar grundlos an oder aus, wieder andere flackerten. Hintergrund ist, dass die jetzt eingesetzte Schnittstelle nicht dieselbe „Sprache“ spricht wie der Treiber.
Viele Anwohner sind stinksauer, befürchten durch das unberechenbare Geflacker eine Verkehrsgefährdung oder sind bei Dunkelheit in ihrem Sicherheitsgefühl beeinträchtigt. Andere nehmen es hingegen mit Humor. „Das ist ja wie in der Disco“, lästert einer.
Die Gemeinde hatte in die Erneuerung von 187 Straßenleuchten und in das auf sie zugeschnittene Konzept 100.000 Euro investiert, zu 25 Prozent gefördert durch das Bundesumweltministerium. Mit den neuen LED-Leuchten mit dem modernem Steuerungskonzept sollen laut Hersteller mindestens 80 Prozent Strom gespart werden.
Ursache ist der jetzt eingebaute Controller oder die Schnittstelle, das "Gehirn" der Lampe. Diese gibt Befehle an den Treiber, der wiederum die Helligkeit steuert, weiter. Allerdings "sprechen" Treiber und Schnittstelle bislang nicht dieselbe Sprache und müssen händisch - für jede Lampe einzeln - vom Dienstleister Conpower programmiert werden.
Als die Lampen Ende Januar erneuert wurden, funktionierten sie zunächst, weil sie sozusagen nur mit sich selbst arbeiteten. Damit aber alle Leuchten miteinander vernetzt und per Computer gesteuert werden können, erhielten sie vergangenen Donnerstag die Schnittstelle, die nun für die Probleme sorgt.
"Der Controller liefert ein verkehrtes Signal, mit dem der Treiber nichts anfangen kann. Deshalb gehen die Leuchten mal an und mal aus", erläutert das ehemalige Ratsmitglied Karsten Riebesell, der technisch versiert ist und die Gemeinde bei der Auswahl der Beleuchtung unterstützt hatte. Die Lampen müssen nun von der Puls-Weiten-Modulation (PWM) auf 0 - 10 Volt umprogrammiert werden.
"Als das Problem auftauchte, standen wir vor der Entscheidung: Schalten wir die Beleuchtung ganz ab oder lassen wir es blinken? Wir haben uns fürs Blinken entschieden", sagt Bürgermeister Gerd Schröder. Für das jetzt aufgetretene "völlige Durcheinander" entschuldigt er sich. "Ändern kann ich aktuell allerdings nichts", sagt er.
Das Geflacker soll in den kommenden Tagen abgestellt sein. Die endgültige Programmierung der Feinheiten werde noch ein paar Wochen dauern.

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Leuchte in Welle
Schnittstelle und Treiber "sprechen" bislang 
nicht dieselbe Sprache
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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