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Ein Lehrer darf nicht arbeiten!

Möchte arbeiten: Lehrer Hans-Wilhelm Wilkens
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Warum lässt Kultusministerin Heiligenstadt (SPD) eine Hauptschule im Regen stehen?

(rs). Hans-Wilhelm Wilkens (60) unterrichtete seit 1978 an der Tostedter Hauptschule "Am Düvelshöpen" Werken, Technik und Sport. Seit April ist der Pädagoge im "Zwangsruhestand". Dabei will er gern weiterarbeiten, seine Schüler nicht im Stich lassen. Doch das Kultusministerium in Hannover zwingt ihn, einen Altersteilzeitvertrag zu erfüllen, obwohl die Landesschulbehörde in Lüneburg bereits einer rückwirkenden Aufhebung zugestimmt hatte.
Für die Aufhebung hatte es gute Gründe gegeben: Denn, so geht es aus zwei Schreiben der Elternvertreter der Tostedter Schule an Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) hervor, Schulleiter Stefan Brandt sucht seit langem schon händeringend Technik-Lehrer. Neben Hans-Wilhelm Wilkens sind die beiden anderen Fachehrer bereits im oder unmittelbar vor dem Ruhestand.
Die Folgen: Die Fächer Werken, Technik und Sport werden teils fachfremd unterrichtet oder fallen ganz aus. Für eine große Hauptschule mit dem Siegel "ProBerufsorientierung" eine unhaltbare Situation, schreiben die Vorsitzende des Schulelternrates, Carola Paletta, und ihrer Stellvertreterin Cornelia Peters an die Kultusministerin in Hannover.
Die ist nach Lage der Dinge für das Desaster voll verantwortlich. Das Ministerium kippte Mitte März die im Februar zwischen Hans-Wilhelm Wilkens und der Landesschulbehörde getroffene Vereinbarung, die es dem Lehrer ermöglicht hätte, seine Schüler weitere fünf Jahre zu unterrichten. Der Pädagoge hätte dabei sogar auf einen Ausgleich für sein angespartes Zeitkontigent verzichtet.
Als Lehrer Wilkens mit 55 Jahren Altersteilzeit beantragte, die es Lehrern erlaubte, mit 60 Jahren mit der Arbeit aufzuhören, ging es ihm nicht gut. "Ich war damals ziemlich angeschlagen und konnte mir nicht vorstellen, meinen Schützlingen bis 65 gerecht zu werden", sagt der Pädagoge, der sich seit langen Jahren auch in der örtlichen Jugendarbeit engagiert.
Wilkens stellte sein Leben um, trieb regelmäßig aktiv Sport und ist inzwischen so fit, dass er einen Thriatlon schafft. Als der Technik-Lehrermangel an seiner Schule akut wurde, bot er seine Weiterarbeit an, wenn die Schule das wolle. Die wollte, alle wollten, nur nicht die Kultusbürokratie von Lüneburg bis Hannover.
Schulleiter Brandt darf zu dem Fall nichts sagen. Eine Sprecherin von Kultusministerin Heiligenstadt verweist auf "Personalangelegenheiten", die man grundsätzlich nicht kommentiere. Hans-Wilhelm Wilkens sagt, seines Wissens nach, reagiere das Kultusministrium überhaupt nicht. Weder er noch die Elternvertretung, die zweimal an die Ministerin geschrieben hat, oder die Schule hätten bisher eine Antwort aus Hannover erhalten.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Heiner Schönecke (Neu Wulmstorf), der inzwischen mit dem Fall befasst ist, sagt: Wenn Ministerin Frauke Heiligenstadt weiter versucht, die Sache auszusitzen, werde ich dazu eine Anfrage in den Landtag einbringen." Bleibt für die Kinder zu hoffen, dass die Ministerin schnell einlenkt, den ein neues Politikum nützt niemandem.
Reinhard Schrader

Redakteur:

Reinhard Schrader aus Buchholz

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