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Nutrias erobern den Landkreis Harburg

Sie richten an den Deichen, vor allem in der Elbmarsch, zunehmend mehr Schäden an: Die Nutrias | Foto: Klaus Schulz
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  • Sie richten an den Deichen, vor allem in der Elbmarsch, zunehmend mehr Schäden an: Die Nutrias
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(bim). "Die Nutrias bereiten uns Sorge, gerade im Bereich der Elbmarsch", berichtete Kreisjägermeister Norbert Leben in der jüngsten Sitzung des Kreisordnungsausschusses von der Biberratte, einer aus Südamerika stammenden Nagetierart, die hierzulande immer mehr Schaden anrichtet und u.a. die Deiche beim Anlegen ihrer Gänge unterwühlt und sie dadurch instabil macht. Von 260 Tieren im vergangenen Jahr sei die Population dieser invasiven Art dort auf 430 Tiere in diesem Jahr angewachsen. "Da sind wir deutlich in Verzug bei der Gesetzgebung. Es entstehen Schäden in Millionenhöhe. Die Kreispolitik muss sich damit beschäftigen", so Leben.
430 Tiere hört sich zunächst nicht viel an, aber: "Nutria vermehren sich drei Mal im Jahr und bekommen jeweils bis zu zehn Junge", sagte Leben, der seine Bedenken noch mit diesen Zahlen über die sprunghafte Vermehrung untermauert: Im Jahr 2013 seien niedersachsenweit 4.500 Nutria erlegt oder gefangen worden, im vergangenen Jahr seien es bereits 22.000 Tiere gewesen.
Wichtig sei eine Aufhebung des Elterntierschutzes, sagt Norbert Leben. "Das Jagdrecht besagt, dass Elterntiere, solange die Jungen noch in der Aufzucht sind, nicht entnommen werden dürfen. Die Frage ist, wann ein Jungtier alleine klarkommen kann. Bei dem explosionsartigen Anstieg alle drei Monate muss man sich fragen, wessen Sicherheit am Ende des Tages mehr Wert ist", sagt Leben. Er fordert zum Handeln auf, bevor es zu spät ist.
Bei der Landwirtschaftskammer gebe es zum Beispiel Bisamfänger. Diese könnten auch bei der Eindämmung der Nutria helfen. "Wenn es dazu käme, müsste der Revierinhaber dem Bisamfänger die Erlaubnis dazu erteilen dürfen. Hier müssen Zuständigkeiten geklärt werden", so Leben.
An Schäden, die die Nutria anrichtet, nennt Klaus Schulz, Obmann für neue Medien der Kreisjägerschaft:
• Wühlschäden an Bachläufen, Ufern, Deichen und Dämmen beim Anlegen ihrer Bauten
• Fraßschäden an landwirtschaftlichen Erzeugnissen, an Ufergehölzen, in Gärten und Plantagen
• Aggressivität und Nahrungskonkurrenz zu anderen Tierarten und Beeinträchtigung der Vegetation.
Für die Jäger der Elbmarsch bedeute die Nutria-Jagd einen enormen Zeit- und Geldaufwand, so Klaus Schulz. Denn die Fallen müssen täglich kontrolliert werden, und die Elbmarsch sei ein großes Gebiet. Hinzu kämen Spritkosten, Kosten für Munition und mögliche Reparaturen der Fallen. Auch die Tierentsorgung gehe zu Lasten der Jäger, so Schulz.
Um der Nutria-Population Herr zu werden, stellen die Deichverbände Lebendfallen. Lebendfallen deshalb, weil sich auch andere, eventuell gefährdete Arten wie der Fischotter in die Falle verirren könnten.
Der Wasserverband der Ilmenau-Niederung zum Beispiel hat die betroffenen Jagdreviere mit der Beschaffung von Nutria-Fallen zur Eindämmung der Population unterstützt. Außerdem zahlt der Wasserverband eine sogenannte "Schwanzprämie" von 6 Euro pro Tier.

Entlaufene Pelztiere

Der Nutria-Bestand in Europa ist auf aus Pelztierfarmen entflohene Tiere und bewusste Auswilderungen zurückzuführen. Erste Farmen in Deutschland bestanden seit 1926. Hauptabnehmer für Nutriafelle war nach dem Zweiten Weltkrieg die Bundesrepublik Deutschland. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts änderte sich das Mode-Interesse auch in Deutschland. Nutriapelz war nicht mehr gefragt, der deutsche Pelzabsatz ging erheblich zurück. Entkommene Tiere konnten sich aufgrund einer so gut wie nicht stattfindenden Bejagung stark vermehren. In Deutschland ist die Nutria an etlichen Gewässern in allen Bundesländern zu finden. (Quelle: wikipedia).
Zu Zusammenbrechen der Population können strenge Winter führen, die es aber in den vergangenen Jahren nicht gab.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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