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Hautkrankheiten mit chronischem Verlauf – ein Überblick

Unsere Haut  - sensibel und robust zugleich | Foto: unsplash.com/christopher-campbell-40367
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Welche chronischen Hautkrankheiten gibt es? Erfahren Sie mehr über Rosacea, Neurodermitis und Akne inversa.

Wissenschaft
Chronische Hautkrankheiten erkennen und behandelnDie Haut ist das größte und zugleich schwerste Organ unseres Körpers. Sie wiegt circa drei bis zehn Kilogramm und würde ausgebreitet bis zu zwei Quadratmeter messen .Sie hat viele Aufgaben, zum Beispiel schützt sie den Körper vor dem Austrocken, vor Druck und Stößen, vor Keimen und Allergenen. Doch was, wenn die Haut erkrankt? Hautkrankheiten können sehr belastend sein, vor allem, wenn sie chronisch sind. Die Betroffenen plagt häufig Juckreiz, auffällige Rötungen oder Schuppenbildung – drei Krankheitsbilder im Überblick.

Rosacea: entzündliche Hauterkrankung im Gesicht
Von der chronisch verlaufenden Hauterkrankung Rosacea sind besonders häufig lichtempfindliche und hellhäutige Menschen betroffen.
Typisch für die chronische Hauterkrankung sind
- Gesichtsrötungen (Nase, Wangen, Stirn und Kinn),
- sichtbare Äderchen im Gesicht,
- Hautverdickungen und/oder Schwellungen im Gesicht,
- Knötchen (Papeln) und Pusteln (Eiterbläschen), die an Akne erinnern.

Die Ursache für die chronische Hauterkrankung, an der in Deutschland bis zu fünf Prozent der Bevölkerung leiden, ist noch nicht geklärt. Mediziner vermuten als Ursachen eine erbliche Veranlagung, eine fehlerhafte Regulation des Gefäßsystems sowie eine Störung des Immunsystems. Haarbalgmilben (Demodex folliculorum) können bei <a target="_blank" href="http://www.ratgeber-hautgesundheit.de/krankheiten/rosacea/behandlung/">Rosacea</a>
ebenfalls eine Rolle spielen. Diese Milben sind auch auf der Haut gesunder Menschen vorhanden, bei von Rosacea Betroffenen jedoch sind es besonders viele. Die Milben können die Haut zusätzlich reizen und daher ein Co-Faktor für die Entzündungsreaktionen sein. Faktoren wie stark gewürzte Speisen, Koffein, Nikotin, Alkohol, hormonelle Umstellungen, Stress, abrupter Temperaturwechsel und UV-Strahlung können einen akuten Schub der Rosacea triggern, das heißt auslösen.

Die Behandlung der Rosacea richtet sich nach dem Schweregrad der chronischen Hauterkrankung. Ist sie leicht ausgeprägt, kann eine Behandlung mit entzündungshemmenden Cremes oder Antibiotika helfen, die örtlich anzuwenden sind. Ist die Rosacea stärker ausgeprägt, kann der Arzt Antibiotika in Tablettenform verschreiben. Die richtige Gesichtspflege ist wichtig: Nur milde und pH-neutrale Reinigungspräparate sowie sanfte Pflegemittel sollten den Weg in den Einkaufskorb finden – entweder mit ausreichendem Sonnenschutz oder in Kombination mit einem Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor. Und am besten Finger weg von Triggern wie stark gewürzten Speisen und Alkohol.

Akne inversa: Chronische Hauterkrankung mit Abszessen und Fisteln

Auch wenn Rosacea zu den entzündlichen akneähnlichen Hautkrankheiten gehört, ist Rosacea nicht mit der Akne inversa zu verwechseln, die nicht im Gesicht, sondern überwiegend im Bereich der Achseln, im Scham- und Leistenbereich sowie in anderen Hautfalten auftritt. Ein deutliches Merkmal dieser Hautkrankheit ist das wiederkehrende Auftreten von Abszessen und Fisteln. Abszesse sind örtlich umgrenzte Eiteransammlungen, die durch derbes Bindegewebe von gesundem Gewebe abgegrenzt werden. Der Eiter wird über eine Fistel – einem abnormen, röhrenförmigen Gang oder einem verzweigten Netzwerk – abtransportiert. Das Nässen der Hautveränderungen kann zu einem unangenehmen Geruch führen. Da die chronische Hauterkrankung schmerzhaft ist und häufig bei den Betroffenen Ekel, Scham und – bei (spontaner) Eiterentleerung – Nässegefühl hervorrufen, kann Akne inversa die Lebensqualität sowie das Sozial- und Sexualleben sehr einschränken.
Doch wie kommt es eigentlich zu den typischen Abszessen und Fisteln?
- Der Körper bildet zu viele hornbildende Zellen, was zu einem Verschluss der Haarfollikel führt. Haarfollikel sind die Strukturen, die die Haarwurzel umgeben und somit das Haar in der Haut verankern.
- Bakterien auf der Hautoberfläche dringen zum Beispiel durch Mikroverletzungen (Reibung oder Rasur) in die Haut ein und werden beim Verschluss in die Haarfollikel miteingeschlossen.
- Der Talg kann nicht mehr abfließen.
- Die Talgdrüse und die Haarfollikel entzünden sich.
- Bakterien vermehren sich und Eiter entsteht.
- Der Körper reagiert, indem er den eitrigen Bereich vom gesunden Gewebe abgrenzt – der Abszess ist entstanden.
Zu den Risikofaktoren für Akne inversa zählen unter anderem Rauchen, Übergewicht, mechanische Irritation (enge Kleidung, „Haut an Haut“), Diabetes mellitus sowie übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose).
Bei der Akne inversa gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Bakterien können zumindest äußerlich mithilfe hautverträglicher Desinfektionsmittel abgetötet werden. Eine weitere Möglichkeit, die Bakterien einzudämmen, ist das Einnehmen von Antibiotika. Da sich Antibiotika jedoch negativ auf die Darmflora auswirken können und zudem die Gefahr besteht, dass sich Resistenzen bilden, ist Antibiotika nicht zur Dauertherapie geeignet. Die betroffenen Hautpartien können auch durch Laser-Behandlungen oder operativ entfernt werden.

Juckreiz – unangenehmer Begleiter bei Neurodermitis

Für Patienten mit chronischen Hauterkrankungen ist es wichtig, einen Dermatologen aufzusuchen, damit frühzeitig mit einer effektiven und individuellen Behandlung begonnen werden kann, die die Beschwerden lindert.

Bei Neurodermitis wechseln sich Entzündungsschübe mit beschwerdefreien Phasen ab. In der akuten Phase ist die Haut gerötet, überwärmt, sie brennt oder nässt. Zwischen den akuten Schüben, also in der chronischen Phase, ist die Haut extrem trocken und schuppig. Häufig bessern sich die Symptome im Kindes- oder Jugendalter, es gibt aber auch Fälle, bei denen sich die Beschwerden mit zunehmenden Alter häufen oder sogar erst in späteren Jahren auftreten. Störungen der Hautbarrierefunktion sowie des körpereigenen Abwehrsystems spielen bei der Entstehung von Neurodermitis eine zentrale Rolle. Darüber hinaus gehen Mediziner davon aus, dass Neurodermitis mit einer erblichen Veranlagung verbunden ist.
Es gibt Faktoren, die einen Neurodermitis-Schub begünstigen können, zum Beispiel
- Faktoren, die die Haut austrocken (zum Beispiel häufiges Duschen),
- Allergene (zum Beispiel Hausstaubmilbenkot, Pollen, Tierhaare),
- Reizmittel für die Haut (Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel, Wolle, Synthetik),
- Klima, Wetterbedingungen (Heizungsluft, geringe Luftfeuchtigkeit) und
Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Die Behandlung erfolgt immer individuell und ist vom Stadium der Hautkrankheit abhängig. Bekannte Auslöser sollten prinzipiell aber vermieden werden. Neurodermitis wird äußerlich behandelt mit speziellen Cremes und Salben. Vom individuellen Fall abhängig, kann der Arzt bei akuten Schüben Medikamente wie beispielsweise Glukokortikoide (bekannte Vertreter: Kortisol und Kortison) oder die Arzneistoffe Tacrolimus oder Pimecrolimus, die die überschießende Immunreaktion bremsen, verschreiben. Bei der Körperpflege sollten Neurodermitis-Betroffene seifenfreie Reinigungslotionen und Hautpflegemittel verwenden, die rückfettend sind und die Haut schonen.

Redakteur:

Online Redaktion aus Buxtehude

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