Belohnung und Strafe
Gemeinsame Aktion der Stadt Winsen und Polizei gegen Radfahrer auf Wochenmarkt
thl. Winsen. "Hier ist doch nur wenig los, da habe ich gedacht, ich kann auch durchfahren", versuchte sich die junge Frau herauszureden, die von der Polizei in der Rathausstraße in Winsen gestoppt wurde, weil sie mit dem Fahrrad über den Wochenmarkt fuhr.
Das ist nämlich verboten. Große Schilder weisen auf beiden Seiten der Straße daraufhin. Dennoch ignorieren viele Radfahrer das Verbot. "Wir werden nicht müde, die Radfahrer auf ihr Fehlverhalten anzusprechen", sagten die Marktbeschicker Cornelius Prior, Nicoline Friebe und Eckhard Isernhagen. "Viele sind auch einsichtig, steigen ab und schieben." Doch manche denken gar nicht daran. "Es gab in der Vergangenheit auch Fälle, wo die Marktbeschicker laut angepöbelt und beleidigt wurden", weiß Marktmeisterin Susanne Schepelmann von der Stadtverwaltung. Und auch schon körperliche Übergriffe habe es bereits gegeben.
Aus diesem Grund führten Stadt und Polizei jetzt eine gemeinsame Aktion durch. Unter dem Motto "Belohnung und Strafe" erhielten alle, die vorschriftsmäßig vom Fahrrad abstiegen, einen knackigen Apfel geschenkt. Die "Sünder" wurden mit einem Ordnungswidrigkeitengeld in Höhe von 15 Euro bestraft. "Es waren erfreulich viele Bürger, die ihr Fahrrad schoben", so Susanne Schepelmann. Dennoch hatten auch die Kontaktbeamten Stephanie Gramann und Horst Kraßmann einiges zu tun. Ausreden, wie die eingangs von der jungen Frau erwähnte, ließen sie nicht gelten. Auch Radfahrer, die meinten, sie müssten hinter den Marktständen mit dem Fahrrad durchfahren, wurden zur Kasse gebeten. "Das Radfahrverbot gilt von Hauswand zu Hauswand", so Gramann.
Deutlich bei der Aktion wurde aber auch, dass einige Radfahrer mehr das Verbot missachtet hätten, hätten sie nicht die Beamten rechtzeitig erblickt. Nicht zuletzt deswegen sollen weitere Kontrollen folgen.
Die gleichen Probleme wie in Winsen gibt es auch auf dem Buchholzer Wochenmarkt. Obwohl dort an Markttagen große Pylonen mit Durchfahrtsverbot-Schilder aufgestellt werden, zeigen sich viele Radfahrer ignorant und bepöbeln dann auch noch die Bürger, die sie auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen. Auch in der Nordheidestadt sollen jetzt verstärkt Kontrollen durchgeführt und Sünder zur Kasse gebeten werden.
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