Noch viele Fragen offen

Gelten seit drei Jahren als vermisst: Miriam (li.) und Sylvia Schulze
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Seit drei Jahren sind Sylvia und Miriam Schulze aus der Elbmarsch spurlos verschwunden

thl. Elbmarsch. Gibt man bei Google den Suchbegriff "Schulze Drage" ein, erscheinen innerhalb von Zehntelsekunden fast 40.000 Artikel. Kein Wunder, denn das ungeklärte Schicksal von Mutter Sylvia und Tochter Miriam bewegt die Menschen in ganz Deutschland. Am morgigen Sonntag, 22. Juli, jährt sich das Verschwinden der beiden zum dritten Mal. Über 1.000 Tage leben die Angehörigen damit schon in Ungewissheit.
Kurzer Rückblick: Zu Beginn der Sommerferien 2015 verschwindet die Familie Schulze spurlos und auf mysteriöse Weise aus ihrem Wohnhaus in der Hein-Block-Straße in Drage. Vater Marco wird eine Woche später bei Lauenburg tot aus der Elbe gezogen. Obwohl ein 25 Kilo-Betonklotz an seinen Körper gebunden ist, geht die Polizei von einem Suizid aus. Ihre Hypothese: Marco Schulze hat erst seine Frau und seine Tochter getötet und sie an einem unbekannten Ort vergraben, ehe er sich selbst das Leben nahm.
Sämtliche Suchmaßnahmen nach Mutter und Tochter verliefen seitdem im Sand. Die Sonderkommission bei der Polizei ist schon lange aufgelöst. Sollte es jedoch neue Ermittlungsansätze geben, würde die "Soko" wieder aktiviert werden. Denn: Der Fall gibt den Ermittlern bis heute große Rätsel auf. Selbst Polizeisprecher Jan Krüger räumt ein: "Das ist einer der wenigen Fälle, die auch mir als Polizist noch nach Jahren sehr präsent sind. Da ist ein kleiner Mensch, der von seinen Eltern beschützt werden sollte. Das macht solche Fälle besonders belastend." Dabei bleiben die Fragen: Warum sollte Marco Schulze die Leichen so sorgfältig verstecken, wenn er sich danach ohnehin das Leben nehmen will? Und was ist sein mögliches Motiv?
In der Hein-Block-Straße hat dagegen mittlerweile die Normalität Einzug gehalten. Das Wohnhaus der Familie ist verkauft, darin wohnt jetzt ein junges Paar. Das Geld aus dem Verkauf wurde auf einem Konto eingefroren, bis die Erbfolge geklärt ist. An erster Stelle würde da Sylvia Schulze stehen, danach ihre Tochter Miriam. Das gilt so lange, bis ihr Schicksal geklärt ist.
Sylvia Schulze könnte, wenn sie mehr als zehn Jahre verschwunden ist, laut Verschollenheitsgesetz für tot erklärt werden. Bei Miriam geht das aber nicht. Laut Gesetz können Menschen unter 25 Jahren nicht für tot erklärt werden. Und Miriam war bei ihrem Verschwinden erst zwölf Jahre alt.

Gelten seit drei Jahren als vermisst: Miriam (li.) und Sylvia Schulze
Umfangreiche Suchmaßnahmen der Polizei, wie hier auf dem
Seppensener Mühlenteich, blieben erfolglos Fotos: Polizei / archiv
Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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