Verkehrsunfallstatistik 2021
Mehr Unfälle und mehr Verkehrstote im Landkreis Harburg

Polizeichef Thomas Meyn (li.) und Verkehrsexperte Frank Waldhaus stellten die Unfallstatistik vor | Foto: Polizei
  • Polizeichef Thomas Meyn (li.) und Verkehrsexperte Frank Waldhaus stellten die Unfallstatistik vor
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(thl). Im vergangenen Jahr ereigneten sich im Landkreis Harburg 6061 Verkehrsunfälle, das sind 311 Unfälle mehr als im Vorjahr. Zwölf Menschen wurden bei Unfällen getötet, sieben mehr als 2021.

(Im Folgenden werden die Vergleichszahlen des Vorjahres in Klammern dargestellt).

Insgesamt gab es 747 (726) Unfälle mit Personenschaden. Bei 620 (619) Unfällen erlitten die Beteiligten leichte Verletzungen. Bei 116 (102) Unfällen waren die Verletzungen schwer. Die Gesamtzahl der bei Unfällen verletzten Personen ist auf 968 (913) gestiegen.

Sechs der Unfälle, bei denen Personen ums Leben kamen, ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne Autobahnen). Drei Menschen starben bei Unfällen innerhalb geschlossener Ortschaften.

Sieben Personen starben bei Unfällen als Pkw-Insassen; je zwei Mal als Nutzer eines Lkw bzw. Kraftrades. In einem Fall kam eine Fußgängerin ums Leben. Radfahrer kamen 2021 im LK Harburg bei Verkehrsunfällen nicht ums Leben. (In fünf Fällen starben Menschen bei einem Baumunfall.)

Sechs der zwölf Getöteten waren älter als 65, davon vier älter als 75. Einer der Verstorbenen gehörte zur Gruppe der jungen Fahrer (18-24-Jährige).

Autobahn

Auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich der PI Harburg kamen 2021 bei zwei Unfällen drei Personen ums Leben. In beiden Fällen fuhr ein Lkw-Fahrer auf ein Fahrzeug am Stauende auf. Einmal starb der Fahrer des auffahrenden Lkw, im zweiten Unfall wurde ein Pkw zwischen zwei Lkw eingeklemmt, beide Insassen des Pkw verstarben. Insgesamt wurden 2021 auf Autobahnen im Landkreis Harburg 894 (785) Unfälle registriert. Bei 13 Unfällen (Sieben) erlitten Beteiligte schwere Verletzungen. Auf den Autobahnen war im ersten Jahr der Pandemie das Verkehrsaufkommen zeitweilig um bis zu 50 % zurückgegangen.

Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit anschließender Fahrerflucht ist weiter auf 1439 (1499) gesunken. Die Aufklärungsquote blieb mit 44,34 % auf dem Vorjahresniveau.

Unfallursachen

Als häufigste Unfallursache wurde im Jahr 2021 mangelnder Abstand erfasst. Hier gab es insgesamt 459 (478) Fälle.

Als weitere häufige Ursache ist nicht angepasste Geschwindigkeit zu nennen. Diese spielte in 377 (301) Fällen eine Rolle. Mit einigem Abstand folgen Fehler beim Gewähren der Vorfahrt 279 oder beim Abbiegen 130.

Alkoholeinfluss war in 95 (88) Fällen die Ursache für den Unfall. Eine Beeinflussung durch Drogen oder Medikamente spielte in 16
5) Fällen eine Rolle.Dazu der Leiter der Polizeiinspektion, Kriminaldirektor Thomas Meyn: "Wir sehen die Unfallursachen "Fahren unter dem Einfluss von Alkohol und/oder anderer berauschender Mittel" als einen Schwerpunkt der Verkehrsüberwachung an. Neben den alltäglichen Überprüfungen werden wir in diesem Jahr dazu Schwerpunktkontrollen durchführen."Trunkenheit im Straßenverkehr (sogenannte "folgenlose Trunkenheitsfahrt")Im letzten Jahr wurden 311 (311) Verfahren gegen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer eingeleitet, weil sie unter dem Einfluss von Alkohol ein Kraftfahrzeug geführt hatten. Fahrten unter Medikamenten- oder Drogeneinfluss wurden 339 (188) mal festgestellt. Damit wurde wieder das Niveau des Jahres 2019 erreicht.WildunfälleDie Polizei registrierte im letzten Jahr 1328 (1209) (1373) Wildunfälle. Dabei wurden 3 Menschen schwer und 14 leicht verletzt.Risikogruppe junge Fahrerinnen und FahrerJunge Fahrerinnen und Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren waren an 963 (883) Unfällen beteiligt. In 725 (667) Fällen waren sie auch die Unfallverursachenden. Rund Dreiviertel der Unfälle werden also durch Fahranfängerinnen und Fahranfänger verursacht, sie haben aber nur rund 7% Anteil an der Gesamtbevölkerung. Präventionsmaßnahmen, wie das Fahrschul- und das Schutzengelprojekt oder auch Radfahrprüfungen an den Schulen werden auch weiterhin von der Polizei unterstützt, um die Risikogruppe möglichst umfassend zu sensibilisieren.Risikogruppe ältere Verkehrsteilnehmerinnen und VerkehrsteilnehmerÄltere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren waren an 1176 (1148) Unfällen beteiligt. Das entspricht einem Anteil von ca. 20%. Aber bei etwa 78% der Unfälle 917 (891) waren sie auch Hauptverursachende.Bei der Altersgruppe ab 75 waren im Jahr 2021 insgesamt 626 (648) Personen an Unfällen beteiligt. Davon wurden sie in 508 (519) Fällen auch als Verursachende erfasst. Das entspricht einem Anteil von über 80%.Radfahrerinnen und Radfahrer2021 wurden im Landkreis Harburg bei 247 Unfällen 264 Radfahrende (Fahrräder und Pedelecs) als Beteiligte polizeilich erfasst. Bei 31 Unfällen wurden Personen auf ihrem Rad schwer verletzt (Fahrrad/Pedelec: 21/10), bei 146 Verkehrsunfällen leicht (Fahrrad/Pedelec: 108/38).Die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen mit einem Fahrrad beteiligt waren, sank auf 194 (212). Dagegen stieg die Zahl der Unfälle, an denen Pedelecs beteiligt waren, auf 57 (34). Hier spiegeln sich die weiter steigenden Verkaufszahlen von Pedelecs wider (Nur in einem Fall war ein S-Pedelec (mit Versicherungskennzeichen) an einem Unfall beteiligt. Die Person wurde nicht verletzt).
Frank Waldhaus, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizeiinspektion Harburg, sagt dazu: "Menschen auf dem Rad tragen leider oft selber zur Verursachung eines Unfalles bei.Viele Menschen wähnen sich auf Gehwegen abseits vom Pkw-Verkehr sicherer. Gerade dort werden die Radler aber oft an Einfahrten und Einmündungen von Pkw übersehen. Radfahrerinnen und Radfahrer sind - wo keine Radwege vorgeschrieben sind - auf der Fahrbahn am sichersten unterwegs, da sie sich dort im Blickfeld der Kraftfahrzeuge bewegen und am ehesten wahrgenommen werden.Dirk Poppinga, Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Harburg: "Andererseits gibt es noch viele Unsicherheiten in Bezug auf die Regeln für den Radverkehr. So wissen viele Führerscheininhaber nicht, dass der Schutzstreifen dem Radverkehr vorbehalten ist. Er darf nur in Ausnahmefällen (z. B. entgegenkommender Lkw) überfahren werden. Halten oder Parken auf dem Schutzstreifen ist ganz verboten."Auch, dass beim Überholen von Radfahrern - selbst wenn sie sich auf einem Schutzstreifen befinden - innerorts ein Mindestabstand von 1,5m einzuhalten ist (außerorts: 2m), ist für viele Kraftfahrzeugführerinnen und Kraftfahrzeugführer noch nicht selbstverständlich.MotorradunfälleBei 125 Unfällen mit Krafträdern aller Art waren 70 Personen mit einem Krad >125 ccm beteiligt. Aus dieser Gruppe kam ein (0) Mensch ums Leben, 14 (17) Personen wurden schwer und 28 (36) leicht verletzt. Die Zahl der Verunglückten auf schweren Maschinen sank im Landkreis Harburg, entgegen dem Landestrend, deutlich.Thomas Ring, Polizeipräsident der Polizeidirektion Lüneburg, zieht anlässlich der Zahlen der Verkehrsunfallstatistik 2021 folgendes Fazit: "Entgegen der positiven, teils coronabedingten Entwicklungen der Verkehrsunfallzahlen im Jahr 2020 ist nunmehr für das Jahr 2021 leider ein negativer Trend wahrnehmbar. Die Teilnahme am Verkehrsgeschehen, als Fahrzeugführende oder auch als Fußgängerin oder Fußgänger ist Bestandteil unseres täglichen Alltags, egal ob jung oder alt. Mobilität nimmt einen hohen Stellenwert in unserer aller Leben ein. Aus diesem Grund hat die Verkehrssicherheitsarbeit, auch für mich persönlich, eine hohe Bedeutung in unserer Organisation. Jeder Verkehrsunfalltote ist einer zu viel! Wir, als Polizeidirektion Lüneburg, werden vor allem im Jahr 2022 einen Schwerpunkt im Bereich der Überprüfung der Verkehrstüchtigkeit der Verkehrsteilnehmenden setzen."

Acht Unfalltote im Kreis Stade
Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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