Kreis-Jugendamt über Arbeit in Corona-Zeiten
Kindeswohlgefährdung nicht angestiegen

"Hilfsangebote in Corona-Zeiten wurden gut angenommen": Jugendamts-Leiterin Katrin Richter-Fuss und ihr Vertreter Jörg Schwarz vor der Kreisverwaltung | Foto: ce
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ce. Winsen. "Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Vermeidung von Kindeswohlgefährdung. Wir mussten daher den Dienstbetrieb so organisieren, dass er auch aufrechterhalten werden konnte, wenn einzelne Mitarbeiter wegen der Pandemie in Quarantäne gemusst hätten. Das ist uns unter anderem durch Schichtdienst gelungen." So bringt Katrin Richter-Fuss, Leiterin des Jugendamtes des Landkreises Harburg, gegenüber dem WOCHENBLATT eine der besonderen Herausforderungen für ihre Behörde in Corona-Zeiten auf den Punkt. "Zudem gilt es, Mitarbeiter, die zu Familien in Not gerufen werden, keinen gesundheitlichen Risiken auszusetzen. Auch das haben wir durch verschiedene Vorkehrungen geschafft."
Für viele vom Jugendamt betreute Eltern - so Richter-Fuss weiter - sei es problematisch gewesen, ihre Kinder Corona-bedingt rund um die Uhr zu Hause statt in Schulen und Kitas zu haben. Diese neue Situation hätten sie mit der Arbeit vereinbaren müssen. "Um den Betroffenen zur Seite zu stehen, haben wir eine Hotline eingerichtet. Zudem haben sich Mitarbeiter telefonisch bei den Familien erkundigt. Das wurde gut angenommen", freut sich die Amtsleiterin.
Auch die Mitarbeiter der Trennungs- und Scheidungsberatung seien stark gefordert gewesen, weil verzweifelte Eltern darüber stritten, wie sie die aufgrund der Pandemie geänderten Besuchs- und Umgangsregelungen für ihre Kinder umsetzen sollten. "Diese Telefonkonferenzen waren zum Teil sehr anstrengend, aber es hat gut funktioniert."
"Die Zahlen der Meldungen von möglichen Kindeswohlgefährdungen sind zum Glück nicht gestiegen, sondern haben sich aufgrund eines neuen Meldesystems lediglich verschoben", zeigt sich Jörg Schwarz, Vertreter von Richter-Fuss und Jugendhilfe-Planer, erleichtert. So habe es zwischen April und August 2019 und 2020 jeweils etwa 80 Meldungen gegeben. Die Zahl der Inobhutnahmen von Jungen und Mädchen durch das Amt sank in diesem Zeitraum sogar von 19 auf 14.
Schwarz, auch zuständig für die Begleitung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge, hat beobachtet, dass die Schutzsuchenden die Corona-Regeln ("keine Partys, keine Treffen mit vielen Freunden") viel besser annahmen als deutsche Heranwachsende. "Die Flüchtlinge haben in ihrer Heimat Schlimmes erlebt und hoffen hier auf eine Sicherheit, die durch kein Virus beeinträchtigt werden soll", vermutet Schwarz als Ursache für die strikte Einhaltung der Bestimmungen.
Trotz der nach wie vor umfangreichen Corona-Sicherheitsmaßnahmen ist inzwischen bei den rund 90 Mitarbeitern des Jugendamtes in weiten Teilen die Normalität in den Alltag zurückgekehrt. "Es gibt wieder persönliche Beratungen bei Hausbesuchen und Beratungen in den Besprechungsräumen unseres Amtes", so Katrin Richter-Fuss. "Wir hoffen alle, dass es so bleibt."
"Ich bin dankbar und erleichtert, dass die vielfach diskutierte Befürchtung, der Corona-Shutdown, der insbesondere auch für Familien nicht einfach zu bewältigen war, könnte zu einer deutlichen Zunahme von Kindeswohlgefährdungen führen, bei uns im Landkreis Harburg so nicht eingetreten ist", betont Landrat Rainer Rempe. "Dazu hat die Arbeit unseres Jugendamtes einen wichtigen Beitrag geleistet, dem es gelungen ist, sich gut auf die durch die Corona-Pandemie erheblich erschwerten Rahmenbedingungen einzustellen und engen Kontakt zu den betreuten Familien zu halten."

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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