Aufruhr in der Alten Stadtschule: Eltern beklagen unzumutbare hygienische Zustände in der ältesten Schule der Stadt und haben eine Unterschriftenaktion gestartet, damit die Mängel schnellstmöglich behoben werden. "Eine Grundreinigung fand schon einige Jahre nicht mehr statt, obwohl eine Firma den Auftrag bekam. Diese Reinigung übernahmen die Lehrer und deren Angehörige", heißt es. Und weiter: "Viele Kinder mögen die WCs nicht benutzen, da sie schmutzig sind und Handtücher, Seife und Klopapier nicht vorhanden sind. Es gibt sogar Kinder die in der Schule nichts trinken, damit sie nicht auf die Toiletten gehen müssen."
"Das sind die aktuellen Zustände und das kann nicht so weiter gehen", sagt Elternvertreterin Melanie Eleftheriadis. "Hinzu kommen natürlich auch die hygienischen und gefährlichen Bedingungen auf dem Schulhof. Regelmäßig finden sich dort leere Bierflaschen, Pizzakartons, Spritzen und Scherben."
Der Grund für die Zustände liegt offenbar bei der Reinigungsfirma. "Derzeit liegen an der Alten Stadtschule Mängel im Rahmen der allgemeinen Reinigung und der Grundreinigung vor. Diese wurden mit den entsprechenden Mitarbeitern der Stadt Winsen und der Reinigungsfirma ausführlich thematisiert und durch detaillierte Informationen zu allen Reinigungsmängeln von der Schule schriftlich und durch Fotos untermauert", sagt Rektorin Anke Müller und beschwichtigt: "Seitdem befinden wir uns in einem sehr zielorientierten Austausch mit der Stadt Winsen und der entsprechenden Reinigungsfirma und hoffen auf eine Verbesserung der gesamten Reinigungssituation im Sinne aller Betroffenen."
Stadtsprecher Theodor Peters wird dagegen noch deutlicher und wirft der beauftragten Reinigungsfirma Pfusch vor. "Leistungen werden nicht oder nicht zufriedenstellend erbracht. Es ist zwar nicht richtig, dass schon seit Jahren keine Grundreinigung mehr stattgefunden hat. Aber was das Reinigungsunternehmen als Leistung abliefert, genügt auch unseren Ansprüchen überhaupt nicht", so Peters. Man mache Druck, kürze oder streiche die Vergütung. Allerdings mit wenig Erfolg. "Es sind auch zusätzliche Reinigungen festgelegt worden, die aber wiederum gar nicht oder nicht ordentlich durchgeführt wurden. Die Reinigungsfirma führt als Begründung Personalmangel und -fluktuation an", so Peters weiter. Jetzt sollen kurzfristig die WC-Anlagen gründlich gereinigt werden. In den Herbstferien sollen zusätzliche Arbeiten ausgeführt werden. Allerdings erwartet die Stadt auch, dass die Regelleistungen besser werden. "Wenn das nicht kurzfristig gewährleistet ist, sind drastischere Vertragskonsequenzen wohl unvermeidlich", wird Theodor Peters deutlich. "Wir sind in der Sache am Ball und haben ein großes Interesse daran, dass die Reinigung der Alten Stadtschule wieder dem Standard entspricht, den wir in Übereinstimmung mit den Kindern und Eltern sowie mit der Schulleitung, den Lehrkräften und dem weiteren Schulpersonal an ein Schulgebäude anlegen."