CDU Kreisverband Harburg beging Tag der Deutschen Einheit mit Vortrag zum Leben in der DDR : "Wer zu spät kam, wurde nicht mehr reingelassen"
bs. Winsen. "Rüterberg war als Enklave komplett eingezäunt. Nach 23 Uhr abends waren die Schotten dicht und wer zu spät kam, musste eben draußen schlafen", berichtete jetzt der ehemalige Bügermeister der Stadt Rüterberg, Meinhard Schmechel.
Anlasslich der jährlichen Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit hatte der CDU Kreisverband Harburg-Land den 67-jährigen eingeladen, um im Marstall von seinen Erlebnissen als Bürgermeister während und nach der DDR zum Thema „Das Leben in einer Enklave- Eine Lebensgeschichte zwischen den Grenzen" zu berichten.
Schmechel, der als ehemaliger Grenzsoldat in das kleine Dorf, das zwischen Dömitz und Hitzacker an der Elbe liegt, gekommen war, fesselte die zahlreichen Gäste mit seinen "hautnahen" Erzählungen.
Mit Filmmaterial, das Rüterberg einen Tag nach der Grenzöffnung am 9. November 1989 zeigte, verdeutlichte er noch einmal mehr, was es heißt, eingeschlossen zu sein. "Der Zaun war rund drei Meter hoch, alle Besucher mussten Passierscheine beantragen. Selbst wenn die Kinder im Schulbus ihren Ausweis vergessen hatten, durften sie erstmal nicht wieder rein", so Schmechel, der sich in Rütersberg ehrenamtlich um das örtliche Museum kümmert.
Bekanntheit erlangte das Dorf, als es von seinen Bürgern am 8. November 1989 zur Dorfrepublik Rüterberg ausgerufen wurde. "Damit sollte endlich ein Zeichen gegen die jahrelange Demütigung gesetzt werden, wir wusste ja nicht, dass der Mauerfall so nah war", so Schmechel.
Auch der Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Geschäftsführer der Union-Bundestagsfraktion, Michael Grosse-Brömer, fand deutliche Worte zum Thema: "Die DDR war ein Unrechtsstaat und es ist schön, dass es sie nicht mehr gibt."
Redakteur:Sara Buchheister aus Winsen |
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