Die Landtagswahl im Landkreis Harburg
Drei Direktmandate für die CDU, Nadja Weippert (Grüne) zieht über die Landesliste in den Landtag ein
Die CDU hat die Landtagswahl verloren, aber die Christdemokraten entsenden aus dem Landkreis Harburg drei Direktkandidaten in den kommenden Landtag in Hannover. André Bock (Wahlkreis 50, Winsen), Dr. Bernd Althusmann (Wahlkreis 51, Seevetal) und Jan Bauer (Wahlkreis 52, Buchholz) setzten sich gegen ihre Konkurrentinnen von SPD und Grünen durch. Nadja Weippert (Grüne) schaffte über die Landesliste den Sprung in den Landtag, sodass der Landkreis Harburg künftig mit vier Politikerinnen und Politikern in Hannover vertreten sein wird.
André Bock freute sich darüber, dass die CDU ihre drei Direktmandate verteidigen konnte. Allerdings habe er ein lachendes und ein weinendes Auge, sagte er mit Blick auf das starke Abschneiden der AfD im Land. Man müsse das Ergebnis in Ruhe analysieren. Das geschehe u.a. bei der Fraktionssitzung im Landtag am kommenden Dienstag.
Jan Bauer, der auf den langjährigen Landtagsabgeordneten Heiner Schönecke folgt, war "total dankbar" für das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler. Aufgabe sei es nun, das Wählervertrauen mit Leben zu füllen. Sein Dank ging an seine Eltern und Schwiegereltern, die ihm im Wahlkampf bei der Betreuung seiner Kinder halfen,
Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis für die Landtagswahl in Niedersachsen ist die FDP mit 4,7 Prozent (minus 2,8 Prozent) aus dem Landtag geflogen. Die SPD holte 33,4 Prozent der Zweitstimmen (minus 3,5 Prozent), deutlich mehr als die CDU, die mit 28,1 Prozent (minus 5,5 Prozent) das schlechteste Ergebnis seit 1955 einfuhr. Die Grünen legten auf 14,5 Prozent (plus 5,8) zu, die AfD ebenfalls auf 10,9 Prozent (plus 4,7). Die Linken verpassten mit 2,7 Prozent (-1,9 Prozent) den Einzug in den Landtag. Die Wahlbeteiligung im Landkreis Harburg lag bei 62,5 Prozent, im Land insgesamt bei 60,3 Prozent.
Was in den Wahlkreisen Seevetal, Winsen und Buchholz zu beobachten war: Grüne und AfD haben deutliche Stimmenzuwächse, die anderen Parteien verlieren. Die Grünen legten im Landkreis Harburg nach dem vorläufigen Endergebnis bei den Zweitstimmen um 5,8 Prozentpunkte auf 16,4 Prozent zu, die AfD kam aus dem Stand auf 10,2 Prozent. Verluste fuhren SPD (28,1 Prozent, -2,4 Prozent), CDU (31,3, -3,7) und FDP (5,0, -4,4) ein.
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erklärte, dass die Wählerinnen und Wähler der SPD den Regierungsauftrag gegeben habe "und sonst niemandem". Er berichtete von einem "harten und unangenehmen" Wahlkampf. Die Bürgerinnen und Bürger seien in tiefer Sorge um ihre Zukunft. Sein Dank ging an die Wahlhelferinnen und -helfer, die sich vor Ort "einiges haben anhören müssen".
CDU-Landesvorsitzender Bernd Althusmann räumte ein, dass "wir unser Wahlziel nicht erreicht haben". Er nehme das Votum der Wählerinnen und Wähler "demütig an" und wünsche Weil eine glückliche Hand. Der Regierungsauftrag an die SPD sei "eine hohe Verantwortung. Es geht um unser Land." Er selbst kündigte persönliche Konsequenzen an: Er werde den Landesvorsitz der CDU abgeben und vorschlagen, nach den Herbstferien auf einem Landesparteitag einen neuen Vorsitzenden zu wählen. Der Landesvorstand kommt am morgigen Montag um 17 Uhr zusammen. (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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