"Jahrelang am falschen Ende gespart"

Diskutierten über das Thema ÖPNV (v. li.): Malte Jörn Krafft, Moderatorin Karina Kressel, Ruth Alpers und Detlev Schulz-Mendel | Foto: Kröger
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Kreisverband der Grünen lud zur Podiumsdiskussion "Komm gut nach Hause! Mit dem ÖPNV?" ein. 

(mum). "Komm gut nach Hause! Mit dem ÖPNV?" lautete das Thema einer Diskussionsveranstaltung bei der Detlev Schulz-Hendel, der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, mit Stefan Kindermann (Fahrgastbeirat für den Landkreis Harburg) sowie Ruth Alpers und Malte Jörn Krafft (beide Kreistagsfraktion der Grünen) im Marstall sprachen. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Frage: Wie kann der ÖPNV eine noch bessere und attraktivere Alternative zum eigenen Auto werden?
Für Schulz-Hendel ist klar: "Die Bundesregierung hat jahrelang am falschen Ende gespart. Es braucht ein Umdenken und entschiedenes Handeln, damit der Verkehr noch rechtzeitig klimaneutral wird und die notwendigen CO₂-Einsparungen erfolgen. Wir brauchen mehr Investitionen von Bund und Land in den Ausbau der Schieneninfrastruktur, die Verbesserung der Mobilität insbesondere auch in ländlichen Räumen und die Reaktivierung von Bahnstrecken."
Stefan Kindermann betonte: "Um weitere Menschen für den Umstieg vom Auto auf klimafreundliche Verkehrsmittel zu gewinnen, ist ein gut und breit ausgebauter ÖPNV absolut notwendig. Dies kann nur erreicht werden, wenn die Verkehrsverbünde die dafür notwendigen finanziellen Mittel erhalten." Außerdem stellte Kindermann fest, dass die bundesländerübergreifende Zusammenarbeit deutlich intensiviert werden müsse, um schnelle und effektive Lösungen zu finden. "Außer den kurzfristigen Zielen sollte auch endlich der große Wurf angegangen werden, denn kleine Maßnahmen helfen zwar kurzfristig, aber eine echte langfristige Entlastung werden wir nur durch große Lösungen erreichen." Diskutiert wurde dabei unter anderem eine kreuzungsfreie Ausfädelung für den Güterverkehr aus Richtung des Hamburger Hafens, weitere Trassen zwischen Hamburg und Lüneburg oder die schnelle Reaktivierung weiterer Bahnstrecken, um Busstrecken zu entlasten und um Pendler schneller in den komfortableren Bahnverkehr zu leiten.
Ruth Alpers fordert: "Im Landkreis Harburg muss eine Verbesserung beim Fahrplangebot im Bus- und Bahnverkehr erfolgen, jedoch vorrangig ist eine deutlich verbesserte Verlässlichkeit. Wir brauchen starke Linien und kreative Lösungen, um auch kleinere Dörfer in den ÖPNV zu bringen."
Malte Jörn Krafft ergänzte: "Um weitere Angebotsverbesserungen im Busverkehr umzusetzen, muss der Landkreis zusätzliche Leistungen bei den Verkehrsunternehmen bestellen. So sollte auf den nachfragestarken Buslinien im Landkreis mindestens eine Fahrt pro Stunde angeboten werden, um ein attraktives und verlässliches Angebot zu schaffen."
• Im Zuge der Veranstaltung wurde Ruth Alpers für ihr 30-jähriges Engagement als Mitglied der Grünen und in unterschiedlichsten Positionen auf Gemeinde- und Kreisebene geehrt.

Fünf Millionen Kilometer im Jahr
Je nach Betrachtung sind laut den Grünen im Landkreis Harburg täglich etwa 120 Busse auf 100 Linien unterwegs. Damit werden zahlreiche Orte im Landkreis verbunden und gehen auch über die Kreisgrenzen hinaus. So beginnen und enden die Verbindungen in Hamburg und Lüneburg. Dabei legen die Busse im Jahr rund fünf Millionen Kilometer zurück. Außer den Fahrgästen, die häufig zur Arbeit und zurück pendeln, nutzen etwa 12.000 Schüler in der Woche die Busse.
"Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) wird für 2020 eine Tarifanpassung beantragen", so Ruth Alpers. "Die Fahrkartenpreise sollen insgesamt nicht stärker steigen als 1,8 Prozent." Nicht betroffen von der Tarifanhebung seien Senioren- und Schüler-Karten sowie die Tckets für Auszubildende und Studierende.

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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