Streik an Winsener Schule

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bs. Winsen. "Wir sollen die Professoren, die Juristen und die Ärzte von morgen werden und müssen sowieso schon viele Kürzungen hinnehmen. Warum werden die Sparpläne der Landesregierung nur auf unseren Schultern ausgetragen?", empört sich die junge Schülerin.
Sie war eine von rund 800 Gymnasiasten in der Winsener Bürgerweide, die dem Aufruf der Schülervertreter Timm Seckel, Ahmet Gurtmann, Konrad Lucke, Leon Gjikokaj, Aaron Kropat und Nina Murrar zur Schüler-Vollversammlung am vergangenen Freitag folgten. Überraschenderweise wurde hier nicht wie geplant über die anstehende Projektwoche "Schule als Start" gesprochen, sondern zum Streik aufgerufen.
Grund ist der Plan der rot-grünen Landesregierung mit einer Arbeitszeiterhöhung an den Gymnasien jährlich rund 80 Millionen Euro zugunsten anderer Bildungszweige einzusparen. Dabei soll die Unterrichtsverpflichtung der Lehrkräfte von 23,5 auf 24,5 Stunden erhöht werden, tägliche Korrekturen, Stundenvorbereitungen und soziale Aktivitäten kommen dazu. Außerdem ist geplant, die Altersermäßigung von bis zu zwei Stunden wöchentlich für Lehrer ab 55 Jahren abzuschaffen.
Das Resultat: In Winsen entschieden sich die Lehrer im laufenden Schuljahr für die ersatzlose Streichung aller sozialen Aktivitäten, zu denen auch die Studienfahrten gehören. "Wir haben keine andere Wahl. Wir sind Beamte, die nicht streiken dürfen. Einige Kollegen haben seit vielen Jahren auf ein Arbeitszeitkonto gearbeitet und hier jede Woche zwei Stunden für das Alter angesammelt. Lehrer die jetzt älter als 60 sind und denen mit der neuen Regelung zwei Entlastungsstunden wöchentlich gestrichen werden, haben damit viele Jahre umsonst gearbeitet", erklärt Birgit Burmester vom Personalrat.
Die Schüler, die mit ihrem Streik den Lehrkräften ihre Solidarität zeigten und mit der Aktion ein Zeichen setzen wollen, hatten im Vorwege zahlreiche Abgeordnete angeschrieben und diese zum Streik-Gespräch eingeladen. Lediglich der CDU-Landtagsabgeordnete André Bock stellte sich den Fragen der Schüler. "Die rot-grüne Landesregierung löst mit dieser Verordnung teure Wahlversprechen ein, die ansonsten nicht finanzierbar sind. Die Christdemokraten werden sich aber weiterhin gegen die geplante Mehrarbeit aussprechen. Wir haben dazu auch eine Gegenfinanzierung vorgelegt", vertrat Bock die Ansicht der CDU zum geplanten Entscheid.
"Wir müssen sehen, wie es weitergeht, aber wir behalten, wie viele Kollegen in ganz Niedersachsen, einen langen Atem", versprach Gerd Bouse vom Personalrat abschließend.

Redakteur:

Sara Buchheister aus Winsen

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