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Umfrage - Wer soll Bürgermeister in Salzhausen werden

Wie die Menschen in der Region auf die bevorstehende Epidemie reagieren
Corona: Bei Verdacht erst den Hausarzt anrufen

Die Sorge vor einer bevorstehenden Coronavius-Epidemie wächst. Filialleiterin Kerstin Hoffmann (re.) und Öffentlichkeitsarbeiterin Nadine Peters zeigen stark nachgefragte Produkte in der Buchholzer Löns Apotheke: Hände-Desinfektionsmittel (Virugard und Sterillium) sowie eine FFP3-Atemschutzmaske | Foto: ts
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  • Die Sorge vor einer bevorstehenden Coronavius-Epidemie wächst. Filialleiterin Kerstin Hoffmann (re.) und Öffentlichkeitsarbeiterin Nadine Peters zeigen stark nachgefragte Produkte in der Buchholzer Löns Apotheke: Hände-Desinfektionsmittel (Virugard und Sterillium) sowie eine FFP3-Atemschutzmaske
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(as/ts). Seit das Virus Sars-CoV-2 Ende Januar Deutschland erreicht hat, ist die Nachfrage insbesondere nach Atemschutzmasken sprunghaft angestiegen. Der Trend zeigt sich auch im Landkreis Harburg: Während die Löns Apotheke in Buchholz im Januar 80 Schutzmasken verkauft hat, gingen im Februar 572 über die Ladentheke, sagt die Marketingmitarbeiterin Nadine Peters.
Zudem habe ein Unternehmen in der Apotheke 3.000 Schutzmasken gekauft, um damit Mitarbeiter in einer vom Coronavirus betroffenen Region im Ausland zu versorgen. Nadine Peters erwartet, dass der Großhandel bald nicht mehr in der Lage sein werde, Nachschub zu liefern. Die Löns Apotheke in Buchholz hatte am vergangenen Mittwoch noch 1.595 Schutzmasken vorrätig.
Die Löns Apotheke verkauft Masken des Typs FFP3 (FFP steht für "Filtering Face Piece"), die als nahezu virendicht gelten. Das Stück kostet 8,99 Euro. Wegen der Lieferengpässe würden diese Masken im Internet bereits zum Stückpreis von 30 Euro gehandelt.
Die FFP3-Schutzmaske ist ein kurzlebiges Produkt. Nach vier bis fünf Stunden Tragedauer verliert der Filter seine Schutzfunktion.
Auch wenn die Menschen die gekauften Masken nicht tragen: "Viele bewahren sie zu Hause auf, um ein gutes Gefühl zu haben und sie im Notfall nutzen zu können", sagt Filialleiterin Kerstin Hoffmann.

Auch Maske nicht 100 Prozent sicher
Einen hundertprozentigen Schutz böte selbst die FFP3-Maske nicht. Wie also sollen die Menschen sich vor dem Coroniavirus schützen: "Hände waschen, Hände waschen und Hände waschen", sagt die Apothekerin, "mit Seife und länger andauernd." Häufiges Händeschütteln, öffentliche Verkehrsmittel, der Kontakt mit Türgriffen und das Nutzen sanitärer Einrichtungen sind die häufigsten Keimquellen.
Nicht nur mit Atemschutzmasken, sondern auch mit Sterillium deckt sich die Bevölkerung ein. In Süddeutschland berichten die Discounter lidl und Aldi Süd von einer verstärkten Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln. Auch in der Region fanden am Donnerstag erste Hamsterkäufe statt, berichtet Anneke Kruse, Famila-Warenhausleiterin im Fachmarktzentrum Buchholz.

Ein ganzer Ort würde wohl nicht gesperrt
Das Virus Sars-CoV-2 ist in Europa angekommen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat weitere Schutzmaßnahmen bei einer Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland nicht ausgeschlossen. Beim Auftreten von Infektionen in einer Stadt oder Gemeinde werde entschieden, welche Maßnahmen im öffentlichen Raum notwendig seien. Grundlage dafür ist das Infektionsschutzgesetz.
Im niederrheinischen Kreis Heinsberg blieben am Mittwoch Schulen, Kitas und die Kreisverwaltung geschlossen. Die Entscheidung, eine Kita oder Schule im Landkreis Harburg zu sperren, träfe das Gesundheitsamt des Landkreises, sagt Kreissprecher Andres Wulfes. Dass bei dem Auftreten von Infektionen ein ganzer Ort wie in Italien gesperrt werde, hält der Kreissprecher für unwahrscheinlich. Wulfes verweist auf die Erfahrungen bei Masernepidemien: "Da sind auch nicht ganze Orte abgeriegelt worden."

Geringes Risiko für Deutschland
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) ist in Deutschland mit einem Import von weiteren Fällen zu rechnen, auch sei eine weltweite Ausbreitung des Virus im Sinne einer Pandemie wahrscheinlich. Dennoch gibt das RKI für Deutschland derzeit noch Entwarnung: "Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung wird in Deutschland aktuell als gering bis mäßig eingeschätzt." Laut RKI ist das vorrangige Ziel der Deutschen Gesundheitsbehörden, einzelne Infektionen so früh wie möglich zu erkennen und die weitere Ausbreitung des Virus dadurch so weit wie möglich zu verzögern.

Elbe Klinikum Stade ist vorbereitet
Im Elbe Klinikum Stade ist man vorbereitet auf an Corona erkrankte Patienten. „Das Elbe Klinikum Stade hält auf der Zentralen Notaufnahme, auf der Isolierstation und auf den Intensivstationen mehrere Zimmer zur Isolierung von Patienten mit Verdacht auf Coronavirusinfektion vor", sagt Dr. Jan-Arne Lauffs, ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme des Elbe Klinikums Stade. Eine entsprechende Verfahrensanweisung für begründete COVID-19-Verdachtsfälle gelte für den Bereich der Zentralen Notaufnahme sowie für den stationären Versorgungsbereich. Patienten mit grippalen Symptomen (Fieber, Gliederschmerzen, Schmerzen beim Atmen, Luftnot, Abgeschlagenheit etc.) werden bereits im Eingangsbereich der Klinik sowie auf der Zentralen Notaufnahme angewiesen, einen Mundschutz anzulegen. Nach einer ersten Untersuchung und Befragung, u.a. zu vergangenen Reisen und Erkrankungen im Umfeld, entscheiden die Ärzte, ob der Verdacht begründet ist und weitere Maßnahmen getroffen werden müssen.
"Wichtig ist, dass primär die Kombination aus klinischer Symptomatik und risikobehafteter Voranamnese (Kontakt zu bestätigtem COVID-19-Fall, Aufenthalt in Risikogebieten) an eine Krankenhausvorstellung denken lassen sollte", betont der Internist. Bei Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion bei symptomlosen oder -armen Patienten sollte hingegen zunächst eine (ggf. telefonische) Konsultation des Gesundheitsamtes und des Hausarztes erfolgen.

Keine Auswirkung aufs Reiseverhalten
Zwar häufen sich die Nachfragen verunsicherter Kunden, auf die Urlaubspläne der Landkreisbewohner habe das verstärkte Auftreten des Corona-Virus in Italien aber bislang noch keine Auswirkungen, teilte "Ihr Töster Reisebüro" aus Tostedt auf Nachfrage mit. "Die Hauptreisezeit beginnt dort allerdings auch erst im April/Mai - und das Auswärtige Amt rät derzeit auch nicht von Italienreisen ab." Wer wegen des Coronavirus seine Reise storniert, darf nicht auf eine Kostenrückerstattung hoffen, solange es keine Reisebeschränkung für Italien gibt.
Für China hat das Auswärtige Amt bereits eine Teilreisewarnung ausgesprochen: Von nicht notwendigen Reisen nach China rät das Amt derzeit ab, vor Reisen in die Provinz Hubai wird gewarnt.


Bei Corona-Verdacht den Hausarzt anrufen


Husten, Schnupfen, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Mattigkeit - die Symptome der Lungenkrankheit sind erst mal die gleichen wie bei einer Grippe. Erst wenn wenn weitere Faktoren hinzukommen, der Patient in den letzten 14 Tagen aus einem Risikogebiet zurückgekehrt ist oder Kontakt zu jemandem hatte, der infiziert ist, besteht Verdacht auf Corona.
Wer glaubt, sich mit dem Corona-Virus infiziert zu haben, sollte im Verdachtsfall nicht gleich ins Krankenhaus fahren, sondern erst mal seinen Hausarzt anrufen, die Symptome schildern und auf Reisen in Risikogebiete oder Kontakt zu Erkrankten hinweisen. Am Telefon wird dann geklärt, wie es weitergeht.
Außerhalb der Praxisöffnungszeiten hilft der ärztliche Notdienst unter Tel. 116117. Nach Möglichkeit sollten Patienten mit Corona-Verdacht auf dem Weg zur Praxis nicht die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen.
Das Land Niedersachsen informiert unter https://www.niedersachsen.de/Coronavirus über die aktuelle Lage.

Durch Hygiene vorbeugen
Bei Corona wie auch bei Grippe können folgende Maßnahmen einer Ansteckung vorbeugen: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen (ca. 30 Sekunden lang, mit Wasser und Seife), gut lüften und Abstand zu Erkrankten halten. Beim Husten und Niesen von anderen Personen abwenden, Einwegtaschentücher benutzen und diese nach einmaligem Gebrauch in einem Mülleimer mit Deckel entsorgen. Stofftaschentücher bei 60°C waschen. Ist kein Taschentuch griffbereit, beim Husten und Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase halten.

Corona-Fall in Hamburg bestätigt
In der Hansestadt Hamburg wurde am Freitag der erste Coronafall in Norddeutschland bestätigt. Der Mitarbeiter eines Kinderklinikums war am Sonntag aus seinem Urlaub in Italien im Trentino zurückgekehrt und hat am Dienstag Krankheitssymptome entwickelt.
In den Landkreisen Harburg, Stade und Lüneburg wurden in dieser Woche ebenfalls Verdachtsfälle gemeldet, die sich aber nicht bestätigt haben. 

Egal ob Corona, Stromausfall oder Sturmflut: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät, Vorräte anzulegen und für etwaige Notfälle vorbereitet zu sein. Was Bürger für den Katastrophenfall bevorraten sollen, erfahren Sie hier: https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/seevetal/c-panorama/was-buerger-fuer-den-katastrophenfall-bevorraten-sollen_a159839

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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