Neue Sonderausstellung im Museum im Marstall in Winsen ist eröffnet

Hella und Harro Köhlbrandt kamen zur Ausstellungseröffnung. Hella Köhlbrandt Köhlbrandt hatte zur Kreismesse an einem Schülerwettbewerb teilgenommen und fand ihren damaligen Aufsatz wieder | Foto: Museum im Marstall
  • Hella und Harro Köhlbrandt kamen zur Ausstellungseröffnung. Hella Köhlbrandt Köhlbrandt hatte zur Kreismesse an einem Schülerwettbewerb teilgenommen und fand ihren damaligen Aufsatz wieder
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thl. Winsen. "Durchstarten nach dem Zweiten Weltkrieg“ – unter diesem Titel startete am vergangenen Wochenende eine neue Sonderausstellung im Museum im Marstall in Winsen. Die Ausstellung ist bis zum 1. Mai zu sehen. Sie umfasst die Zeit unmittelbar nach dem Krieg 1945 bis zur ersten Winsener Gewerbeausstellung 1949. Damit spannt sie einen Bogen von der Not der Nachkriegszeit zur Fülle des Angebotes in den 1950er Jahren.
In der Eröffnungsrede verwies Eike Harden, der Vize-Vorsitzender des Heimat- und Museumvereins, auf die derzeitige Lage in der Ukraine. Krieg in Europa ist für die junge Generation fern und nur aus Erzählungen der Eltern oder Großeltern nachvollziehbar. Die Ausstellung macht in diesem Zusammenhang Mut, "dass es auch nach einem Krieg Hoffnung gibt und die Möglichkeit, wieder Neues aufzubauen".
Der unglaublich schnelle Wandel, der in Deutschland von 1945 bis 1949 vollzogen wurde, spiegelt sich in den spannenden und lebensnahen Objekten und Leihgaben der Ausstellung. Bei der Eröffnung waren einige dieser Leihgeber vor Ort und viele Geschichten und Erzählungen wurden im Laufe des Abends nacherlebt. Bewegende Schicksale sind dabei, die sich beispielsweise in einem heißgeliebten Teddybären spiegeln, der auf der Flucht beinahe verloren ging und dann doch noch gerettet werden konnte, oder einem Tagebuch aus dieser Zeit.
Kern der Ausstellung sind Aufnahmen, die der Winsener Fotograf Bernd Kofler von seinem Vorgänger übernommen hat. Sie zeigen Stände der Winsener Gewerbeausstellung von 1949. "Was diese Kreismesse bedeutet hat, ist nur zu verstehen, wenn die Not der Kriegs- und Nachkriegszeit und die Währungsreform mitgedacht werden“, so die Kuratorinnen Dorothea Lepper und Ilona Johannsen. Im ersten Teil der Sonderausstellung stehen somit die Zerstörung der großen Städte, die Fluchtbewegungen, die Not und der Mangel im Fokus. Spannend ist es zu sehen, mit wieviel Kreativität und Geschick Dinge hergestellt wurden, wie ein Feuerzeug aus einer Patronenhülse, Spielzeug und vieles mehr.
Auch kennen wohl wenige das Geld, das zur Währungsreform ausgegeben wurde, ganz zu schweigen von dem Militärgeld der Alliierten, was bereits während des Krieges im Umlauf war. Ein wichtiger Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte wird in diesem ersten Teil der Ausstellung präsentiert.
Aber auch der folgende Ausstellungsteil, der die Kreismesse abbildet, fasziniert durch seinen Inhaltsreichtum. Auf großen Bannern sind Stände der Messe abgebildet. Sie zeigen allesamt die plötzlich wieder mögliche Fülle an Waren, sei es im Bereich der Feinkost, der Kleidung oder des Automobils. In sieben Themenbereichen sind die Entwicklungen der Gewerbe zusammengefasst und beispielhaft an einzelnen Firmen vertieft.
Die Kreismesse 1949 zeigt eine Phase des Umbruchs. Die Drogerien werben mit der Sunlicht-Seife, die „nun wieder in Vorkriegsqualität“ zu erhalten ist. Und die Möbel vermitteln Behaglichkeit, sie orientieren sich am sogenannten Gelsenkirchener Barock. Mehrere Firmen präsentierten ihre Fahrzeuge: Motorroller, VW-Käfer oder ein exklusives Cabriolet.
Führungen durch die Ausstellung können über das Museum gebucht werden. Nähere Informationen gibt es unter www.museum-im-marstall.de oder unter Tel. 04171 - 3419. Für Schulklassen (ab Klasse drei) bietet das Museum spezielle Angebote an. Anfragen hierzu können direkt an Tammo Hinrichs unter Tel. 04171 - 669753 oder per Mail an museumspaedagogik@museum-im-marstall.de gerichtet werden.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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