Unterstützung erhielt die Samtgemeinde auch vom heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Heiner Schönecke, der mit einem Schreiben bei Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies intervenierte, wofür sich Dörsam herzlich bedankte.
Im BVWP 2003, der bis 2015 gültig war, stand die Umgehung noch im „weiteren Bedarf“ als „neues Vorhaben mit Planungsrecht“. Die nun beabsichtigte Herabstufung wäre ein Schlag ins Gesicht für alle Tostedter gewesen, die auf eine Verkehrsentlastung in der Ortsdurchfahrt hoffen.
Zumal die im Entwurf zugrunde gelegten Daten nicht aktuell waren, die Verkehrsbelastung nach den jüngsten Untersuchungen der Knotenpunkte von durchschnittlich 15.000 auf 19.500 Kfz pro Tag gestiegen war. Außerdem waren der extrem hohe Lkw-Anteil von 15,9 Prozent und die Verkehrsbelastung durch Umleitungsverkehre der A1 nicht berücksichtigt worden.
Die Samtgemeinde hatte daher Ende April in einem Schreiben an das Bundesverkehrsministerium gefordert, die Ortsumgehung in den vordringlichen Bedarf einzustufen, was eine sofortige Umsetzung ermöglicht hätte. "Das war aber eine sehr ambitionierte Forderung", gibt Dörsam zu, der mit dem jetzigen Ergebnis zufrieden ist.
Diese Hochstufung bedeute zwar nicht, dass die Umgehung in den nächsten zehn bis 15 Jahren realisiert werde, aber zumindest könne die Samtgemeinde nun jederzeit in die Planung einsteigen und die Grundlagen schaffen. Immerhin wäre für eine Umgehung viel Grunderwerb zu tätigen und die Planung mit Anwohner- und Umweltbelangen in Einklang zu bringen.
Dörsam und viele Tostedter hoffen aber auch, dass durch die für 2018 geplante Einführung der Maut auf Bundesstraßen die Lkw, insbesondere die einer großen Rotenburger Firma, nicht mehr den Weg durch die Tostedter Ortsdurchfahrt nehmen.