Was passiert mit dem Elektroschrott aus dem Landkreis Harburg?

Vor den Schrottbergen: Michael Sagawe, stv. Geschäftsführer der Re-El GmbH
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(bim). Berichte über illegal nach Afrika, Indien oder China verschifften Elektroschrott gingen kürzlich durch die Medien. Demnach würden von den rund 50 Millionen Tonnen Elektroschrott, die jährlich in Industrieländern anfallen, 75 Prozent nie in offizielle Recycling-Anlagen kommen und in der Dritten Welt die Umwelt sowie die Gesundheit vieler Menschen zerstören. Ist so etwas auch mit dem E-Schrott aus dem Landkreis Harburg möglich? Das WOCHENBLATT hakte nach.
Zuständig für die Entsorgung der jährlich im Landkreis anfallenden rund 1.500 Tonnen Elektroschrott ist der Landkreis Harburg, der diese Aufgabe der Re-El GmbH übertragen hat, die jetzt ihr 20-jähriges Bestehen feierte.
Dass der Elektroschrott in illegale Kanäle gelangt, schließt der Landkreis aus, weil die Re-El-GmbH zertifizierter Entsorgerfachbetrieb sei und bei der Weiterverarbeitung und Entsorgung von E-Schrott ausschließlich mit zertifizierten Fachbetrieben zusammenarbeite. "Die Zertifizierung erhalten solche Betriebe nur, wenn sie die gesetzlichen Vorgaben zur Weiterverarbeitung und Entsorgung einhalten und gewährleisten können", so Kreissprecher Johannes Freudewald. Für die Kontrolle dieser Betriebe seien die Gewerbeaufsichtsämter und der TÜV Nord zuständig. Die Unternehmen müssten ihre Abfallbilanz jährlich vorlegen und dem Landesamt für Statistik Niedersachsen melden.
Re-El ist ein sogenannter Erstbehandler. Der E-Schrott - Haushaltsgeräte (z.B. Trockner, Herde und Spülmaschinen), Büro- und Hifi-Elektronik-Geräte (u.a. Bildschirme, Fernseher, Drucker, PCs und Handys) und Haushaltskleingeräte (z.B. Bügeleisen und Kaffeemaschinen) - wird von den Mitarbeitern fachgerecht von Hand sortiert, zerlegt und von Schadstoffen befreit. Gefahrstoffe, wie z.B. Batterien, Toner- und Farbkartuschen oder Öle werden aus den Elektrogeräten entfernt und kostenpflichtig über zertifizierte Fachfirmen entsorgt.
Geräte, bei denen eine Zerlegung per Hand nicht sinnvoll ist, werden in Containern gesammelt, an entsprechend zertifizierte Entsorgerfachbetriebe weitergegeben, dort weiterbearbeitet und dem Recyclingkreiszulauf wieder zugeführt. Können Geräte aufgrund der enthaltenen Schadstoffe (wie z.B. Kühlgeräte) von Re-El nicht weiterbearbeitet werden, werden diese an spezielle Entsorgerfachbetriebe zur fachgerechten Verwertung weitergegeben.
"Alles, was geht, wird weiterverwertet", betont Michael Sagawe, stv. Geschäftsfüher von Re-El.
Wie die Geräte zu entsorgen oder recyceln sind, ist klar geregelt und richtet sich nach den Sammelgruppen, in die sie unterteilt sind.
An den Einnahmen aus den Verkäufen ist der Landkreis nicht beteiligt. Die nach der Erstbehandlung gewonnenen Roh- und Wertstoffe werden an zertifizierte Entsorgerfachbetriebe veräußert. Die Einnahmen dienen zum Teil der Deckung der Entsorgungskosten an Recyclingunternehmen und zum anderen Teil zur Refinanzierung von Re-El. Ein weiterer Teil der Refinanzierungskosten wird durch Verträge mit der Abfallwirtschaft erzielt, weil der Landkreis verpflichtet ist, die ordnungsgemäße Sammlung und Übergabe des E-Schrottes zu gewährleisten.
• Annahmestelle für Elektroschrott ist nicht nur die Firma Re-El, sondern auch die Müllumschlagsanlage Nenndorf, die Kompostplätze Drage und Tostedt, die Wertstoffannahmestelle Hanstedt und der Luhmühlener Containerdienst.
Kühlgeräte und Leuchtmittel werden hingegen nur bei Re-El im Königsgrund 1 in Buchholz gesammelt, der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) gemeldet und anschließend über die jeweiligen Hersteller fachgerecht entsorgt. Öffnungszeiten sind montags bis freitags 7.30 bis 16 Uhr.
• Infos unter www.re-el.net oder www.abfallwirtschaft.landkreis-harburg.de.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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