Landkreis Harburg: Heideschäfer warnt
Keine Lämmer bei Stress

Ekkehard von Hörsten mit einem seiner Lämmer: "In diesem Frühjahr kamen nur 16 zur Welt" | Foto: Adrian Fohl Fotogafie
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Wenn der Wolf um die Wiese streift, gibt's keine Heidschnuckenbabys. Auch nicht, wenn die Schafe geschützt sind und der Wolf keines töten oder verletzen kann. Das ist die bittere Bilanz, die Ekkehard von Hörsten, seit 1956 Schäfer mit eigener Heidschnuckenherde im Büsenbachtal und am Brunsberg, nach dem diesjährigen Ablammen zieht. "Statt rund 80 Lämmern hatten wir in diesem Jahr nur 16", sagt von Hörsten.

Bei von Hörstens Heidschnucken beginnt die Zeit des Ablammens im Februar. Dann kommen die wolligen, meist schwarzen Lämmer nach einer Tragzeit von fünfeinhalb Monaten eines nach dem anderen zu Welt. Im Juli wurden dafür die 65 Mutterschafe gedeckt. Im vergangenen Jahr grasten die Tiere zu der Zeit auf Grünland in Todtglüsingen. Das Problem: Die Tiere hatten Angst, waren gestresst, dass der Wolf in ihre Herde einbrechen könnte, und wurden nicht trächtig. Das konnte der Räuber zwar nicht, weil die Schnucken durch einen starken Elektrozaun geschützt waren, aber die Schafe konnten sich auch nicht weit genug zurückziehen, um keine Angst mehr zu haben, erklärt von Hörsten.

Er hat noch ein zwei Hektar großes Gehege am Brunsberg. Dort können die Schafe sich weit genug zurückziehen, wenn Wölfe in der Nähe sind, geraten nicht in Panik. Warum lässt der erfahrene Schäfer seine Schnucken nicht dort decken? "Wir durften mit den Tieren Grünland beweiden", erklärt von Hörsten. "Das ist sehr viel nahrhafter für die Tiere, was besonders für werdende Mütter wertvoll ist."

Dieses Grünland gehört ihm aber nicht, die Schafe sind dort mit mobilen E-Zäumen geschützt. Und weil es im vergangenen Sommer so feucht war, konnte der Schäfer ihnen immer nur einen kleinen Bereich zum Abgrasen abstecken, der Zaun wurde täglich umgesteckt. "Sonst machen sie die Wiesen nachhaltig kaputt, und das will ich natürlich verhindern, zumal mir die Wiese nicht gehört." Negative Begleiterscheinung: Wölfe kommen dichter an die Schnucken heran, können sie wegen des Zaunes zwar nicht verletzen, versetzt sie aber in Angst und Schrecken.

Von Hörstens Nachbarschäfereien ging es wohl ähnlich, hat er erfahren. Dort hatte man etwa 30 Prozent weniger Lämmer als üblich. "Ich musste das jetzt mal öffentlich machen", sagt der Schäfer. "Das ist für uns Schäfer ein großes Problem", und kaum jemand außerhalb der Branche wisse davon. Staatliche Entschädigung ist für solche Fälle natürlich auch nicht vorgesehen. Die hat von Hörsten noch nie in Anspruch genommen und - die gibt's auch nur bei nachgewiesenen Wolfsrissen.

Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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