Günter Helmrich ist tot

Hat in Buchholz viel bewegt: Günter Helmrich gehörte dem Stadtrat mehr als 40 Jahre an | Foto: archiv / os
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Er hat Buchholz mit geprägt: Langjähriger Ratsherr stirbt im Alter von 79 Jahren


os. Buchholz.
Günter Helmrich ist tot. Der langjährige Ratsherr im Buchholzer Stadtrat (FDP und CDU) starb am vergangenen Samstag im Krankenhaus in Erkelenz (Nordrhein-Westfalen) an den Folgen eines Herzinfarkts und einer Demenz. Helmrich wurde 79 Jahre alt. Erst vor wenigen Wochen war sein Bruder Herbert - Rechtsanwalt, langjähriger CDU-Bundestagsabgeordneter und Ex-Justizminister von Mecklenburg-Vorpommern - im Alter von 83 Jahren in Buchholz gestorben (das WOCHENBLATT berichtete).
Günter Helmrich verbrachte die letzten rund eineinhalb Jahre seines Lebens unter der Vormundschaft seines jüngeren Bruders Joachim in einem Pflegeheim in Erkelenz. „Er hat bis zum Schluss seinen Witz und seinen Charme behalten“, berichtet Joachim Helmrich. Dessen Frau, eine Ärztin, half tatkräftig bei der Betreuung ihres Schwagers, gemeinsam unternahm die Familie viel im Raum Düsseldorf.
Wie vielen seiner Generation fiel Günter Helmrich nichts in den Schoß. Geboren am 14. März 1938 in Grieben an der Elbe (heute Sachsen-Anhalt), begann er dort eine Lehre zum Elektriker. Das tat er nicht freiwillig: 1952 musste Helmrich aus politischen Gründen die Landesschule Pforta verlassen, ein Internat zur Förderung von Hochbegabten, das er zwei Jahre lang besucht hatte. Im Jahr 1953 entschlossen sich die Helmrichs, politisch geächtet, die damalige DDR zu verlassen und in den Westen zu ziehen. Dort arbeitete Günter Helmrich zunächst auf dem elterlichen Hof in Schneverdingen, schloss dann seine Elektrikerlehre in Hamburg als Jahrgangsbester ab, verpflichtete sich später bei der Bundeswehr, holte an der Abendschule sein Abitur nach und absolvierte ein Studium der Pädagogik und Volkswirtschaft.
In Buchholz wurde Günter Helmrich im Jahr 1971 Lehrer an der Waldschule und blieb dort 29 Jahre lang. Parallel zu seinem ausgeprägten ehrenamtlichen Engagement beim Sportverein TSV Buchholz 08 - zunächst als Fußballobmann, später als Vorsitzender und als Präsident - trieb er seine Laufbahn in der Lokalpolitik voran. Zunächst war er Mitglied der FDP, später bei der CDU und abschließend erneut bei den Freidemokraten. Dort war er als Ehrenbeisitzer Mitglied des Ortsvereinsvorstands.
Mehr als 40 Jahre war Günter Helmrich Mitglied des Buchholzer Stadtrates, zudem saß er 19 Jahre lang im Kreistag des Landkreises Harburg. Mit seinem langen Atem, Beharrlichkeit, Pragmatismus und einer guten Portion Geltungsbedürfnis trieb er viele Entwicklungen in der Nordheidestadt entscheidend mit voran. Die Fertighausausstellung in den 1970er Jahren und die Umsetzung der Gewerbegebiete - allen voran das GE III am Trelder Berg - wären ohne das Zutun des Strippenziehers Helmrich nicht möglich gewesen. Mitunter konnte Helmrich auch starrköpfig sein, wenn er einen Weg für richtig hielt. Sein Alleingang bei der möglichen Unterbringung des Buchholzer Familienbüros im Rathaus führte im Jahr 2010 zum Ausschluss Helmrichs aus der CDU-Ratsfraktion. Dem neuen Rat im Jahr 2011 gehörte das Politik-Urgestein dann nicht mehr an.
Neben seiner Affinität zum Sport gehörte die Jägerei zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen von Günter Helmrich. Er war lange aktiver Jäger, zahlreiche Trophäen zierten sein Zuhause. Helmrich war geschieden und hatte keine Kinder.
Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung für den verstorbenen Günter Helmrich wird in Buchholz stattfinden. Den genauen Termin gibt die Familie noch bekannt.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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