"Beeinträchtigungen gering halten": Vertreter der Hamburger Wasserwerke erörterten in Garlstorf Heidewasser-Förderpläne
ce. Garlstorf. "Oberstes Ziel ist es, die Natur und ihre schützenswerten Güter durch unseren Eingriff so wenig wie möglich zu beeinträchtigen." Das betonten Dr. Jörg Grossmann und Dr. Hermann Kukowski von den Hamburger Wasserwerken (HWW), als sie jetzt bei einem Infoabend in Garlstorf vor zahlreichen Interessierten ihre Heidewasser-Förderpläne erörterten. Eingeladen hatten Bürgermeister Horst Günter Jagau und die Gemeinde.
Wie berichtet, wollen die HWW künftig durchschnittlich 16,1 Millionen Kubikmeter Grundwasser (statt bisher 15,7 Millionen) über einen Zeitraum von 30 Jahren aus der Nordheide fördern. Damit soll die Versorgungssicherheit von rund zwei Millionen Menschen im Raum Hamburg gewährleistet werden.
Jörg Grossmann wies darauf hin, dass die HWW ihren 2009 aufgrund erheblicher Mängel abgelehnten Förderantrag in Zusammenarbeit mit Gutachtern vom Landkreis Harburg überarbeitet hätten. Dabei seien unter anderem neue Rechtsvorschriften im Naturschutz berücksichtigt worden. So werde bei der Wasserförderung - etwa für Trockenphasen und technische Ausfälle - ein Sicherheitspuffer von 14 Prozent vorbehalten. Damit werde die Fördermenge der HWW auf maximal 18,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr begrenzt.
"Durch die Förderung ist in den nächsten Jahrzehnten bei der Grundwasser-Neubildung in der Nordheide nicht mit einem Rückgang zu rechnen", erklärte Hermann Kukowski. Auch deshalb sei weiterhin eine umweltverträgliche Förderung gewährleistet.
Die HWW-Vertreter versicherten, sie würden die Bedenken in der Region bezüglich des Vorhabens ernst nehmen. Deshalb würden die Wasserbedarfsprognose und die Grundwasservorrats-Studien alle zehn Jahre aktualisiert und gegebenenfalls neuen Gegebenheiten angepasst. Zudem seien Vorsorgemaßnahmen zur Verbesserung von Natur und Landschaftswasserhaushalt sowie die Einrichtung eines Heidewasserfonds geplant.
Uneinig sind sich HWW und Landkreis als Genehmigungsbehörde noch über die Zulassungsform der Wasserförderung. Die HWW streben eine "Bewilligung" für 30 Jahre an, auch um ihre Investitionssicherheit zu gewährleisten. Der Kreis plädiert für eine "gehobene Erlaubnis", damit er auf klimatische Veränderungen reagieren und bei Bedarf eingreifen kann. Eine Entscheidung über den HWW-Antrag wird der Kreistag voraussichtlich Ende dieses Jahres treffen.
"Wir werden nicht umhin kommen, Hamburg mit Wasser zu versorgen. Aber vielleicht geht es ja auch mit einer geringeren Menge", so Horst Günter Jagau. "Jeder Kubikmeter, der nicht gefördert wird, kann unserer Region von Nutzen sein."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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