Das ist der Sommer ihres Lebens: „Johnny Deathshadow“ spielt auf einem der größten Heavy Metal-Festival der Welt

Vom Jugendzentrum in Buchholz zum Wacken Open Air: die Band Johnny Deathshadow | Foto: Johnny Deathshadow
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as. Holm-Seppensen. Bässe wummern, Gitarrenriffs lassen die Luft über dem Gelände des Wacken Open Air Festivals vibrieren. Währenddessen verwandeln sich hinter der Bühne Daniel und Sascha Meier, Jonathan Schneider und Eike Cramer in gruselige Skelette. Weiß geschminkt, mit schwarz umrandeten Augen und milchigen Kontaktlinsen werden sie am 5. August als „Johnny Deathshadow“ beim Wacken Open Air auf der Bühne stehen und mit ihrem Industrial Gothic Metal die Rocker zum Toben bringen. Für die vier Musiker, die aus Buchholz und Klecken stammen, wird das „der Sommer unseres Lebens“, sind sie überzeugt.
„Wacken ist eine megageile Chance für uns“, sagt Bassist Daniel Meier. Der 26-Jährige ist seit sechs Jahren Mitglied bei „Johnny Deathshadow“. Die Musiker haben ihre ersten Erfahrungen im Jugendzentrum (Juz) in Buchholz gesammelt. „Wir sind dem pädagogischen Mitarbeiter Axel Kalauch sehr dankbar. Er hat uns im Juz mit Equipment unterstützt und immer wieder Auftritte organisiert“, bedankt sich Daniel Meier. Über die Jahre haben sich Johnny Deathshadow mit ihrem besonderen Industrial Gothic Metal Sound und ihren energiegeladenen Live-Shows viele Fans in Deutschland, aber auch in England, Tschechien oder Österreich erspielt. Dennoch ist der Auftritt bei einem der größten Heavy Metal Festivals der Welt etwas ganz Besonderes. „Das ist eines der wichtigsten Konzerte unserer Karriere“, sagt Daniel Meier. Die Band steht am kommenden Samstagabend um 22.15 Uhr auf der „Wasteland Stage“, eine der kleineren Bühnen. Eine dreiviertel Stunde lang dürfen sie dort spielen. „Das ist ein super Slot, eine tolle Bestätigung für die Musik, die wir seit Jahren machen“, freut sich Daniel Meier. Große Erwartungen hat die Band nicht: „Wir hoffen einfach, dass viele Leute da sind“, sagt der Bassist.
Während der Rest der Band erst am Konzerttag anreist, fährt er schon am Mittwoch zum Festival, um sich Bands anzuschauen, aber auch, um Werbung für den eigenen Auftritt zu machen. Er will Flyer verteilen, sich mit Musikfans austauschen und sie auf seine Band aufmerksam machen. „Wenn ich 200 Flyer verteilt habe und 20 Leute mehr zu unserem Auftritt kommen, ist das doch megacool“, sagt Daniel Meier. Und verspricht: „Egal wie viele Leute kommen, wir werden die Bude zerreißen!“
In den letzten Tagen vor dem Festival wird es für die Jungs noch einmal stressig. Mit intensiven Proben bereiten sie sich auf ihren Auftritt vor. Die neue Soundanlage, die eigens programmierte Lichtshow, die Setlist - alles muss sitzen. „Wir wollen bei unseren Auftritten eine besondere Stimmung aufbauen, da muss alles passen“, erklärt Daniel Meyer.
Geprobt wird nach Feierabend und am Wochenende. Alle Mitglieder von Johnny Deathshadow haben einen anderen, „normalen“ Job, investieren viel Zeit und Geld in ihren Traum von der Musikkarriere. Banner, Studiozeit, Merchandise - alles bezahlen die Jungs aus eigener Tasche. Konzerte, Proben, Auftritte organisieren, Studioaufnahmen - da bleibt nicht viel Zeit für Freunde und Familie. „Musik ist unsere oberste Priorität“, sagt Daniel Meier. „Unsere Familien und Freunde stehen aber voll hinter uns.“
Von der Musik leben können die Metal-Macher nicht. „Da muss man realistisch sein, mit Rockmusik ist es schwierig, Geld zu verdienen“, sagt Daniel Meier. Dennoch möchte er das Tourleben nicht missen. „Das Tourleben ist megacool, bringt einfach Spaß“, sagt Meier. Vom Rock‘n‘Roll Glamour erlebt der Musiker allerdings wenig.
„Da ist nicht viel mit Partymachen. Touren ist eine Heidenarbeit“, sagt der Musiker.
Meist muss die Band gegen Mittag bei der Veranstaltungsstätte sein, das bedeutet oft Abreise am frühen Morgen. Ist die Band am Veranstaltungsort angekommen, wird aufgebaut, der Soundcheck gemacht, und dann geht es auch schon in die Maske und auf die Bühne. Nach dem Konzert stehen die Jungs dann noch am Merchandise-Stand, schnacken mit ihren Fans, machen Fotos. „Gegen zwölf,ein Uhr sind wir dann im Bett, und am nächsten Morgen geht es wieder früh raus, da müssen wir fit sein“, sagt Daniel Meier. Müdigkeit ist sein ständiger Begleiter. Das sei der Preis für das Musikmachen, den er aber auch gerne zahlt: „Wenn man auf der Bühne steht, und das Publikum hat Bock, dann ist das einfach unglaublich. Das macht so viel Spaß, da gibt man gerne 110 Prozent.“
Um Geld zu sparen, reisen Johnny Deathshadow mit dem eigenen Auto zu ihren Konzerten. Übernachtet wird bei befreundeten Bands, in Hotels, aber häufig auch einfach auf der Isomatte. „In Tschechien sollten wir einmal nach dem Auftritt im Konzertsaal schlafen, dort wo wenige Stunden zuvor die Leute getanzt, geschwitzt und Bier verschüttet haben - wir haben dankend verzichtet und lieber im Auto übernachtet. Das ist Rock‘n‘Roll“, erzählt Meier. Zuletzt waren Johnny Deathshadow für 16 Konzerte als Support von „Stahlmann“ auf Tour, haben ihr Debütalbum „Bleed with me“ (im Handel erhältlich) promotet. Das Debüt erhielt wohlwollende Rezensionen, u.a. vom Fachmagazin Metal Hammer. Im Herbst sollen die Arbeiten zum nächsten Album beginnen. Auch beim Mera Luna, einem der größten Festivals der Wave- und Gothic-Szene, stehen die Jungs am 13. August auf der Bühne. „Wir freuen uns schon wahnsinnig auf die beiden Festivals“, sagt Daniel Meier. „Wenn man uns eine Spielzeit gibt, würden wir auch beim Buchholz Stadtfest auftreten“, fügt Daniel Meier abschließend hinzu...
www.facebook.com/johnnydeathshadow

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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