ce. Marschacht/Drage. Um Eltern von Kindern, die die aufgrund der Corona-Pandemie geschlossenen Krippen nicht besuchen können, finanziell zu entlasten, beschlossen die Gemeinden Marschacht und Drage kürzlich, die Gebühren für die Betreuung auszusetzen. Die Marschachter Politiker entschieden, die Gebühren für Krippen und Sonderöffnungszeiten mindestens für April und Mai entfallen zu lassen. "Für Kinder, um die wir uns im Rahmen der Notfallbetreuung kümmern, werden die Kosten entsprechend taggenau abgerechnet", erklärte Bürgermeister Rodja Groß auf WOCHENBLATT-Anfrage.

Die durch den Gebührenwegfall auf die Kommune zukommenden Verluste könnten bis zu 15.000 Euro monatlich betragen. Konkrete Zahlen lägen derzeit aber noch nicht vor. "Es wäre sehr im Interesse der Gemeinde, wenn der Einnahmeverlust vom Land Niedersachsen erstattet würde. Es gibt jedoch noch keine derartigen Zusagen oder gar Gesetzesentwürfe", beklagt Rodja Groß. "Es steht somit zu befürchten, dass die Gemeinde die Kosten am Ende allein tragen muss."

Forderung von Unterstützung durch Bund und Länder

"In Drage sind die Gebühren auch für Mai ausgesetzt, und das setzt sich wohl Monate fort, bis die Kinder wieder in die Krippe dürfen", prognostizierte Bürgermeister Uwe Harden gegenüber dem WOCHENBLATT. Zur Höhe der Einnahmeausfälle könne momentan "niemand eine verlässliche Auskunft geben", so Harden weiter. "Die richtigen Löcher entstehen durch Steuereinnahme-Ausfälle. Und die sollten von der Stelle gestopft werden, die die Schließung der Krippen infolge der Pandemie angeordnet hat", räumt das Gemeindeoberhaupt ein. Bund und Länder hätten die Möglichkeit, die Verluste für Wirtschaft und Kommunen so auszugleichen, dass sich daraus keine dauerhaften Schäden ergäben. Uwe Harden: "Ich befürchte, dass bei immer längerer Schließung die Kollateralschäden bei Kindern, Eltern und Großeltern größer sind als der mögliche Nutzen."