Tradition der plattdeutschen Predigt lebt auf der Stader Geest weiter
Neues "Team der Plattdütschen"

Das "Team der Plattdütschen" in Online-Konferenz (oben, v.li.): Birgit Heitmann, Christa Haar-Rathjen, (unten, v. li.): Petra Fuß und Miriam Franke | Foto: Haar-Rathjen
  • Das "Team der Plattdütschen" in Online-Konferenz (oben, v.li.): Birgit Heitmann, Christa Haar-Rathjen, (unten, v. li.): Petra Fuß und Miriam Franke
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sb. Fredenbeck/Mulsum. In den Fredenbecker und Mulsumer Kirchen wird wieder platt geschnackt. Nachdem Lektor Klaus-Hinrich Tietjen aus Deinste, der über viele Jahre die plattdeutschen Gottesdienste der Region Mulsum-Fredenbeck geprägt hat, im vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen ist, hat sich jetzt ein neues "Team der Plattdütschen" zusammengefunden. Es besteht aus den Kirchenvorsteherinnen Birgit Heitmann und Miriam Franke, Lektorin Petra Fuß und Pastorin Christa Haar-Rathjen.

Premiere feiert das Quartett am Himmelfahrts-Donnerstag, 13. Mai, um 11 Uhr. Bei gutem Wetter wird der Gottesdienst draußen auf dem Kirchplatz stattfinden, bei Regen bietet die Martin-Luther-Kirche genügend Platz. Für Musik sorgt der Kirchen-Bläserkreis. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Tel. 04149-8055 oder per E-Mail: pfarramt@kirche-fredenbeck.de. Ist genug Platz, sind auch spontane Gäste willkommen.

Der plattdeutsche Gottesdienst hat in den Kirchengemeinden Fredenbeck und Mulsum eine lange Tradition. Mehr als 30 Jahre lang prägte Lektorin Anni Lepenies († 2020) die plattdeutschen Andachten. Viele Jahre gehörte auch Margot Hollander aus Deinste zum Team. Lektor und Kirchenvorsteher Klaus-Hinrich Tietjen übernahm dieses Amt dann vor ungefähr zehn oder zwölf Jahren. Er gestaltete u.a. im Wechsel die regionalen Himmelfahrtsgottesdienste in Fredenbeck und Mulsum. Auch bei Frühlingsfesten der Samtgemeinde in Deinste oder Helmste war er mit plattdeutschen Gottesdiensten am Start, ebenso bei den Gottesdiensten am Gasthof "Zur Eiche" in Deinste. In Mulsum oder Kutenholz war er ebenfalls schon öfters bei Erntefesten oder weiteren Festivitäten mit plattdeutschen Predigten dabei. Sein Script hatte er übrigens stets auf hochdeutsch dabei und übersetzte dann beim Vortragen „simultan“ ins Platt.

Zum neuen plattdeutschen Team gehörten auch die Lektoren und damaligen Kirchenvorsteher Hans Werner Thews und Frank Wiebusch. Kirchenvorsteherin Birgit Heitmann ist schon seit längerem für die biblischen Lesungen auf Platt zuständig. Auch Petra Fuß, ebenfalls seit ein paar Jahren ehrenamtliche Lektorin, machte schon mehrfach mit.

"Der Ablauf eines plattdeutschen Gottesdienstes ist nicht anders als auf Hochdeutsch", sagt Pastorin Christa Haar-Rathjen. "Doch durch das Platt bekommt das Vertraute einen neuen Klang." Manchmal werde einem die Bedeutung eines Textes auf Platt neu erschlossen. Zudem dürfen kleine Anekdoten nicht fehlen, denn Platt ist eine humorvolle Sprache.

Während Kirchenvorsteherin Miriam Franke und Lektorin Petra Fuß aus dem neuen "Team der Plattdütschen" schon als Kinder zu Hause Platt sprechen durften, wuchsen Kirchenvorsteherin Birgit Heitmann und Pastorin Christa Haar-Rathjen zwar in einem plattdeutschen Haushalt auf, wurden jedoch hochdeutsch erzogen. "Damals hieß es, das Plattdeutsche verursache später Schwierigkeiten in der Schule", erinnert sich die Pastorin.

Berührungspunkte mit dem Niederdeutschen haben alle vier jede Menge: Miriam Frank und Petra Fuß schnacken fast täglich im Bekanntenkreis Platt. "Ich finde es total wichtig, dass die Sprache nicht verloren geht", sagt die Lektorin. Birgit Heitmann hat festgestellt, dass bei Anlässen wie dem Kirchen-Besuchskreis oder Gesprächen mit Senioren in den Dörfern ohne Platt "nix geiht". Das kann Christa Haar-Rathjen bestätigen. Allerdings: "Einen ganzen Gottesdienst auf Platt zu gestalten, ist für mich eine Premiere", gesteht sie. "Mit den erfahrenen Plattschnackerinnen an meiner Seite macht allerdings schon die Vorbereitung viel Spaß."

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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