Abgeordneten-Besuch bei Matthies Landwirtschaft
Landwirte wollen faire Rahmenbedingungen statt Subventionen

Informierten sich u.a. über die Rollrasenproduktion bei Matthies: Die FDP-Bundestagsabgeordneten Christine Aschenberg-Dugnus und Dr. Gero Hocker (Mi.) mit Cord und Ute Matthies (re., daneben zwei ihrer Mitarbeiter) sowie den Töchtern Henrike und Ilka (v. li.) | Foto: bim
  • Informierten sich u.a. über die Rollrasenproduktion bei Matthies: Die FDP-Bundestagsabgeordneten Christine Aschenberg-Dugnus und Dr. Gero Hocker (Mi.) mit Cord und Ute Matthies (re., daneben zwei ihrer Mitarbeiter) sowie den Töchtern Henrike und Ilka (v. li.)
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JOBS und KARRIERE

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bim. Wenzendorf. "Landwirtschaft bedeutet Wandel und auch, mal Vorreiter zu sein. Wahrscheinlich ist es einmalig in Deutschland, dass man so konsequent Geschäftsmöglichkeiten erkennt", lobte Dr. Gero Hocker, landwirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, die unternehmerische Leistung von Cord und Ute Matthies. Gemeinsam mit der FDP-Bundestagsabgeordneten Christine Aschenberg-Dugnus war Hocker jetzt bei Matthies Landwirtschaft und Rasenschule in Wenzendorf zu Gast, um zu erfahren, was die Branche bewegt.
Die beiden Landwirtschaftsmeister Cord und Ute Matthies haben 1985 geheiratet und bewirtschafteten den damals noch kleineren traditionellen Landwirtschaftsbetrieb mit einem Auszubildenden. Und sie erlebten Zeiten, in denen sie "zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel" hatten, wie Cord Matthies von den ersten fünf schwierigen Jahren berichtete.
17 Jahre lang sammelten sie auch Erfahrungen im Anbau von u.a. Eisbergsalalt und Chinakohl. "Aber wenn der Markt kippt oder Schädlinge die Pflanzen befallen, kann man ganz schnell sechsstellige Beträge verlieren", sagte Cord Matthies. Außerdem sei der Druck der Supermarktketten so immens gewachsen, dass es sich für die Erzeuger kaum noch rechne.
Statt auf wechselnde Subventionen, mit denen der Staat mal das eine, mal das andere vorübergehend fördert, zu setzen, spezialisierten sich Ute und Cord Matthies früh auf Sonderkulturen.
Mit seinem Rollrasen gehört das Unternehmen zu den zwei größten Anbietern in Deutschland. Eine Sparte sind Produktion, Handel und Vermarktung von Weihnachtsbäumen. Neben Anbau, Lagerung und Transport von Kartoffeln hat sich die Wildblumen-Saatvermehrung von 25 zertifizierten, heimischen Arten zu einem stabilen Standbein entwickelt. Auch bei den Wildblumensaaten hatte das Ehepaar Matthies buchstäblich den richtigen Riecher. Anlass war eine neue Gesetzgebung, mit der die öffentliche Hand verpflichtet wurde, auf Ausgleichsflächen statt Saatmischungen aus Fernost nur noch regionales Saatgut zu verwenden, sofern vorhanden. "Wir haben mit vier Sorten angefangen, versteckt hinter der Kartoffelhalle, falls es nichts wird", denkt Cord Matthies zurück. Doch die Matthies klemmten sich dahinter und probierten weiter - mit Erfolg. Einer der größten Abnehmer ist heute die Straßenverkehrsbehörde in Niedersachsen, die mit den Matthies-Saaten Straßenränder begrünt.
Inzwischen beschäftigt Familie Matthies 50 Mitarbeiter und bewirtschaftet in 19. Generation eine Gesamtfläche von rund 700 Hektar. Mit den Töchtern Henrike und Gesa, die landwirtschaftliche Ausbildungen absolviert haben, ist die 20. Generation am Start. Tochter Ilka (17) hat noch Zeit, sich zu entscheiden. Eine Karriere als Redenschreiberin für Landwirtschaftspolitiker könnte sich die Gymnasiastin vorstellen. Dann hätte das Unternehmen sozusagen die eigene Lobbyistin in der Familie, die ihre Interessen gegenüber der Politik vertreten kann. Dazu gehören dann faire Rahmenbedingungen, nicht ständig neue Auflagen und Entscheidungsträger, die sich nicht zu Handlangern der Industrie machen lassen.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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