Spannender "Spagat" für Frank Sabath
Einsatz in NATO und Posaunenchor
ce. Garstedt. Noch am Vormittag nimmt er im NATO-Hauptquartier in Brüssel an Beratungen zur internationalen Sicherheit teil. Dann geht es per Flugzeug nach Hamburg und mit dem Auto weiter nach Gödenstorf (Landkreis Harburg), wo er abends einen Posaunenchor dirigiert. „Bei diesem engen Zeitfenster ist mein zu spätes Erscheinen zur Probe manchmal schon morgens programmiert“, sagt Dr.-Ing. Frank Sabath (53) aus Garstedt, der den außergewöhnlichen Termin-Spagat zwischen Beruf und Hobby meisterhaft beherrscht. Sabath arbeitet als Leiter des Geschäftsbereiches Detektion im Wehrwissenschaftlichen Institut für Schutztechnologien (WIS) und ABC-Schutz in Munster.
Das WIS ist eine Forschungseinrichtung des Bundesverteidigungsministeriums und gehört zum Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. „Zudem befassen wir uns als einziges größeres deutsches Institut mit dem Schutz vor der Wirkung von atomaren, biologischen und chemischen Massenvernichtungswaffen, den sogenannten ABC-Kampfstoffen“, erklärt Frank Sabath. Mit seinem Team erforscht er Technologien und Verfahren zur Feststellung und Identifikation eben dieser Kampfstoffe sowie von schädlichen Strahlungen. Zudem reist Sabath oft nach Brüssel als Vorsitzender der NATO-Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung der ABC-Abwehrfähigkeiten. Sie erstellt Standards und Empfehlungen zur Sicherstellung der Abwehrkräfte und zur Zusammenarbeit zwischen den NATO-Nationen.
Nach Feierabend liegt Frank Sabath dagegen die Sicherstellung der musikalischen Aktivitäten in der Heimat am Herzen. Sabath, der seit 37 Jahren Tuba in verschiedenen Formationen spielt, übernahm in 2019 nach dem Ausscheiden seines Vorgängers die Leitung des Posaunenchores der Landeskirchlichen Gemeinschaft Gödenstorf. Mit ihm ist er bei Gottesdiensten, auf Dorffesten und Weihnachtsmärkten häufig im Einsatz.
„Dank elektronischer Kommunikationsmittel wie Telefon, Handy und E-Mail und der Hilfe des stellvertretenden Chorleiters Hartmuth Oertzen vor Ort stellt die Entfernung zwischen meinem Dienstort Munster und dem ‚Chor-Hauptquartier‘ Gödenstorf keine größere Herausforderung dar“, so Frank Sabath. „Ein größeres Problem ist da oft die Koordination meiner Dienstreisen etwa in die Schweiz mit den Posaunenchor-Proben, die donnerstagabends stattfinden. Meistens gelingt es mir aber, als Dirigent pünktlich zur Stelle zu sein. Und einen Auftritt bei einem Konzert haben wir trotz meines vollen Dienstplanes zum Glück auch noch nie verpasst.“
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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