"Stolz auf Kameradschaft"
Salzhausens Ortsbrandmeister Stephan Boenert hört auf

Der Kreis schließt sich: Der Bauantrag für das neue Feuerwehrhaus, das jetzt fertig ist, war 2011 Stephan Boenerts erste Amtshandlung als Ortsbrandmeister | Foto: ce
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ce. Salzhausen. Seine erste Amtshandlung als Salzhäuser Ortsbrandmeister war 2011 die Beantragung eines neuen Gerätehauses für die Brandschützer bei der Samtgemeinde. Eine seiner letzten Amtshandlungen wird Ende März die Beaufsichtigung des Umzugs der Retter ins neue Domizil sein, das nach langwierigen Planungen jetzt fertiggestellt ist. Danach gibt Stephan Boenert (53) nach zehn Jahren als Feuerwehrchef das Amt aus persönlichen Gründen ab. "Ich bin seit 25 Jahren Ehrenbeamter bei der Wehr und möchte künftig etwas mehr Zeit für mein Privatleben haben", erklärt er gegenüber dem WOCHENBLATT.
Stephan Boenert trat 1982 in die Feuerwehr ein. Dort rief er die Jugendwehr mit ins Leben, die er einige Zeit leitete. Von 1996 bis 2011 war er stellvertretender Ortsbrandmeister und fungierte darüber hinaus auf Kreisebene lange Zeit als Vize-Zugführer der Brandschützer-Gruppe "Technische Hilfeleistung I".
Während seiner Amtszeit als Ortsbrandmeister wurden unter anderem drei Einsatzfahrzeuge und eine Wärmebildkamera angeschafft sowie die heute aus 41 Jungen und Mädchen bestehende Kinderfeuerwehr gegründet. "Das alles ist aber nicht allein mein Verdienst, sondern wir haben es gemeinsam geschafft. Auf die tolle Kameradschaft in unserer Wehr bin ich sehr stolz", betont Boenert. Und untermauert seine Aussage mit der Tatsache, dass die Zahl der aktiven Feuerwehrleute von 54 bei seinem Einstand auf aktuell insgesamt 80 Männer und Frauen gestiegen ist. Hinzu kommen derzeit 21 Jugendliche, ebenso viele Alterskameraden sowie 221 fördernde Mitglieder. "Damit sind wir mit Abstand die stärkste Feuerwehr in der Samtgemeinde."
Starken Kameradschaftsgeist bewiesen die Feuerwehrleute auch, indem sie bei ihrem neuen, 2,75 Millionen Euro teuren Quartier an der Straße Witthöftsfelde Küche und Werkstatt in Eigenleistung installierten und die Grünanlagen selbst pflanzten. "Wenn die Menschen bei so einem großen Projekt mit einbezogen werden, bedeutet das für sie eine große Motivation", so Boenert.
"Der Brand des 'Josthofs' in Salzhausen vor vier Jahren!", kommt wie aus der Pistole geschossen seine Antwort auf die Frage nach dem spektakulärsten Einsatz als Ortsbrandmeister. "Es war immer unser Horror-Szenario, was wohl geschieht, wenn diese Häuser mit ihren leicht brennbaren Reetdächern Feuer fangen", gesteht Boenert.
Kurioser war dagegen ein Küchenbrand im Raum Salzhausen. "Als sich der Qualm irgendwann verzog, entdeckten wir mit großen Erstaunen, dass in dem Haus auch Frösche, Echsen, Schlangen und andere Reptilien 'wohnten'. Zum Glück kam weder Mensch noch Tier zu Schaden."
Am 1. April feiert Stephan Boenert sein "30-Jähriges" als dienstältestes Mitglied im Samtgemeinde-Kommando der Feuerwehr. Am 14. April wird dann sein Nachfolger an der Spitze der Salzhäuser Wehr gewählt.
Boenert, im Hauptberuf Diplom-Ingenieur im Produktentwicklungs-Management, wird auch in Zukunft "seiner" Wehr aktiv zur Verfügung stehen. "Es war und ist mir sehr wichtig, das Feuerwehr-Ehrenamt zu erhalten und anderen Menschen zu helfen", begründet er sein jahrzehntelanges freiwilliges Engagement. Diese Einstellung hat er auch an seine erwachsenen Kinder weitergegeben: Sohn Lukas ist Atemschutzträger bei den Salzhäuser Rettern, und Tochter Sarah, seit sechs Jahren Betreuerin der Kinderfeuerwehr, ist aktiv als Feuerwehrfrau.
Seine neu gewonnene Freizeit nach dem Abschied als Ortsbrandmeister will Stephan Boenert auch - sobald es die Corona-Lage wieder erlaubt - für Reisen und Bootstouren mit Ehefrau Daniela verbringen. "Darauf freuen wir uns schon jetzt sehr."

Der Kreis schließt sich: Der Bauantrag für das neue Feuerwehrhaus, das jetzt fertig ist, war 2011 Stephan Boenerts erste Amtshandlung als Ortsbrandmeister | Foto: ce
Ein Höhepunkt in der Amtszeit des Ortsbrandmeisters: Zum 125-jährigen Jubiläum der Salzhäuser Feuerwehr bekam Stephan Boenert (li.) 2015 den Ehrenteller des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen von Kreisbrandmeister Volker Bellmann | Foto: ce
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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