Müll in Tostedt
"Das sieht asozial aus!"
bim. Tostedt. Vor zweieinhalb Wochen beteiligten sich viele Prominente medienwirksam am "World Cleaning Day". Eine der Engagierten, die diese Aufmerksamkeit nicht braucht, um die Landschaft von Unrat zu befreien, ist Bettina Kooij aus Tostedt. Wenn sie mit ihrem Hund Mighty im Riepshofer Weg spazieren geht, hat sie immer einen Greifer und einen Gelben Sack dabei, um Müll einzusammeln.
"Ich sammle schon seit ein paar Jahren den Müll vom Grünstreifen und aus Büschen. Ich mache es freiwillig, weil es mich stört. Ich habe Kinder und Enkelkinder, die eine schöne Umwelt haben sollen und nicht so einen Müllhaufen", berichtet sie. Dass manche Umweltsünder ihren Müll einfach in die Gegend werfen, statt über die reguläre Müllabfuhr und den Gelben Sack zu entsorgen, kann Bettina Kooij nicht ertragen. "Wir wohnen hier schließlich nicht in Klein-Wilhelmsburg. Das sieht doch asozial aus", schimpft sie.
Unmöglich findet Bettina Kooij auch, dass mancher Müll so lange liege, dass er regelrecht in die Erde "eingearbeitet" sei, anderer Plastikmüll werde bei der Grünpflege vom Rasenmäher geschreddert.
Bettina Kooij lebt seit dem Jahr 2004 in Tostedt. Seit sieben Jahren beobachtet sie, dass der achtlos in die freie Landschaft geworfene Abfall zunimmt. "Entweder müsste die Verwaltung regelmäßig jemanden schicken, der den Müll einsammelt", findet die Tostedterin. Oder es müsste mehr Spaziergänger wie sie geben. "Dann hätten wir ein sauberes Tostedt." Einen großen Wunsch hat sie an die Verwaltung: "Wenn man mir eine ordentliche Zange spendiert, mit der ich Plastikflaschen greifen könnte, würde ich auch an der Weller Straße Müll aufsammeln", sagt sie.
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