Tostedt

Dr. Dörsam kandidiert nicht erneut als Samtgemeinde-Bürgermeister

Die Kommunalwahl 2026 in der Samtgemeinde Tostedt wird spannend. Amtsinhaber Dr. Peter Dörsam wird nicht erneut als Samtgemeinde-Bürgermeister kandidieren. Das WOCHENBLATT fragte nach den Gründen und Zukunftsplänen.
WOCHENBLATT: Aus welchem Grund wollen Sie nicht erneut als Samtgemeinde-Bürgermeister kandidieren?
Dr. Peter Dörsam: Ich bin jetzt elf Jahre im Amt und dieses ist mit sehr vielen Terminen verbunden, insbesondere auch Abendterminen. Ich merke, dass meine Gelassenheit abnimmt und ich befürchte, bei weiteren acht Jahren den Punkt zu erreichen, bei dem ich selbst nicht mehr mit mir zufrieden wäre.

WOCHENBLATT: In welchen Gremien haben Sie abseits Ihrer Aufgaben als Samtgemeinde-Bürgermeister mitgewirkt?
Dörsam: Seit elf Jahren bin ich auch Gemeindedirektor der Gemeinde Tostedt und seit 2023 Gemeindedirektor der Gemeinde Kakenstorf. Zudem war ich von 2021 bis zum März dieses Jahres Gemeindedirektor der Gemeinde Handeloh. Neben der Mitwirkung in Gremien des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes bin ich ehrenamtlicher Beisitzer bei der Vergabekammer in Lüneburg. Seit neun Jahren vertrete ich den Landkreises Harburg im Projektbeirat Alpha-E und bin einer der beiden Sprecher dieses Gremiums.

WOCHENBLATT: Welche Erfolge in der Samtgemeinde führen Sie auf Ihre Tätigkeit als Samtgemeinde-Bürgermeister zurück?
Dörsam: Das lässt sich aus meiner Sicht nicht trennen. Für eine erfolgreiche Arbeit braucht es eine gute Zusammenarbeit in der Verwaltung und mit der Politik. Diese ist uns aus meiner Sicht in den letzten elf Jahren weitgehend gelungen, es war mir wichtig, hierzu etwas beizutragen. Ich freue mich, dass die Verschuldung der Samtgemeinde Tostedt nicht gestiegen ist, obwohl wir sehr viele Maßnahmen umgesetzt haben. Viele der Maßnahmen waren zuvor lange geschoben worden, hier war es mir wichtig, zur Umsetzung zu kommen. Bereits seit Jahrzehnten war die Sanierung des Freibades und der Dieckhofschule ein Thema. Ich bin froh, dass beides sehr gelungen umgesetzt werden konnte, so wie auch die Sanierung und Erweiterung der Grundschule in Todtglüsingen. Viel wurde auch in die Kindergärten investiert, so dass wir heute keine Wartelisten mehr haben. Wichtige Projekte, die wir umgesetzt haben, sind darüber hinaus z.B. der neue Park am Sande, der Bewegungspark bei der Gartenstadt Heidloh, die neuen Rad- und Fußwege durch die Stockenwiesen, das Haus der Begegnung und der Ausbau des Fernradweges Hamburg - Bremen in Heidenau. Bei sehr vielen der Projekte konnten wir Fördermittel gezielt einsetzen. Wichtig ist mir auch eine offene Diskussionskultur in den Ausschüssen und die Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger, mich bezüglich ihrer Anliegen anzusprechen.

WOCHENBLATT: Welche Projekte sind während Ihrer Amtszeit gescheitert?
Dörsam: Der Zustand des Bahnhofsgebäudes in Tostedt ist leider ein echtes Ärgernis, bisher ist es nicht gelungen, hier zu einer Verbesserung zu kommen. Ansonsten gibt es aus meiner Sicht viele Projekte, bei denen die Umsetzung sehr lange dauert. Oft hat dies mit komplizierten Regelungen zu tun, die nicht immer wirklich notwendig sein dürften.

WOCHENBLATT: Gibt es politische Themen oder Vorhaben in der Samtgemeinde, die Sie heute anders bewerten als vor Ihrer Amtszeit?
Dörsam: Da fällt mir tatsächlich kein größeres Thema ein. Im Vorgehen bei der Umsetzung von Projekten habe ich viel dazugelernt und gehe heute Einiges etwas anders an.

WOCHENBLATT: Was werden Sie nach Ihrer Tätigkeit als Samtgemeinde-Bürgermeister beruflich machen?
Dörsam: Ich werde nach meiner Amtszeit bei meinem Verlag wieder operativ einsteigen. Ich bin sehr gerne Samtgemeinde-Bürgermeister, freue mich aber auch auf die zukünftige Tätigkeit in meinem Verlag.