Trotz Beschilderung und Absperrbaken:
In der Weller Moorstraße wird brachial die Durchfahrt erzwungen
bim. Welle. Seit rund zwei Wochen ist die Moorstraße in Welle in beide Richtungen gesperrt, da die Moorstraße und die angrenzenden Nebenstraßen saniert werden. Aber was bedeuten schon Schilder und Absperrbaken, wenn Auto- und Lkw-Fahrer sich im Recht wähnen? Die Wohnstraße Moorstraße und die nicht ausgebaute Asphaltplattenpiste in der Verlängerung wird von Bewohnern aus den umliegenden Dörfern und aus dem Heidekreis gerne als Abkürzung genutzt. Viele von ihnen scheren sich nicht um die Sperrung. Was Bürgermeister Gerd Schröder und die Anwohner erleben, macht einfach fassungslos.
"Die Absperrung wird regelmäßig verschoben und auseinandergezogen. Seitlich wurde ein Holzbegrenzungspfosten herausgerissen, um dann über das Straßenbegleitgrün an der Absperrung vorbeizukommen", hat Gerd Schröder beobachtet. "Zufällig war ich dabei, als ein Transporter mit Anhänger passieren wollte. Ein Nachbar wies auf die Vollsperrung hin und zeigte auf, wo man wenden könne. Der Fahrer sprang daraufhin aus dem Fahrzeug, zückte ein Teppichmesser und schnitt die Verbindung zwischen den beiden Absperrelementen mit der Bemerkung 'Du hast mir gar nichts zu sagen' durch, riss diese auf und fuhr aggressiv durch die Absperrung", berichtet der Bürgermeister von einem besonders beängstigenden Vorfall. Auch eine Anwohnerin, die direkt an der Absperrung wohnt, hat erlebt, wie Fahrzeugführer sich auf verschiedene Weise auch brachial Durchfahrt verschaffen.
Dabei ist die Sanierung, die in den vergangenen zwei Jahren vom Gemeinderat und Verwaltung in Welle beschlossen und geplant wurde, notwendig. "Die Fahrbahnbeläge der Moorstraße und die Nebenstraßen Friedhofstraße, Suerkamp, Hempheide und Am Kamp sowie die teilweise versackten Gossen und Regenwassereinläufe sind sanierungsbedürftig. Weiterhin wird u.a. der Gehweg im Bereich Moorstraße B3 auf eine vernünftige Breite gebracht", erläutert Gerd Schröder den Grund der Baumaßnahmen und der damit verbundenen Sperrungen.
Die Kosten für die Maßnahmen hätten sich unverhältnismäßig stark nach oben entwickelt und lägen nun bei rund 500.000 Euro. "Eine vorgeschriebene Beprobung der vorhandenen Fahrbahnbelege hatte zunächst keine Belastung ergeben. Während der Bauarbeiten lagen dann doch einige Proben über den Grenzwerten für Teer, so dass hier ein zusätzlicher Entsorgungsaufwand entstand", so Gerd Schröder.
Die Anlieger wurden per Rundschreiben der Firma I-Bau über die Baumaßnahme informiert. Eine weitere Information wird für die Asphaltierung erfolgen, weil die Fahrbahn dann für den Tag nicht nutzbar sein wird.
Rund fünf Wochen dauern die Bauarbeiten noch an. Bleibt zu hoffen, dass die Konfrontationen zwischen uneinsichtigen Kraftfahrzeugführern und den Anwohnern in der Zeit nicht eskalieren.
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