"Deutlich entspannter": Matthias Clausen ist überzeugter Fahrer eines Elektroautos

Ökologisches Bewusstsein und Elektromobilität - für Matthias Clausen gehört das zusammen
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  • hochgeladen von Katja Bendig

kb. Seevetal. Leise surrt der Wagen von Matthias Clausen (63) über die Straßen. Motorengeräusche oder Abgase? Fehlanzeige! Der Seevetaler, der für die Grünen im Gemeinderat sitzt, ist seit rund neun Monaten überzeugter Fahrer eines Elektroautos. Täglich pendelt er mit seinem BMW i3 zur Arbeit nach Hamburg, aber auch Kurzreisen haben er und seine Ehefrau bereits mit dem Wagen unternommen. "Das Fahren macht einfach Spaß und man kommt deutlich entspannter am Ziel an", freut sich Clausen. Er will auch andere Autofahrer für den Umstieg auf den Elektrobetrieb begeistern.
Auschlaggebend für die Entscheidung, sich ein Elektroauto zu kaufen, war die erste Fahrt mit einem Elektrofahrzeug in den USA. "Man gleitet so ruhig dahin, das hat mich beeindruckt", erzählt Clausen. In seinem Bekanntenkreis stieß der Umstieg auf das Elektroauto größtenteils auf Interesse, teilweise aber auch auf Skepsis. "Die klassische Frage aller Zweifler ist: Und was ist mit der Reichweite?", sagt Clausen. Die ist für ihn jedoch kein Problem. "Ich bin schon 250 Kilometer mit einer Batterieladung gefahren, die meiste Zeit lege ich jedoch ohnehin kürzere Strecken zurück", berichtet Clausen. Sein Auto lädt er meist in der eigenen Garage auf. Hier hat er sich eine Aufladestation mit Starkstrom-Anschluss einbauen lassen, die die Ladezeit deutlich verkürzt. "Wenn das Auto ganz leer ist, was allerdings kaum vorkommt, dauert es ungefähr drei Stunden", erklärt Clausen. Doch es geht auch noch schneller: An Schnellladestationen mit 50 kW ist die Batterie nach einer halben Stunde voll. "Leider sind diese Stationen bisher eher die Ausnahme", so Matthias Clausen. Dennoch sind auch längere Fahrten für ihn kein Problem: "Es gibt Kartensysteme wie 'Charge Map', in denen Ladestationen angegeben sind. Man muss vorher lediglich ein bisschen mehr planen und sollte ein Ladekabel dabei haben, da nur rund ein Fünftel aller Ladestationen ein festes Kabel installiert haben." Und wenn es doch mal eng werden sollte, hat Clausen eine Kabeltrommel dabei. "Ich habe mein Auto auch schon mal über den Hausstrom von Freunden geladen. Das dauert zwar etwas länger, aber funktioniert", erzählt er.
Matthias Clausen macht es Spaß, Vorreiter in Sachen Elektroauto zu sein. Und die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: "Abgesehen davon, dass ich weder Lärm noch Abgase produziere, ist für mich das entspannte Fahrerlebnis ein echtes Plus. Manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten, z.B. dass ich mein Auto im Winter über die Elektro-Heizung vorwärmen kann. Und natürlich habe ich auch weniger Kosten, denn der Strom, den ich benötige, ist deutlich günstiger als die Menge an Diesel oder Benzin, die ich ansonsten bräuchte." Und Clausen denkt noch weiter: Seine Ladestation in der Garage ist technisch so ausgerüstet, dass sie künftig auch die Stromnetze stützen kann, indem das Auto dann aufgeladen wird, wenn es einen Überschuss z.B. an Windenergie gibt.
Matthias Clausen hofft, dass er auch andere Autofahrer von den Vorteilen der Elektromobilität überzeugen kann und dass das Netz der Ladestationen in Deutschland deutlich ausgeweitet wird - wie es in anderen europäischen Ländern bereits heute der Fall ist. In seiner Heimatgemeinde Seevetal will er selbst einen Teil dazu beitragen. "Die Grünen werden einen Antrag stellen, dass weitere Ladestationen installiert werden. Vermutlich können dafür sogar Fördermittel eingeworben werden", sagt Clausen. Denn eines ist klar: Je mehr "Elektro-Tankstellen" es gibt, desto einfacher wird die Nutzung der Elektroautos und desto mehr Autofahrer steigen auf die umweltfreundliche Form der Fortbewegung um.

Redakteur:

Katja Bendig aus Seevetal

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