Jugendfußballer werden gesperrt
Buchholzer FC: Streit um Winterwechsel

Um den Wechsel zu einem anderen Verein im Winter gibt es Zoff zwischen Eltern und Verein | Foto: lm
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Dass Fußballer in der Winterpause den Verein wechseln wollen, ist gang und gäbe. Der Wunsch zweier 14-jähriger Jugendspieler, in der Rückrunde bei einem klassenhöheren Verein zu spielen, führt derzeit beim Buchholzer Fußball Club (BFC) zu viel bösem Blut. Eltern und Vereinsverantwortliche werfen sich gegenseitig vor, die Situation eskaliert zu haben. Das Tischtuch scheint zerschnitten, der Verein hat angekündigt, dem Wechsel nicht zuzustimmen.

Die Jugendlichen müssen sich auf eine sechsmonatige Sperre einstellen.
Es geht um den Jahrgang 2009 des BFC. Das Team spielt in der Kreisliga und hat den angestrebten Aufstieg in die Bezirksliga verpasst. Daraufhin kündigten zwei Akteure, beide absolute Stammspieler in der U15-Mannschaft, und deren Eltern an, dass sie gern im Winter zur JSG Bendestorf/Jesteburg/Hanstedt wechseln würden. Die JSG ist in die Landesliga aufgestiegen, die BFC-Kicker könnten mithin zwei Ligen höher spielen. Hier liegt der erste Streitpunkt: Während Gunnar Jäger, Vater eines der wechselwilligen Jugendlichen, betont, dass der Wechselwunsch rechtzeitig kommuniziert worden sei, sieht BFC-Vorstandsmitglied Bent Ole Jensen das anders.

"Ich halte es für unfair, dass der Wechsel nur wenige Wochen vor der Winterpause verkündet wurde", erklärt Jensen. Folge: Der BFC macht von seinem Recht Gebrauch, dem Wechsel der Jugendlichen nicht zuzustimmen. Laut der Jugendordnung des Niedersächsischen Fußballverbands (NFV) besteht diese Möglichkeit als Kann-Regelung. Der NFV will damit verhindern, dass Mannschaften durch zahlreiche Winterwechsel auseinandergerissen werden. Diese Befürchtung hat auch Bent Ole Jensen für das BFC-Team. Wohl nicht zu Unrecht: Nach der Ankündigung der beiden Jugendspieler, den Verein wechseln zu wollen, haben offenbar weitere Akteure Kontakt zu anderen Vereinen aufgenommen, die höher spielen, z.B. Sittensen und MTV Treubund Lüneburg.

Ein zweiter Streitpunkt ist die Kommunikation. Gunnar Jäger wirft den BFC-Verantwortlichen vor, mangelhaft kommuniziert zu haben. Die Entscheidung, dem Wechsel nicht zuzustimmen, sei ohne voriges Gespräch vor versammelter Mannschaft mitgeteilt worden. "Das kam bei den Jungs an wie eine Klatsche", kritisiert Jäger. Die Trainer hätten die geschockten Spieler danach erstmal emotional aufrichten müssen. Jäger wirft dem BFC Willkür vor. Er habe das Gefühl, dass an dem 2009er-Jahrgang ein Exempel statuiert werden solle und "Angst geschürt wird, um andere Spieler von einem Wechsel abzubringen". 

Bent Ole Jensen sieht das anders. "Wir haben mit den betroffenen Eltern und Jungen so transparent und ausführlich wie möglich kommuniziert", betont er. Man sei jederzeit offen für Gespräche und konstruktive Kritik gewesen, "aber da kam nichts". Leider werde das Ehrenamt und die knapp zehnjährige fußballerische Ausbildung, die der Verein den Jugendlichen geboten habe, mit Füßen getreten. Man wolle keine Wechsel von Fußballern des BFC verhindern, sondern lediglich rechtzeitig informiert werden.

Jensen verwies auf einen Jugendlichen, der im Winter zum Niedersachsenligisten Ahlerstedt wechselt. Das sei bereits im Sommer angekündigt worden, der Spieler habe seitdem für den BFC gespielt, aber teilweise bereits in Ahlerstedt trainiert. Jensen: "Wir können die Enttäuschung von Spielern und Eltern verstehen und machen es nicht gerne, dem Wechsel nicht zuzustimmen. Wir müssen aber an den Verein als Ganzes und den Rest der Mannschaft denken".

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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