Seit über 20 Jahren Kampf gegen Kiesabbau
Bürgerinitiative Vierhöfen fordert bei Ortstermin mit Landrat einen Kiesabbau-Stopp

Diskussion im geplanten Kiesabbaugebiet: Bürgerinitiativen-Sprecher Harri Schulz (2. v. re.) informierte unter anderem Landrat Rainer Rempe (re.), den CDU-Landtagsabgeordneten André Bock (3. v. li.) und SPD-Kreistagsabgeordnete Christa Beyer (hi.) | Foto: Claus Lorenzen
  • Diskussion im geplanten Kiesabbaugebiet: Bürgerinitiativen-Sprecher Harri Schulz (2. v. re.) informierte unter anderem Landrat Rainer Rempe (re.), den CDU-Landtagsabgeordneten André Bock (3. v. li.) und SPD-Kreistagsabgeordnete Christa Beyer (hi.)
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Nachdem sich kürzlich bereits Politiker mehrerer Parteien auf Einladung der Bürgerinitiative Vierhöfen (BIVI) über das Thema Kiesabbau und die Auswirkungen informiert hatten (das WOCHENBLATT berichtete), kam jetzt Landrat Rainer Rempe mit weiteren Vertretern der Kreisverwaltung zum Ortstermin mit der BIVI. Mit dabei waren zudem Salzhausens Samtgemeinde-Bürgermeister Wolfgang Krause, CDU-Landtags- und Kreistagsabgeordneter André Bock sowie Christa Beyer, Bürgermeisterin von Garstedt und SPD-Kreistagsabgeordnete.
Zunächst ging es in Kleinbussen zu vom Bodenabbau betroffenen markanten Stellen im Dorf und ins geplante Abbaugebiet. Erläuterungen der BIVI-Mitglieder am Ende der Endmoränen, an der versiegten Diekbek-Quelle, aus der sich früher der Dorfbach speiste, und an den Altteichen zeigten den Teilnehmern der Rundfahrt plastisch die Konsequenzen auch eines weiteren Kiesabbaus.
Anschließend erörterte BIVI-Sprecher Harri Schulz anhand von Fotos und Grafiken die Auswirkungen der im Jahr 2000 nach Protesten der Bürgerinitiative beendeten, teilweise illegalen Bodenabtragung. Schulz prangerte dabei den trockengefallenen Dorfbach und durch Bodenabbau mit Wasser vollgelaufene Keller ebenso an wie die durch den Badebetrieb in der ehemaligen Abbaugrube verursachten Probleme mit Lärm, Müll und zusätzlicher Verkehrsbelastung. "Hier darf kein weiterer Abbau stattfinden!", fordern die Vierhöfener, die andernfalls massive Schäden befürchten. 
Harri Schulz gab zu bedenken, dass bei allen Abbauanträgen der Lüneburger Firma Manzke die noch aktive Quelle im Hingstmoor nicht berücksichtigt worden sei. Da dieser Bereich unmittelbar an den absinkenden Altteichen läge, sei es zwingend erforderlich, ihn mitsamt seiner Feuersalamander-Kolonie in die weiteren Untersuchungen aufzunehmen. Die BIVI verwies auf ein Gutachten von Professor Dr. Hartmut Wittenberg, Experte für Hydrologie und Wasserwirtschaft an der Lüneburger Leuphana Universität, das die fragile Hydrologie des Quellgebietes aufzeige und die Forderung nach einem Abbau-Stopp unterstütze.
"Auch wenn zurzeit noch kein prüffähiger Antrag auf Bodenabbau vorliegt, ist es wichtig, die Argumente, die aus Sicht der BIVI gegen einen weiteren Bodenabbau sprechen, frühzeitig zu kennen“, zog Rainer Rempe am Ende seines Besuches in Vierhöfen ein Fazit. Sollte ein Antrag vorliegen, würde dieser sehr sorgfältig geprüft, denn die Entscheidung für oder gegen einen Bodenabbau müsste auch einer möglichen gerichtlichen Überprüfung standhalten können.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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