Tostedt
Wie viel Überwachung darf's denn sein?

Tostedts Politik diskutierte über Kameraüberwachung im Park Foto: AkuAku / Adobe Stock
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Erst vor einigen Tagen wurde der neue Park in der historischen Ortsmitte Tostedts eingeweiht - eine Investition in Höhe von immerhin 702.000 Euro und eine Attraktion für die Allgemeinheit. Da gibt es schon diverse Vandalismusschäden, und Anwohner beklagen nächtliche Saufgelage. Bänke wurden beschmiert, vereinzelt liegen Glasscherben herum.

"Jeden Abend machen mehrere Jugendliche im Park Randale, bemalen die Parkbänke und grölen laut 'rum. An einem Freitagabend waren vier Polizeiwagen angerückt, weil es auf dem Marktplatz eine Schlägerei zwischen mehreren Jugendlichen gab", behauptet ein Anwohner gegenüber dem WOCHENBLATT und fragt: "Wie soll das jetzt weitergehen?"

Dringlichkeitsantrag an
Gemeinde- und Samtgemeinderat

Eine Lösung meinte CDU-Ratsherr Karl-Siegfried Jobmann parat zu haben, der in einem Dringlichkeitsantrag an Tostedts Gemeinde- und Samtgemeinderat eine Kamera­überwachung für den Park forderte - ein heikles Thema. Nadja Weippert (Grüne), die gleichzeitig Landtagsabgeordnete ist, widersprach einem solchen Ansinnen vehement und verwies auf den Datenschutz.

An vielen öffentlichen Plätzen gibt es Kameraüberwachung - u.a. auf Parkplätzen, großen Bahnhöfen und an Autobahnen oder in Form von Webcams an touristischen Ausflugszielen. Selbst Privathaushalte rüsten zunehmend mit Videoüberwachung auf - und niemand prüft, ob damit tatsächlich nur das eigene Grundstück vor die Linse genommen wird.

Park im Herzen Tostedts ist fertig

Zur Gefahrenabwehr und
Verhütung von Straftaten

Eine Videoüberwachung ist laut der Homepage des Landes Niedersachsen zulässig, soweit sie zur Wahrnehmung einer im öffentlichen Interesse liegenden Aufgabe erforderlich ist - oder zur Gefahrenabwehr und Verhütung von Straftaten. Demgegenüber stehen der Datenschutz und die Grundrechte der gefilmten Personen. "Die Hürden sind besonders hoch, wenn Kinder gefilmt werden", sagte Nadja Weippert und verwies auf 2,2 Millionen Euro, die das Land 2022 wegen Datenrechtsverstößen eingenommen habe. Und der schöne Park ist ja dazu gedacht, dass sich Familien dort wohlfühlen.

Der neue Park in Tostedts historischer Ortsmitte wird von allen Generationen gut angenommen - zum Flanieren, Spazieren- oder Gassigehen, Entspannen oder Spielen. Das neu gestaltete Areal ist aus Mitteln des Förderprogramms "Perspektive Innenstadt" finanziert worden und das beste Beispiel dafür, wie von dem Geld etwas Attraktives für die Einwohnerinnen und Einwohner geschaffen wurde. Umso schlimmer, dass eine Handvoll Idioten diese Idylle buchstäblich mit Füßen tritt.

Bänke und Mülleimer beschmiert,
Hundestationen umgetreten

Die Bänke und Mülleimer wurden bereits beschmiert oder mit Aufklebern verschandelt, die Hundestationen umgetreten und jetzt auch noch Metallzaun-Elemente ausgerissen - der Vandalismus nimmt kein Ende.

"Wie können wir den schönen Park schützen?", fragte daher CDU-Ratsfrau Anette Randt in der jüngsten Samtgemeinderatssitzung, in der auch über eine Kameraüberwachung diskutiert wurde. Die Verwaltung der Gemeinde Tostedt prüft nun die rechtlichen Möglichkeiten und Rahmenbedingungen einer Videoüberwachung.

Das "ärgerliche Vandalis­­musproblem" gebe es nicht erst, seit der Park da ist, betonte Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam, der auch auf Einbrüche ins benachbarte Jugendzentrum oder in die Grundschule berichtete.

Dienstagnachmittag und Mittwochabend vergangener Woche hatten verschiedene Politiker im Park Jugendgruppen getroffen, die den Park toll fanden und sich vorbildlich benahmen.

Es  sind nur wenige,
die dort ihr Unwesen treiben

Es sind wohl nur einige wenige, die dort ihr Unwesen treiben, wobei eben noch nicht bewiesen ist, dass es sich um jugendliche Randalierer handelt. Auch 32 der mehr als 50 Kinder und Jugendlichen, die am Samstag am ersten Jugendforum im Jugendzentrum Tostedt teilnahmen, wünschen sich mehr Überwachung im Park und am Bahnhof durch Kameras oder die Polizei.

Bürgermeisterin Nadja Weippert weist noch auf ein anderes Problem in dem Zusammenhang hin: "Bei den aktuellen Vandalismusschäden handelt es sich wahrscheinlich um eine kleine Personengruppe, die sich durch das Posten von Bildern in sozialen Netzwerken, wie etwa der öffentlichen Facebook-Gruppe 'Töst schnackt', in ihren Taten bestätigt und sogar angestachelt fühlt. Daher sollten sich alle Bürgerinnen und Bürger hinterfragen, ob das wiederholte Posten und Teilen der Vandalismusschäden in den sozialen Medien überhaupt zielführend ist oder ob es sich nicht eher kontraproduktiv auswirkt."

Polizei sucht Zeugen
nach Sachbeschädigungen

• Die Polizei sucht inzwischen Zeugen, nachdem es auch an der Baustelle Am Sande in der Zeit von Samstag, 1. Juli, auf Sonntag zu Sachbeschädigungen kam. Unbekannte rissen zwei Metallzaunelemente von den Pfosten ab und warfen sie auf die Pergola des neu eingerichteten Parks. Außerdem wurden ein einbetonierter Mülleimer und ein Verkehrszeichen umgestoßen. Den Schaden schätzt die Polizei auf rund 1.500 Euro. Hinweise erbittet die Polizei Tostedt unter Tel. 04182-404270.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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