Posaunenklänge in Handeloh schenken Freude in Coronavirus-Krise
bim. Handeloh. Mit ihrer Musik erfreuen zwei Generationen der Familie Hellmann seit Beginn der Coronavirus-Krise dreimal pro Woche ihre Nachbarn in Handeloh. "Wir dürfen derzeit ja nicht proben", begründet Thomas Hellmann (50) die kurzen Posaunenkonzerte, die er jeden Dienstag, Donnerstag und Sonntag jeweils um 18 Uhr mit seiner Mutter Ursel (80) vor ihrem Haus in der Hauptstraße gibt.
Ursel Hellmann gehört dem Posaunenchor der Buchholzer St. Paulus-Kirchengemeinde seit 60 Jahren an, gemeinsam mit ihrem Sohn spielt sie außerdem im Handeloher Posaunenchor. "Über die Facebookseite 'Posaunenarbeit im Corona-Ausnahmezustand' wurde dazu aufgerufen, jeden Abend aus dem Fenster oder auf dem Balkon zu musizieren", berichtet Thomas Hellmann. Er, seine Mutter und seine Cousine Petra Stallknecht griffen die Idee gerne auf und spielen seither als Posaunen-Trio vor der Haustür. Gleich das erste Konzert mit Werken von Klassisch bis Pop gefiel den Nachbarn so gut, dass sie nun an den drei Abenden pünktlich um kurz vor sechs unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes auf der gegenüberliegenden Straßenseite den Klängen lauschen und applaudieren. Bei Klassikern wie "Yesterday" von den Beatles wird auch schon mal leise mitgesungen. Das Lied "Ode an die Freude" hat bereits Kultstatus und darf bei keinem Konzert fehlen.
Mit den rund 15-minütigen musikalischen Einlagen will Familie Hellmann aber nicht nur Hoffnung und Freude schenken. Sie würdigen damit auch das Andenken an Ursel Hellmanns Mann Heinrich, der Ende Februar verstorben ist und passionierter Tuba-Spieler war.
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