Renaturierung durch die Seevefreunde Nordheide
Sie retten die Seeve vor dem sicheren Tod

Vor dem renaturierten Abschnitt der Seeve: Jan Blumentritt (li.) und Dr. Erwin Kausch von den Seevefreunden Nordheide
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"Das ist so klasse geworden!" oder "Wir kriegen hier jetzt wieder richtig Leben rein!": Beim Ortstermin merkt man Dr. Erwin Kausch und Jan Blumentritt den Stolz an, dass ihre ehrenamtliche Arbeit schnell erste Erfolge zeigt. Mit ihren Mitstreitern haben der Vorsitzende und der Pressewart der Seevefreunde Nordheide einen 500 Meter langen Abschnitt des Flusses Seeve in der Nähe der Ortschaft Wörme (Landkreis Harburg) renaturiert. Der Verein mit 25 Mitgliedern ist ein tolles Beispiel dafür, wie Menschen mit Ehrgeiz, Schaffenskraft und der nötigen naturkundlichen Expertise einem sterbenden Fluss zu neuem Leben verhelfen können.
"Die Seeve ist eine der wichtigsten Lebensadern in der Region. Ohne uns würde der Fluss sterben", beschreibt Blumentritt den Antrieb der Seevefreunde, ihre Freizeit für die Renaturierung zu opfern. In verschiedenen Abschnitten waren sie schon am Werk, der gerade abgeschlossene ist der bislang längste.
Das Problem auf der rund 16 Kilometer langen Strecke, die die Seevefreunde gepachtet haben, ist immer das Gleiche: Das Flussbett versandet und sorgt dafür, dass das Leben aus dem Fluss verschwindet. Die Fliegenlarven finden keinen Platz mehr, dadurch fehlt Fischen die Nahrung, danach verschwinden der Fischotter und Eisvögel. Hier wirken die Seevefreunde entgegen. Durch den Einbau wechselseitig angeordneter Strömungslenker aus Kiesen, Steinen und Totholz wurde das Flussbett eingeengt und die Sohle angehoben. Das führt zu einer gewundenen Struktur des Flusses. Weil das Wasser schneller fließt, wird die für Heidebäche typische ursprüngliche Kiessohle wieder freigespült und bietet neuen Lebensraum für Fische, vor allem Forellen, und andere Tiere. "Die Seeve entwickelt sich zu einem Topfluss für Meerforellen", freut sich Jan Blumentritt.
Dank des Einsatzes schwerer Maschinen benötigten die Seevefreunde nur acht Tage für ihre Renaturierungsmaßnahme. Die Planungen und baulichen Maßnahmen wurden vom Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Harburg unter der Leitung von Matthias Nickel durchgeführt. Bei ihm bedankt sich Seevefreunde-Vorsitzender Erwin Kausch genauso wie beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der die etwa 50.000 Euro teure Maßnahme finanzierte, sowie beim Landkreis Harburg. 
Frei nach dem Motto "Nach der Maßnahme ist vor der Maßnahme" planen die Seevefreunde schon die nächsten Schritte. Im kommenden Jahr sollen zwei jeweils etwa 250 Meter lange Abschnitte renaturiert werden. Voraussetzung ist, dass die Finanzierung gesichert ist und die Eigentümer der angrenzenden Grundstücke mitmachen. "Wir sind auf die Hilfe der Grundstücksbesitzer angewiesen", erklärt Jan Blumentritt. Bei den meisten habe er allerdings festgestellt, dass bei ihnen, wie in der Bevölkerung allgemein, das Bewusstsein zur Stärkung der Natur in den vergangenen Jahren gewachsen ist. Eines ist für Kausch und Blumentritt klar: Bis der gesamte Fluss renaturiert ist, müssen die Seevefreunde noch viel Geduld aufbringen. Die haben sie - und der Erfolg gibt ihnen Recht. (os).

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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