Höhere Krippengebühren: Mehr als 900 Unterstützer für Onlinepetition
os. Buchholz. Die Elterninitiative, die mit einer Online-Petition gegen Pläne der Stadt Buchholz protestiert, die Gebührensatzung für die Betreuung von Krippenkindern anzupassen, erfährt große Unterstützung: Bis Redaktionsschluss hatten 979 Bürger die Petition unterschrieben, 706 davon aus Buchholz. 660 waren für ein Quorum notwendig.
Wie berichtet, soll die Gebührensatzung in Buchholz geändert werden. Während Eltern mit geringeren und mittleren Einkommen für die Betreuung ihrer Kinder bis zu drei Jahren künftig weniger bezahlen müssen, sollen die Kosten im oberen Gehaltsbereich bis zu 680 Euro pro Monat ansteigen. Von Letzterem betroffen sind Familien mit einem Jahresbruttoeinkommen von 96,600 Euro für einen Vierpersonenhaushalt mit zwei Kindern beziehungsweise 93.600 Euro für einen Dreipersonenhaushalt mit einem Kind.
Das WOCHENBLATT fragte bei Stefanie Frese, Mitinitiatorin der Online-Petition, nach dem Auslöser der Aktion und den Zielen, die sie und ihre Mitstreiter verfolgen.
Der Auslöser
Anfang November 2019 hätten Eltern zufällig von der geplanten neuen Benutzungs- und Gebührensatzung der Stadt Buchholz gehört, berichtet Stefanie Frese. Bis zu 740 Euro Betreuungskosten pro Monat inklusive Essengeld "verursachen bei vielen Eltern Herzrasen". Viele Eltern zahlten den aktuellen Höchstsatz von 506,40 Euro plus Essensgeld. Diesen Höchstsatz noch einmal anzuheben, habe die Eltern auf den Plan gebracht. Dass die Parteien im Fachausschuss die Satzung ohne große Diskussion durchwinken wollten, gleichzeitig aber in Buchholz mehr als 400 Betreuungsplätze im Krippen- und Elementarbereich fehlten, habe zum Entschluss geführt, die Elterninitiative Buchholz Nordheide zu gründen.
Die Mitstreiter
Der Arbeitskreis der Elterninitiative umfasst zehn Aktive, alles Eltern aus verschiedenen Kitasund solche, die auf einen Betreuungsplatz warten. Im erweiterten aktiven Unterstützerkreis befinden sich 20 weitere Eltern. "Wir vermuten, dass weitere Hunderte potenzielle Unterstützer noch nicht mit unserer Initiative in Berührung gekommen sind", erklärt Stefanie Frese.
Die Ziele
Eine Lobby für Eltern: "Die Petition soll zeigen, dass wir keine Einzelkämpfer sind", sagt Stefanie Frese. Das Gros der Buchholzer Eltern sei nicht damit einverstanden, wie es um die Kinderbetreuung aktuell steht und in Zukunft stehen soll. Die Anzahl der Petitionsunterstützer sei der Gradmesser für die Unzufriedenheit.
Information und Vernetzung der Eltern: "Es ist wichtig, dass sich ganz unten an der Basis die Eltern vernetzen, gemeinsam stark sind und zeigen, dass es so nicht weitergeht", betont Frese. Diese Botschaft gehe in Richtung Stadt Buchholz, Landkreis Harburg und Land Niedersachsen.
20 Prozent der Eltern in Buchholz würden zwar entlastet, zahlten aber immer noch unverhältnismäßig viele Gebühren. "Wenn sich ein Elternteil überlegen muss, ob es unter diesen Umständen überhaupt arbeiten gehen kann, dann läuft etwas falsch", kritisiert Frese.
Präsenz und Dialog: "Wir stehen in einem sachlichen Dialog mit allen Parteien und möchten Eltern dazu motivieren, sich in unsere Buchholzer Kommunalpolitik einzubringen", erklärt Stefanie Frese. Ein konkretes Ziel sei die Reaktivierung des Stadtelternrates für Kindertagesstätten als Interessenvertretung im Stadtrat.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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