Luchse-Spielmacherin nimmt Abschied

HANDBALL: Der Wechsel von Fatos Kücükyildiz zum Deutschen Meister Borussia Dortmund kommt für die „Luchse“ überraschend

(cc). Die schwedische Handballspielerin Fatos Kücükyildiz verlässt die Handball-Luchse (HL) Buchholz 08-Rosengarten und wird in der Saison 2021/22 für den amtierenden deutschen Meister und Erstliga-Konkurrenten Borussia Dortmund spielen.
Die 28-jährige Spielmacherin, die in der Türkei geboren wurde, zog mit ihrer Familie in ihrem siebten Lebensjahr nach Schweden und fand dort den Weg zum Handball. Über Sparvägens und Skanela kam sie zunächst nach Skövde und wechselte 2018 nach Dänemark zu SonderjyskE. Nach einem Jahr kehrte sie nach Schweden zu GT Söder zurück, bevor sie im Sommer 2020 bei den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten unterschrieb.
Von Beginn an war sie eine zentrale Spielerin in der Mannschaft und zeigte ihre Klasse unter anderem beim Final4 um den DHB-Pokal in Stuttgart, bei dem die Luchse überraschend das Finale erreichten und dort erst nach großem Kampf Bietigheim unterlagen. Fatos Kücükyildiz wurde bei diesem Turnier als wertvollste Spielerin ausgezeichnet. „Nach ihrem glanzvollen Auftritt im Final4 hatte ich bereits befürchtet, dass Spitzenvereine der 1. Bundesliga auf die Klasse von Fatos aufmerksam wurden“, erinnert sich Luchse-Geschäftsführer Sven Dubau.
Schon vor ihrem Wechsel zu den „Luchsen“ wurde die vielseitige Spielmacherin in den schwedischen Sportmagazinen als eine der besten Spielerinnen der ersten schwedische Liga gelobt. Auch im Luchse-Team stellte sie immer wieder eindrucksvoll unter Beweis, dass sie nicht nur in der Lage ist das Spiel zu lenken, sondern auch unglaublich schnell und effektiv im Spiel eins gegen eins ist und jede kleine ihr sich bietende Lücke zum finalen Torwurf nutzt. Eine weitere Stärke ist ihre überraschende Flügelverlagerung, wodurch sie ihre Mitspielerinnen immer wieder in aussichtsreiche Wurfpositionen bringen kann. Fatos Kücükyildiz verfügt über einen knallharten und genauen Sprungwurf, kommt aber auch mit einem verdeckten Hüftwurf zum Torerfolg.
Die Schwedin hatte mit ihren Fähigkeiten großen Anteil daran, dass sich die Luchse am Ende der Saison 2020/21 in der Relegation gegen die Füchse Berlin den Klassenverbleib in der 1. Bundesliga sicherten. In der Saison kam sie auf insgesamt 71 Tore.
„Auch wenn ich über diesen Wechsel nach Dortmund wenig erfreut bin, wünsche ich Fatos Kücükyildiz alles erdenklich Gute an ihrer neuen Wirkungsstelle“, zeigt Sven Dubau Verständnis für die Entscheidung der Spielmacherin. „Dieser Wechsel kommt dennoch sehr überraschend. Wir werden versuchen, den Verlust zu kompensieren.“
Der Verlust der dynamischen Spielerin ist auch für Luchse-Trainer Dubravko Prelcec schmerzhaft, der aber optimistisch den Blick in Richtung der neuen Spielzeit richten will. „Wir verlieren mit Fatos Kücükyildiz zwar eine Führungskraft, aber unser Kader wird in der kommenden Saison wieder sehr breit aufgestellt sein und so ihre Aufgaben als Spielmacherin auf mehrere Schultern verteilen.“
"Ich verlasse die Luchse mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, erklärt Fatos Kücükyildiz. „In Buchholz habe ich meine Liebe zum Handball zurückgewonnen. Es war die schönste Saison seit über zehn Jahren. Beim BVB Dortmund zu spielen, wird für mich sowohl mental als auch körperlich eine große Herausforderung sein, denn der BVB hat sehr gute Spielerinnen, von denen einige in Nationalmannschaften spielen. Diese Chance darf ich mir nicht entgehen lassen. Ich bin dem gesamten Luchse-Team dankbar für seine Herzlichkeit.“