Gegen das Vergessen
Gedenkstele an der Kirche in Drochtersen

Die Gedenkstele vor der Kirche  | Foto: ig
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Seit rund einem Monat steht sie gut sichtbar vor der Kirche: die neue Gedenkstele für die Opfer des Nationalsozialismus in Drochtersen. Sie erinnert an Menschen, die während der NS-Zeit verfolgt, entrechtet, deportiert oder ermordet wurden. „Darunter auch viele, die nach Drochtersen gebracht wurden, hier Zwangsarbeit leisten mussten oder hier ums Leben kamen“, so Bürgermeister Mike Eckhoff.

Die Stele ist das Ergebnis einer Initiative aus dem Gemeinderat. In enger Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Kirchengemeinde entstand ein Ort des stillen Gedenkens, der mitten im Zentrum der Gemeinde „bewusst an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte erinnert“. Auch die Elbmarschen-Schule Drochtersen ist in das Projekt eingebunden.

Die Namen und Schicksale, die mit der Stele verbunden sind, erzählen von Leid, Entmenschlichung und Verlust, aber auch von der Verpflichtung, sich diesen Geschichten zu stellen. Einige der Opfer stammten aus Drochtersen, andere kamen aus verschiedenen Ländern Europas und wurden in der NS-Zeit zur Zwangsarbeit in die Region gebracht. Viele von ihnen überlebten die Torturen nicht. Eckhoff: „Die Stele macht deutlich, dass auch in Drochtersen das System der Gewalt und der Ausgrenzung sichtbare Spuren hinterlassen hat.“

Im kommenden Jahr wird das Gedenken mit zwei Veranstaltungen fortgesetzt: Am 22. Januar 2026 findet um 19 Uhr im Gemeindehaus in Drochtersen die Veranstaltung „Die Namen auf der Stele“ statt. Dabei sollen exemplarisch Lebensgeschichten und Biografien der auf der Stele genannten Menschen vorgestellt werden. Am Dienstag, 27. Januar 2026, 18 Uhr, wird die Stele im Rahmen eines Gedenkgottesdienstes offiziell eingeweiht. Beide Veranstaltungen sind öffentlich. „Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, gemeinsam zu erinnern und ein Zeichen gegen das Vergessen, gegen den Hass und für die Menschlichkeit zu setzen“, so Eckhoff.

Die Gedenkstele vor der Kirche  | Foto: ig
Foto: ig
Redakteur:

Dirk Ludewig aus Stade

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