Probelauf für die Sicherheit
Artlenburger Deichverband zeigte Mitarbeitern bei Übung richtiges Vorgehen im Alarmfall

Auch das richtige Befüllen der Sandsäcke wurde den Deichgeschworenen von den Mitarbeitern des Artlenburger Deichverbandes gezeigt | Foto: Ansgar Dettmer
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Nur wenige Zentimeter fehlten zur Alarmierung des Deichwachdienstes. Als die durch die Sturmtiefs "Nadia" und "Zeynep" Anfang des Jahres verursachten Sturmfluten für Rekordpegelstände im etwa 17 Kilometer langen Tidebereich der Elbe zwischen Laßrönne am Ilmenau-Sperrwerk und dem Stauwehr bei Rönne sorgten, standen die Deichgeschworenen des Artlenburger Deichverbandes (ADV) in diesen Wachbezirken schon bereit. "Am Ende hat sich die Lage zwar wieder beruhigt, doch sie hat gezeigt, wie wachsam und gut vorbereitet wir jederzeit sein müssen“, erklärte Deichhauptmann Hartmut Burmester jetzt bei einer Übung auf dem ADV-Betriebsgelände.
Die Vorführung war für die neuen Deichgeschworenen und ihre Stellvertreter gedacht, die zuvor für fünf Jahre in ihr Amt gewählt worden waren. Deichgeschworene werden von den im ADV-Einzugsgebiet liegenden Gemeinden und Städten vorgeschlagen und über den Verbandsausschuss gewählt. Sie organisieren bei Hochwasser vor Ort die Kontrolle in ihrem jeweiligen Wachbezirk und haben das Recht und die Pflicht, im Gefahrenfall Ortseinwohner zum Deichwachdienst einzusetzen.
Bei der Übung erläuterten die ADV-Mitarbeiter das richtige Befüllen der Sandsäcke an der Sandsackfüllmaschine und das Auslegen der Säcke auf dem Deich auf einem speziellen Geotextil. Zuvor hatte ADV-Geschäftsführer Ansgar Dettmer den Geschworenen die rechtlichen Grundlagen und die nötigen theoretischen Kenntnisse bei der Deichverteidigung vermittelt. "Solche Einweisungen und Schulungen tragen mit dazu bei, dass die etwa 45.000 Einwohner innerhalb unseres Verbandsgebietes hinter dem Deich sicher leben können“, betonte Hartmut Burmester. Er verwies auch darauf, dass Deichschutz und Deicherhaltung für sämtliche rund 21.000 Verbandsmitglieder eine gemeinschaftliche Aufgabe sei.
Durch das Niedersächsische Deichgesetz (NDG) sind die Eigentümer aller im Schutz der Deiche und Sperrwerke gelegenen Grundstücke unter anderem verpflichtet, für die Arbeit der hauptamtlichen ADV-Beschäftigten und zur Deckung entstehender Kosten für die Deicherhaltung (Maschinen/Betriebsstoffe) jährlich Beiträge zu zahlen. "Nur mit ehrenamtlichen Kräften ist diese Aufgabe nicht zu bewältigen“, stellte Burmester klar. Für die Deichunterhaltung seien beim ADV fünf Personen angestellt. Dazu kämen zwei Teilzeitkräfte für Geschäftsstelle und Beitragshebung sowie Geschäftsführer Ansgar Dettmer. Er sei gleichzeitig auch Verbandsingenieur für den technischen Part. Die Beiträge hätten aufgrund der stark gestiegenen Kosten beim Einkauf von Betriebsstoffen für die Fahrzeugkolonne oder Materialien angehoben werden müssen.
Mehr Arbeit hat der ADV auch bekommen, da kürzlich der im Landkreis Harburg liegende, etwa drei Kilometer lange Roddau-Schutzdeich in das Bestandsverzeichnis des Verbandes übernommen wurde. Wochenlang beschäftigt war der Deichverband außerdem mit der Beseitigung des durch die Sturmfluten angeschwemmten Unrats.
Kürzlich berichtete das WOCHENBLATT über eine heftige Überflutung im Alten Land aufgrund des versehentlich nicht geschlossenen Lühe-Sperrwerks. "So etwas könnte theoretisch auch im Bereich des Ilmenau-Sperrwerks passieren, da auch dieses nicht automatisiert arbeitet, sondern von Menschenhand betrieben wird", erklärt ADV-Geschäftsführer Ansgar Dettmer auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Im Rahmen der umfassenden Instandsetzung des Sperrwerks habe der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) jedoch umfangreich nachgebessert und - so Dettmer - dadurch auch die Gefahr einer Überflutung "noch weiter minimiert".
• Mehr Infos zum ADV unter Tel. 04139 - 699542 und unter www.artlenburger-deichverband.de.

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Deichgeschworene im Landkreis Harburg

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(ce). Als für die verschiedenen ADV-Wachbezirke zuständige Deichgeschworene sind im Landkreis Harburg im Einsatz: Drage: Hanno Neven; Elbstorf/Drennhausen: Hans-Hermann Meyn; Fahrenholz: Karsten Qualmann; Laßrönne: Eckhard Spende; Obermarschacht: Wolfgang Meyn; Rönne/Niedermarschacht: Günther Krause; Schwinde/Stove: Bernd Reimers; Tespe: Manfred Schütt und in Tönnhausen Helmut Ramdohr. Sie leiten die
Wachbezirke

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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