Blühender Export auch nach Paris
Maiglöckchen aus der Elbmarsch sind in Frankreich besonders begehrt

Seniorchef Hans-Peter Meinke zeigt in seinem Betrieb einige Maiglöckchen aus eigenem Anbau | Foto: ce
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ce. Drage. In Frankreich hat es eine lange Tradition, dass sich die Menschen am 1. Mai Maiglöckchen als Zeichen der Liebe und Glücksbringer schenken. Was kaum jemand ahnt: Die Blumen werden aus dem Landkreis Harburg in die Heimat des Eiffelturms importiert - vom Gartenbaubetrieb Meinke im Elbmarsch-Ort Drage, der pro Jahr etwa eine Million Maiglöckchen-Keime ins Nachbarland liefert.
"In Deutschland ist die Nachfrage nach Maiglöckchen zwar recht groß. Unsere Hauptabnehmer neben Frankreich sind jedoch Holland und Belgien", erklärt Seniorchef Hans-Peter Meinke (70). Vor fünf Jahren übergab er seinem Sohn Sven den Betrieb, der diesen nun in dritter Generation führt. Aber auch als Rentner ist er noch häufig im Unternehmen aktiv.
Hans-Peter Meinke erinnert sich noch an die Zeit, als sein Vater "nur" 300 Quadratmeter Ackerfläche mit Maiblumen bewirtschaftete. Heute umfasse das Anbaugebiet 15 Hektar. "Von Mitte September bis Ende Januar läuft die Ernte mit insgesamt 30 polnischen Arbeitskräften", berichtet Meinke. Die Pflanzkeime müssten in exakt 43,7 Grad warmes Wasser gelegt werden, um tierische Eiweiße abzutöten und so das Wachstum zu beschleunigen. Danach würden sie im kalten Wasser abgeschreckt, bevor sie im Kühlraum landeten. "Von der Saat bis zur Blütezeit lässt sich das Maiglöckchen zwei Jahre Zeit", so der passionierte Gärtner. Die Blühkeime werden schließlich europaweit verkauft.
Auch nach jahrzehntelangem beruflichen Umgang mit der Pflanzenart sind die Elbmarscher der Maiglöckchen noch lange nicht überdrüssig, sondern schwören auf sie. Und das nicht nur wegen ihres Aussehens. "Sie ist uns lieb und teuer, auch weil ihr Anbau am lukrativsten ist", sagt Hans-Peter Meinke mit einem Schmunzeln.
Während bei den Menkes der Maiglöckchen-Handel den Hauptanteil des Geschäfts ausmache, gebe es niedersachsenweit nicht einmal mehr 20 hauptberufliche Maiblumen-Züchter. "Viele Betriebe haben sich aufgelöst, weil es sich für sie nicht lohnte oder weil - anders als bei mir - kein Nachfolger in Sicht war."

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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