Ausstellung zu NS-Opfern
Stader Landrat lobt Engagement zur Völkerverständigung in Kutenholz

Heimatforscherin Debbie Bülau zeigt Landrat Kai Seefried die Ausstellung | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
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Seit Jahren recherchieren Ehrenamtliche um die Heimatforscherin Debbie Bülau zu den Opfern des NS-Regimes in der Samtgemeinde Fredenbeck. Ihr Verdienst ist es, dass auf vielen Friedhöfen inzwischen Gedenkstelen und Erinnerungstafeln an die Toten erinnern. Im Heimathaus des Heimat- und Kulturkreises Kutenholz ist noch bis Sonntag, 5. Februar, eine Ausstellung zu den persönlichen Schicksalen zu sehen.

Landrat Kai Seefried hat die Ausstellung bereits besucht. Der Chef der Kreisverwaltung ist auch Kreisvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. „Ich bin zutiefst beeindruckt“, sagte Seefried in Richtung der Ehrenamtlichen. „Das ist bestes Engagement für die Völkerverständigung.“ In einer Zeit, in der in Europa wieder Krieg herrsche, könne derlei Einsatz für den Frieden gar nicht genug gewürdigt werden. Bülau und ihre Mitstreiter erzählten dem Landrat von ihren Recherchen, die sie kürzlich sogar nach Schottland geführt haben. Es erfülle die Heimatforscher mit Stolz, dass sie den Toten ihre Würde zurückgeben könnten und die Angehörigen der Opfer endlich Gewissheit erhielten, betonte Bülau. „Wir haben erlebt, dass Vergebung möglich ist.“

Längst sei ein weltumspannendes Netzwerk von Angehörigen der NS-Opfer entstanden, das große Anteilnahme am Engagement der Ehrenamtlichen nehme. „Sie berührt es sehr, dass weltfremde Menschen das auf den Weg gebracht haben“, sagte Bülau. Bei dem Austausch kämen berührende Geschichten zur Sprache, inzwischen seien auch Freundschaften entstanden. Internationale Medien haben berichtet, ein Dankeschön kam auch per offizieller Grußadresse vom britischen Königshaus. Die Recherchen gehen indes weiter: „Wir finden ständig neue Familien“, wusste Bülau zu berichten. Die Heimatforscherin aus Kutenholz-Aspe hält die Fäden zusammen, ist in Kontakt mit Opfer- und Veteranenverbänden. Bürgermeister Matthias Hartlef verlieh ihr kürzlich die Ehrenmedaille der Samtgemeinde Fredenbeck.

Informationstafeln in deutscher und englischer Sprache zeichnen in der Ausstellung die Biografien der Opfer nach. Fotos zeigen einige von ihnen während der Kriegsjahre – als Soldaten der Alliierten oder als Zwangsarbeiter bei der Feldarbeit. Zeitungsartikel aus aller Welt zeugen von der internationalen Bedeutung der Recherchen. Zu sehen sind auch spektakuläre Bodenfunde: Sondengänger Frank Hoferichter hat auf einem Acker am Bullenholz am Kutenholzer Ortsrand Panzerteile und Munitionsreste gefunden. Im Laufe des Jahres soll es dort weitere Untersuchungen, unterstützt vom Kreisarchäologen Daniel Nösler und weiteren Forschern, geben.

Die Ausstellung kann täglich nach Terminabsprache besichtigt werden (Tel. 04762-183624, E-Mail info@heimatverein-kutenholz.de). An den Wochenenden ist keine Anmeldung nötig, dann ist das Heimathaus von 14 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet und ein Ansprechpartner vor Ort. Am Sonntag, 5. Februar, hält Debbie Bülau ab 16 Uhr einen Vortrag zu ihren Recherchen. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.gedenkorte-kutenholz-und-umgebung.de.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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