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Ausstellung in der Moisburger Wassermühle
Vom technischen Wunder zum Kulturdenkmal

Müllermeister Franz Rosenkranz (li.) war neben Kurator Chris Stölting und Mühlenmuseumsleiterin Ulrike Beckmann ein Hauptansprechpartner der Gäste während der Ausstellungseröffnung  | Foto: bim
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  • Müllermeister Franz Rosenkranz (li.) war neben Kurator Chris Stölting und Mühlenmuseumsleiterin Ulrike Beckmann ein Hauptansprechpartner der Gäste während der Ausstellungseröffnung
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bim. Moisburg. Mühlen sind mehr als Produktionsstätten: Sie sind Orientierungspunkte, romantischer Sehnsuchtsort und Kulturdenkmal. Vor der Erfindung der Dampfmaschine und des Elektromotors machten die Alleskönner vieles möglich - in den Mühlen wurde gesägt, gehämmert und gestampft. Darüber und über einiges Wissenswertes mehr informiert jetzt eine neue Dauerausstellung mit dem Titel "Mühlen. Vom technischen Wunder zum Kulturdenkmal" in der Wassermühle in Moisburg, die jetzt im Beisein zahlreicher Ehrengäste eröffnet wurde, darunter waren auch Abordnungen der Wassermühlen aus Karoxbostel und Ovelgönne.

Sybille Kahnenbley, Vorsitzende des Stiftungsrates des Freilichtmuseums am Kiekeberg in Rosengarten-Ehestorf, begrüßte die Gäste zunächst im Amtshaus op Platt. Kiekebergmuseumsdirektor Stefan Zimmermann stellte die Historie der traditionsreichsten Außenstelle des Kiekebergmuseums vor. Anfang der 1980er Jahre sei es dem Landkreis Harburg gelungen, die Wassermühle von 1723 zu erwerben und so an ihrem Standort zu erhalten. 1985 wurde in der Amtsmühle das Mühlenmuseum eingerichtet.

Kurator Chris Stölting erinnerte nicht nur an die Geschichte der ab dem Hochmittelalter verbreiteten Getreidemühlen, sondern auch an die früher im Dorf befindliche Papiermühle, die ebenso wie die Wassermühle von der Este angetrieben wurde. Das Gebäude der Wassermühle sei bereits 1664 nachgewiesen, seither habe es immer wieder bauliche Veränderungenn gegeben. 1927 sei das dritte Wasserrad abgebaut, 1935 die anderen beiden Wasserräder außer Betrieb gesetzt und durch eine Turbine ersetzt worden. Auch erhielt die Mühle einen Sackaufzug, um die 50 bis 100 Kilogramm schweren Säcke hochzuziehen.

Der letzte hauptamtliche Müller Arnold Fitschen, den viele Moisburger noch persönlich kannten, habe 1972 die Mühle aus Altersgründen aufgegeben, die bis zur Übernahme durch den Landkreis leerstand.

Moisburgs Bürgermeister Ronald Doll, der selbst als Müller Führungen in der Mühle anbietet, lernte zu Beginn seines Ehrenamtes Müllermeister Franz Rosenkranz, "die Seele und den guten Geist der Mühle", wie Doll sagte, kennen. "Ohne ihn wäre die Mühle nicht das, was sie heute ist." "Früher war Müller die Berufsbezeichnung, heute heißt es Verfahrenstechniker für Mühle- und Getreidekunde", klärte der Bürgermeister auf.

Müllermeister Franz Rosenkranz war denn auch neben Kurator Chris Stölting und Mühlenmuseumsleiterin Ulrike Beckmann ein Hauptansprechpartner der Gäste während der Ausstellungseröffnung. Der 76-Jährige arbeitet bis heute ehrenamtlich in dem Kulturdenkmal. Er führt den Besuchern die historische Wassermühle vor, hält sie in Schuss und mahlt Getreide zu Mehl und Schrot, das lokale Bäcker u.a. zu dem beliebten Mühlenbrot verarbeiten.

Die Ausstellung gibt einen Gesamtüberblick über die Mühlentypen der Region und ihre Funktionsweise, gewährt einen Blick auf den Arbeitsalltag des Müllers und des Mühlenbauers und informiert überdie Darstellungen von Mühlen in Sagen, Mythen und Märchen.

Eine solche Ausstellung zu konzipieren, erfordert viele Hände und Fachwissen. Unterstützt wurde Chris Stölting u.a. von der Kiekeberg-Abteilung Volkskunde und den Museumshandwerkern, denen der Kurator und die Museumsleitung für ihr Engagement dankten.

Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung vom Duo "Winterreise". Harald Winter (Gitarre) und Sylvia Reiß (Harfe) boten "rhythmische Saitensprünge" mit Melodien aus Agentinien und Venezuela sowie eine ansprechende Interpretation von Led Zeppelins "Stairway to Heaven".

Sonntags das Mühlrad in Aktion erleben

Das Mühlrad der Moisburger Wassermühle wird jeweils sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr in Gang gesetzt. Ehrenamtliche Müller zeigen, wie aus Getreide Schrot und Mehl entsteht. Geöffnet ist die Mühle dann jeweils ab 11 Uhr, Eintritt: 3 Euro. An jedem ersten Sonntag im Monat führen zudem die Spinnerinnen aus Moisburg die alte Handwerkstechnik vor, an jedem zweiten Sonntag im Monat sind die Kinder zum Basteln eingeladen und an jedem dritten Sonntag im Monat werden alte Handwerke vorgeführt sowie Vorträge und Lesungen geboten. Infos unter www.kiekeberg-museum.de.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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