Halbzeit für Bürgermeisterin
Claudia Von Ascheraden zieht Bilanz

Claudia von Ascheraden ist seit zweieinhalb Jahren Samtgemeinde-Bürgermeisterin in Jesteburg
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

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"Die Leute denken immer, man ist hier als Bürgermeister der kleine König, aber so ist es nicht", sagt Claudia von Ascheraden, Jesteburger Samtgemeinde-Bürgermeisterin. "Ich habe auch nur eine Stimme im Samtgemeinderat." Ansonsten repräsentiere sie zwar die Spitze der Verwaltung, die Entscheidungen müsse aber die Politik treffen. Zweieinhalb Jahre ist von Ascheraden im Amt, die Hälfte einer Amtszeit ist herum. Wie sieht ihre Bilanz aus?

Neuorganisation der Verwaltung

"Ich habe das wichtigste Ziel erreicht: eine Neuorganisation der Verwaltung", sagt von Ascheraden selbst. Dabei ging es in erster Linie um eine Trennung von Finanz- und Personalbereich. "Das kann nicht ein und dieselbe Person machen." Und: Im Rathaus wird jetzt mehr projektbezogen gearbeitet. "Die Themen sind heute zu komplex geworden. Oft müssen alle Fachbereiche bei einem Projekt einbezogen werden. Was ich gelernt habe in diesen zweieinhalb Jahren, ist allerdings auch, dass die Veränderungen Zeit brauchen." Man lege nicht einfach einen Schalter um und alles sei anders, sondern ein Prozess, bei dem man die Mitarbeiter mitnehmen müsse.

Besonders stolz ist Claudia von Ascheraden darauf, dass die Samtgemeinde als attraktiver Arbeitgeber mit dem „Familiensiegel“ ausgezeichnet wurde. "Durch die Corona-Krise wurde das Arbeiten im Homeoffice zu einem gängigen Weg, der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stark verbessert hat." Aber auch der Wert des Ehrenamtes habe sich gezeigt: "50 Jahre Samtgemeinde Jesteburg" sei eine schöne Feier an verschiedenen Orten gewesen, hauptsächlich organisiert von Vereinen und ehrenamtlichen Zusammenschlüssen. "Zum ersten Mal konnte ich einen Zusammenhalt über die Ortsgrenzen hinweg spüren und das liegt mir besonders am Herzen", so von Ascheraden.

Kein neues Verwaltungsgebäude

Verzichten musste die Samtgemeinde-Bürgermeisterin allerdings auf ein neues Verwaltungsgebäude oder auch nur eine Erweiterung: Dafür hatten sich angesichts leerer Kassen keine politischen Mehrheiten gefunden. Die Zusammenarbeit der Verwaltung mit der Politik habe sich trotzdem - und ungeachtet einiger kleiner Scharmützel wie der Zollstock-Affäre (das WOCHENBLATT berichtete) - verbessert: "Angesichts anstehender Herausforderungen wie Umsetzung des Ganztages sollten wir besser an einem Strang ziehen", so von Ascheraden.

Und als die Ortspolitiker das Bauvorhaben "Seevekamp-Süd" gekippt hätten, sei "schon viel Frust bei mir in der Verwaltung" aufgetreten. Investor Steffen Lücking hatte am Seevekamp-Süd Wohnungen und einen Kindergarten bauen wollen, ein Projekt, das aber nach Protesten von Anwohnern und Gerüchten über Lückings Gesundheit und die Solvenz seiner Firma von der örtlichen Politik fallengelassen worden sei (das WOCHENBLATT berichtete).

Was war die größte Herausforderung in den vergangenen zweieinhalb Jahren? "Wir brauchen ein gemeinsames Leitbild für die ganze Gemeinde: Wo wollen wir hin? Wollen wir ein Dorf bleiben? Ein Mittelzentrum werden?" Daran müsse dringend noch gearbeitet werden. Und von Bund und Land würden den Kommunen immer neue Aufgaben aufgebürdet, ohne dass diese entsprechend finanziert würden. Von Ascheraden: "Wir brauchen deshalb dringend Einnahmen und müssen alle Ausgaben kritisch auf den Prüfstand stellen." Die anstehenden Haushaltsberatungen würden daher wohl nicht einfach.

Aber es gibt auch positive Entwicklungen: Der von der Bahn in Aussicht gestellte Bahnhaltepunkt "ist mir sehr wichtig", so von Ascheraden. Aber leider hänge der "ganz wesentlich von der Bahn" ab. Wichtig ist ihr die Bürgersprechstunde: Claudia von Ascheraden ist an jedem ersten Dienstag im Monat von 17 und 18 Uhr für die Bürger im Rathaus (Tel. 04183-97470) erreichbar.

Claudia von Ascheraden ist Jesteburgs neue Verwaltungschefin
Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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