Landkreis Harburg
Wölfe reißen 16 seltene Heidschnucken in Handeloh
- Die Anzahl der Wolfsrisse im Landkreis Harburg nimmt zu
- Foto: DJV Rolfes
- hochgeladen von Bianca Marquardt
Ein Wolfsangriff auf eine Herde einer seltenen und vom aussterbenden bedrohten Heidschnuckenart ereignete sich im Bereich der Gemeinde Handeloh, wahrscheinlich in der Nacht zum 8. Oktober 2025. "Insgesamt wurden 16 weißgehörnte Heidschnucken getötet sowie weitere drei Tiere verletzt. Bei den verletzten Tieren weiß man noch nicht, ob diese im weiteren Verlauf eingeschläfert werden müssen", informiert Bernard Wegner, Kreisobmann für Öffentlichkeitsarbeit der Jägerschaft Landkreis Harburg.
Zuständig für die Bearbeitung und Bewertung von Nutztierschäden wie auch für den Herdenschutz ist die Niedersächsische Landwirtschaftskammer. "Die Mitarbeiter waren noch am selben Tag vor Ort und haben das Rissgeschehen dokumentiert sowie DNA-Proben genommen. Die Spurenlage deutet auf mehrere Wölfe hin", so Wegner.
Er erläutert: "Als Wolfsriss bezeichnet man einen Vorfall, bei dem ein Wolf z.B. Nutztiere wie Schafe, Ziegen oder Rinder tötet beziehungsweise schwer verletzt. Der Begriff beschreibt ein Ereignis, das für betroffene Landwirte und Tierhalter erhebliche wirtschaftliche und emotionale Folgen haben kann."
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15. Nutztierriss im Landkreis seit Januar 2025
Dieser Riss sei der 15. Nutztierriss seit Januar 2025 im Landkreis Harburg. Bereits 32 Schafhalter hätten laut dem Veterinäramt des Landkreises in den vergangenen zwei Jahren ihre Tierhaltung aufgegeben.
"Es wird immer wieder mitgeteilt, dass viele kleinere Nutztierhalter Risse, die sie in Ihren Herden haben, nicht mehr melden. Nicht gemeldete Vorfälle existieren in der Wolfmonitoringdatenbank somit nicht. Dies ist ein Umstand, der das Bild verzerren kann", erläutert Wegner.
Ein Schäfer einer großen gewerblichen Schafhaltung habe berichtet, dass Risse trotz Grundsicherung und Herdenschutzhunden zunehmen würden. In den Jahren zuvor seien immer wieder Risse bei kleineren Herden beobachtet worden, in diesem Jahr hätten sich die Übergriffe auf seine Schafe gehäuft. "Diese Schäferei ist gut vernetzt mit anderen Schafhaltern. Er berichtete, dass sich unter diesen Nutztierhaltern der Frust breitmacht", hat der Öffentlichkeitsobmann erfahren.
Schäfer fühlen sich mit Anliegen alleingelassen
"Die Schäfer fühlen sich mit ihren Anliegen von den zuständigen Ministerien nicht ernst genommen und allein gelassen. Der Tenor in öffentlichen Diskussionen lautet oft lapidar: Ausgleichszahlungen regeln das Problem schon“, zitiert Wegner Dr. Klaus Hackländer, Professor für Wildtierbiologie und Jagdwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien.
„Wie überheblich über gerissene, verstümmelte und verängstigte Haus- und Weidetiere geurteilt wird, ist zum Teil unerträglich“, so der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Wildtier Stiftung.
www.schermbeck-online.de/wildtier-stiftung-canis-lupus-ist-gekommen-um-zu-bleiben/
Oft sei eine empfohlene Grundsicherung als Herdenschutz aus verschiedenen Gründen nicht durchführbar.
Um den Bestand an Wölfen in Niedersachsen und auch im Landkreis Harburg realistisch einschätzen zu können, sei es wichtig, Beobachtungen und Sichtungen, wenn möglich mit Foto, an das Wolfsmonitoring zu senden, rät Wegner. Infos auf www.wolfsmonitoring.com
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Redakteur:Bianca Marquardt aus Tostedt |
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