Mal mehr, mal weniger Müll

- 25 in der Landschaft entsorgte Sektdosen hat die Hollenstedter
Müllsammlerin als Mahnung auf eine Schnur aufgezogen - Foto: privat
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(bim). Auch wenn dieses Silvester aufgrund des weitgehenden Böller- bzw. Ansammlungsverbots relativ ruhig war, wurden manche Plätze mal wieder von Unbelehrbaren verunreinigt.
Auf dem Pferdekopf im Handeloher Büsenbachtal fand Familie Wunderlich beim Neujahrsspaziergang die Reste von Böllern und zerbrochenen Bierflaschen. "Die Menschen müssen schon so abgefüllt gewesen sein, dass sie die große Flasche und diverse kleine Fläschchen nicht mal mehr anbrachen", berichtet Jörn Wunderlich. Er und seine Frau sammelten die Hinterlassenschaften ein und entsorgten diese in ihrem Hausmüll. "Auch Saufen muss gelernt sein, dazu gehört nicht nur der Kater, sondern auch das anschließende Aufräumen", erklärt er.
Eine engagierte Hollenstedterin, die regelmäßig Müll einsammelt, stieß am Neujahrstag auf verschiedene Müllansammlungen. Am Max-Schmeling-Weg waren ihr schon lange Unmengen von nicht recyclebaren Sektdosen aufgefallen - nur linksseitig des Weges, "also auf Fahrerseite in Richtung Siedlung Dierstorfer Heide", so ihre Vermutung. Sie fragt sich: "Wer trinkt denn soviel 'Feierabend-Sekt'?" Die Hollenstedterin und ihr Mann sammelten zwei Plastiktüten voll Müll im Max-Schmeling-Weg, darunter 25 Sektdosen, die auf 200 Meter Weglänge lagen.
Außerdem, so berichtet sie, lägen seit Wochen drei Scherbenhaufen von dickem Glas, linksseitig am Max-Schmeling-Weg und zwei rechtsseitig am Schäferstieg. "Auch anderen Spaziergängern ist das natürlich aufgefallen und sie ärgern sich über so viel Verantwortungslosigkeit. Für mich ist dieses Verhalten eine Respektlosigkeit gegenüber der Erde, auf der wir bekanntlich wohnen dürfen, die uns aber nicht gehört", erklärt die Hollenstedterin.
Anders als in den Vorjahren präsentierte sich hingegen der Buchholzer Brunsberg am Neujahrsmorgen 2021 blitzeblank. Nur eine kleine leere Bierflasche fand Läufer Arno Reglitzky dort. "Es deutete sich ja schon im letzten Jahr vor Corona an, dass auf die Natur mehr Rücksicht genommen wird. So waren die Silvester-Reste schon in 2020 eher moderat. Aber in diesem Neujahr 2021 war der Brunsberg völlig frei von Silvester-Müll. Keine einzige Kartusche und auch keine Sekt- oder Schnaps-Flaschen lagen dort herum", berichtet Reglitzky.
Noch vor ihm hatten drei Nordic Walker den Brunsberg erobert. "Es waren Walker, vereint von Blau-Weiss und TSV 08, die jetzt in der Pandemiezeit alternativ regelmäßig Walking-Sport betreiben und die auf dem Brunsberg nur noch Gesellschaft von einer kleinen leeren Bierflasche hatten. Einsam und allein lag da die Bierflasche aus Bremen mit der treffenden Aufschrift 'Corona'. Mehr war da oben nicht zu finden. Der Brunsberg sah sogar sauberer als zur Heideblütenzeit im Sommer. So können sich wenigstens die Tiere über Corona freuen, die dieses Jahr nicht mehr durch Böllerknallen verschreckt und gestört wurden", sagt Arno Reglitzky.
Autor:Bianca Marquardt aus Tostedt |