Tostedt
Grüne fordern Seniorenbeirat für die Samtgemeinde für demokratische Teilhabe

Tostedts Seniorenbeauftragte Edith Sieg hält einen Seniorenbeirat für wichtig | Foto: Sieg
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Grüne/Linke/SPD wollen Seniorinnen und Senioren über einen Beirat eine politische Teilhabe ermöglichen, damit die Lebenserfahrung älterer Menschen in die Gestaltung des kommunalen Lebens eingebracht wird.

Die Einrichtung eines Seniorenbeirats für die Samtgemeinde Tostedt hat die Gruppe Grüne/Linke/SPD beantragt. Der Antrag folgt einer Anregung der Seniorenbeauftragten Edith Sieg, die auf die Notwendigkeit einer stärkeren Einbindung älterer Bürgerinnen und Bürger in kommunalpolitische Entscheidungsprozesse hinweist.

Für Lebensqualität 
und Kostensenkung

Edith Siegs Amtszeit als Seniorenbeauftragte endet zum Jahresende 2025. Ihre Erkenntnisse hat sie als Empfehlung für die künftige Seniorenarbeit in der Samtgemeinde zusammengefasst. So seien von den mehr als 28.000 Einwohnern der Samtgemeinde rund 22 Prozent der Bevölkerung oder rund 6.500 Einwohner im fortgeschrittenen Alter. Dieser Anteil erhöhe sich in den kommenden fünf bis zehn Jahren auf 25 bis 30 Prozent. Damit steige auch die Zahl der Menschen, die soziale Unterstützung benötigen. Ausgehend von 65 bis 130 Personen, die durchschnittlich 500 Euro pro Monat benötigten, ergäbe das Beträge zwischen 390.000 und 780.0000 Euro jährlich, die die Samtgemeinde als Sozialhilfe zu tragen habe, rechnet Edith Sieg vor. "Studien zeigen, dass seniorenfreundliche Gemeinden diese Kosten senken können - durch Prävention, Teilhabe und Begegnung", so Sieg. Somit sei ein Seniorenbeirat nicht nur ein soziales, sondern auch ein wirtschaftlich sinnvolles Instrument.
Auch ermögliche eine strukturierte Altersplanung, die Lebensqualität in der Samtgemeinde langfristig zu sichern und die Rahmenbedingungen für ein gutes Leben im Alter aktiv zu gestalten.

"In der jüngsten Kreisseniorenbeiratssitzung Anfang Oktober wurde deutlich, dass es im gesamten Landkreis Harburg noch keine Gemeinde mit einem umfassenden Konzept dieser Art gibt", berichtet Edith Sieg.

Ihre Vorschläge für eine strukturierte Altersplanung:

[b]

  • Gesundheit und Prävention stärken (Angebote zur Bewegung, Ernährung und mentalen Balance fördern)
  • Pflege und Unterstützung frühzeitig vernetzen (Beratung, Begleitung und Entlastung für Angehörige ausbauen)
  • Barrierefreies und generationengerechtes Wohnen fördern (Wohnberatung, Umbauten und neue Wohnformen unterstützen)
  • Teilhabe, Begegnung und Ehrenamt ausbauen (Räume und Strukturen für Engagement und soziale Kontakte schaffen)
  • Mobilität und digitale Teilhabe sichern (Zugang zu Verkehr, Information und Kommunikation ermöglichen).

[/b]Der Seniorenbeirat soll nach Vorstellung der Gruppe Grüne/Linke/SPD als beratendes Gremium fungieren und die Interessen der älteren Generation in der Samtgemeinde Tostedt vertreten. Durch die Einrichtung eines solchen Beirats würde die politische Partizipation von Seniorinnen und Senioren gestärkt und ihre Expertise in die Gestaltung des kommunalen Lebens eingebracht werden.

Gruppensprecherin Sonja Kröger betont: "Mit einem Seniorenbeirat schaffen wir eine institutionalisierte Möglichkeit, die vielfältigen Erfahrungen und Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppe in unsere politischen Entscheidungen einzubeziehen. Es geht um Teilhabe, Mitsprache und Wertschätzung." Gleichzeitig setze  man ein Zeichen für eine altersgerechte und generationenübergreifende Politik.

Der Antrag sieht vor, dass der Seniorenbeirat aus gewählten Vertreterinnen und Vertretern bestehen soll, die beratend an Ausschuss- und Ratssitzungen teilnehmen können. Zudem soll er eigene Initiativen und Projekte entwickeln können, um die Lebenssituation älterer Menschen in der Samtgemeinde Tostedt zu verbessern.

Der Samtgemeinderat werde sich in einer der kommenden Sitzungen mit dem Antrag befassen.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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