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ERHEBLICHE STAUGEFAHR AUF DER A1 AM WOCHENENDE

Planungsausschuss Tostedt
Knappes Votum für Kfz-Handel-Ansiedlung

Das Lidl-Gebäude Am Westbahnhof steht seit September - mit Ausnahme einiger Sonderverkäufe - leer
  • Das Lidl-Gebäude Am Westbahnhof steht seit September - mit Ausnahme einiger Sonderverkäufe - leer
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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bim. Tostedt. Viele Bürger aus Wistedt, Königsmoor, die Senioren des Herbergsvereins sowie die Anwohner wünschen sich einen Lebensmittelhändler im ehemaligen Lidl-Markt Am Westbahnhof in Tostedt. Seit 2015 hat Grundstückseigentümer Sebastian Nebauer allerdings vergebens versucht, einen Nahversorger als Folgemieter zu gewinnen. Nun möchte der Autohändler Kamux dort ansiedeln. Mit der entsprechenden Bebauungsplanänderung befasste sich jüngst der Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Tostedt.
Rückblick: Der Lebensmittel-Discounter Lidl war ab 1997 Am Westbahnhof ansässig - zunächst mit einem 700 m² großen Markt, ab 2004 mit 1.300 m² Verkaufsfläche. Im Juni 2013 verließ Lidl den Standort, da ein Lidl-Markt in der Zinnhütte eröffnete. Ab Sommer 2014 war das Gebäude an eine Firma für Haustechnik und Sanitärbedarf vermietet, die das Objekt als Abholexpresslager ("Abbex") nutzte. Seit September 2018 steht das Gebäude leer - mit Ausnahme einiger Aktionsverkäufe von Lidl.
Wie berichtet, hatte im vergangenen Jahr der internationale Non-Food-Discounter "Action" Interesse am Standort bekundet. Das Problem: Die Ansiedlung eines "Action"-Marktes würde dem "Integrationsgebot" der Raumordnung und dem Einzelhandelskonzept der Gemeinde widersprechen, das an dem Standort Am Westbahnhof den Verkauf von maximal 30 Prozent Waren des aperiodischen Bedarfs (z.B. Bekleidung, Unterhaltungselektronik, Haushaltswaren oder Möbel) erlaubt, um den Ortskern nicht zu schwächen. "Action" hätte allerdings bis zu 70 Prozent Waren des aperiodischen Bedarfs angeboten.
In dem Gebiet sind nicht störende Betriebe zulässig. Ein Kfz-Handel solle laut Verwaltung aber besser in einem Gewerbegebiet etabliert werden.
Sebastian Nebauer, der das Grundstück 2015 erworben hatte, war genervt. "Lidl hatte 800 bis 1.200 Nutzer und damit bis zu 800 Pkw am Tag. An diesem Standort ist kein Nahversorger zu generieren. Jetzt habe ich einen Mieter gefunden, der keine innenstadtrelevanten Waren verkauft", erklärte er und fragte, ob die Politik lieber am Bebauungsplan und am Leerstand festhalten wolle. Autoreparaturen würden von ortsansässigen Firmen ausgeführt. Auch sei immer noch die Lärmschutzwand des Lidl-Anlieferungsverkehrs vorhanden. Der Kfz-Händler rechne mit 100 Pkw-Verkäufen monatlich und ca 20 bis 25 Kunden täglich.
Unabhängig von den politischen Entscheidungsträgern wirbt Kamux bereits seit Januar damit, in diesem Sommer in Tostedt seinen fünften Showroom zu eröffnen. Oliver Michels, Geschäftsführer von Kamux Deutschland, berichtete, dass 80 Autos auf dem Außengelände und 30 in den Innenräumen ausgestellt würden.
Auch wenn die Politik lieber einen Lebensmittelhandel Am Westbahnhof hätte, sagte der unabhängige Ratsherr Burkhard Allwardt: "Wir haben ein Stück weiter auch einen Autohandel, an dem sich niemand stört. Dass an den ehemaligen Lidl-Standort ein Autohandel kommen soll, finde ich auch nicht toll, aber wir müssen an den Eigentümer denken und Gewerbe ermöglichen", so Allwardt. Dem schloss sich Uwe Baden (WG) an. Ebenso fand Olaf Hasler (CDU) "einen vernünftigen Kfz-Handel" besser als Leerstand. Dagegen würde Alexander Gröngröft (Grüne) den Autohandel lieber im Gewerbegebiet sehen.
Die Abstimmung fiel denkbar knapp aus: Mit fünf zu vier Stimmen befürwortete der Fachausschuss, eine vorhabenbezogene B-Planänderung in Aussicht zu stellen, sofern nachgewiesen wird, dass der Kfz-Handel dort verträglich ist und u.a. ein Lärmschutzgutachten vorgelegt wird. Außerdem dürfen nur die bestehenden Stellplatzflächen für die Fahrzeugpräsentation genutzt werden.
Mit dem Thema befasst sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag, 25. Juni.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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