Tierschützer demonstrierten vor Bezirksversammlung Harburg
Protest gegen LPT-Öffnung

Tierschützer protestierten vor dem "Feuervogel" gegen das LPT, darunter auch Mitstreiter der Gruppe Mahnwache Mienenbüttel 24/7 und der Initiative "The Animal Free Fighters" (TAFF) | Foto: ts
  • Tierschützer protestierten vor dem "Feuervogel" gegen das LPT, darunter auch Mitstreiter der Gruppe Mahnwache Mienenbüttel 24/7 und der Initiative "The Animal Free Fighters" (TAFF)
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bim. Neugraben. Tierschutz-Aktivisten, auch aus der Region, machten am Dienstag vor dem Bürgerzentrum "Feuervogel" in Hamburg-Harburg durch lauten Protest ihrem Unmut darüber Luft, dass das „Laboratory of Pharmacology and Toxicology“ (LPT) an seinem Hauptsitz in Neugraben wieder Tierversuche durchführen darf. Auf Antrag der Linken und einen Zusatzantrag der Grünen/SPD befasste sich die Harburger Bezirksversammlung mit dem Thema.
Nachdem der Landkreis Harburg dem Labor im Januar für den Standort in Mienenbüttel wegen Unzuverlässigkeit der Verantwortlichen die Betriebserlaubnis entzogen hatte, zog Hamburg im Februar 2020 nach. Die damals zuständige Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz widerrief die tierschutzrechtliche Haltungs- und Versuchserlaubnis für den Standort Hamburg-Neugraben. "Ausschlaggebend waren dabei insbesondere die massiven – mutmaßlich auch strafrechtlich relevanten – tierschutzrechtlichen Verstöße am Standort Mienenbüttel in Niedersachsen, für den dieselben Personen verantwortlich waren", schreiben die Grünen- und SPD-Abgeordneten in ihrem Antrag.
Wie berichtet, hatte das Oberverwaltungsgericht Hamburg Mitte Juli die aufschiebende Wirkung der Widersprüche des Unternehmens entgegen der behördlichen Entscheidungen wiederhergestellt und den Betrieb am Standort Hamburg so grundsätzlich wieder erlaubt, wenn auch "unter strengen Auflagen", wie es hieß. Zuvor hatte das LPT u.a. einen neuen Geschäftsführer, einen neuen Tierschutzbeauftragten und neue Tierversuchsleiter bestellt.
Die Linken in der Harburger Bezirksversammlung wollten wissen, ob es ausreichend Kontrollen für die Tierversuche gibt, wenn diese wieder beginnen. Grüne und SPD forderten in ihrem Antrag, dass ein Mitarbeiter der (jetzt zuständigen) Behörde für Justiz und Verbraucherschutz im Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz über die neuen Auflagen für das LPT und deren Umsetzung berichten soll. Ebenso über den Sachstand der Ermittlungen der Risikoanzeige bezüglich eventuell gefälschter Studienergebnisse. Allerdings soll dieser Bericht im nicht-öffentlichen Teil vorgetragen werden.
Laut der "Soko Tierschutz", die im LPT-Labor in Mienenbüttel die Missstände und Tierquälereien aufgedeckt und vor einem Jahr öffentlich gemacht hat, habe das LPT vor wenigen Tagen mitgeteilt, "dass man das Tierversuchslabor Mienenbüttel an eine Einrichtung abgeben möchte, die sich mit der Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen und Tierschutz beschäftigt". "Soko"-Sprecher Friedrich Mülln schreibt dazu: „Das klingt stark nach Greenwashing und kann gut ein Ablenkungsmanöver sein. Denn solange nicht klar ist, wer diese ominöse Institution ist und ob die Versuche an Affen, Hunden und Katzen an anderen LPT-Standorten, wie in Löhndorf (Schleswig-Holstein) oder Hamburg-Neugraben durchgeführt werden sollen, ist jede Euphorie fehl am Platz“, betont Mülln.
Wie die Pressestelle der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz Hamburg auf WOCHENBLATT-Anfrage mitteilt, sollen nun binnen drei Jahren 20 unangekündigte Kontrollen im LPT Neugraben stattfinden, u.a. mit Blick auf Tierschutz, Arbeitsschutz und gute Laborpraxis. Ob dort bereits wieder Tierversuche stattfinden, vermochte die Behörde nicht zu sagen.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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